Drehbank und Drehstuhl. 191 Docke ist, parallel zum Prisma, ein Stift geschoben, der zur Aufnahme des Arbeitsstückes an einem Ende eine Spitze a d, am anderen ein Grübchen trägt (Stiftendrehstuhl) und durch eine Klemmschraube /A festgestellt werden kann. — Mit seltenen Ausnahmen ist die Drehbewegung des Arbeitsstückes wie bei der Wippe, eine abwechselnde und wird hervor gebracht durch einen Drehbogen, welcher über eine Rolle (Drehrolle) geht, die auf das Arbeitsstück geschoben wird. Statt einer einfachen runden Rolle gebraucht man oft Rollen, welche durch die Achse in zwei Hälften geschnitten sind und durch Schrauben verbunden werden(Schraub - rollen). Diese Rollen können für Arbeitsstücke von verschiedenem Durch messer gebraucht werden. Sind die Arbeitsstücke massive Scheiben, so werden sie auf eine kleine Kittscheibe aufgekittet, welche auf einer kegel förmigen Achse sitzt, deren Spitze in das Grübchen des Stiftes tritt. Der zweite Stift wird dann gegen die Mitte der abzudrehenden Scheibe gestützt. Auf der kegelförmigen Achse befindet sich die Schnurrolle. — Haben die Scheiben in der Mitte eine Öffnung, so schiebt man sie auf einen konischen Stift (Drehstift), der zwischen die Spitzen gebracht und durch eine darauf sitzende Rolle mittelst des Drehbogens gedreht wird. Zum besseren Festhalten des Arbeitsstückes schraubt man wohl dasselbe auf ein Gewinde, das sich auf diesem Drehstift befindet, und um das Losgehen zu verhindern, linksgängig sein muß (linker Drehstift). Eine Scheibe neben dieser Schraube dient dann teils zur Stütze des Arbeits stückes, teils zur Verhütung des Verschiebcns. Besser ist hier die An wendung des linken Drehstiftes mit Mutter, auf dem das Arbeits stück durch eine Mutter gegen eine kleine Scheibe gedrückt und festge halten wird. Als Drehwerkzeug werden am Drehstuhl ausschließlich Grabstichel verwendet, die auf eine Auflage O mit Krücke ck gelegt, die auf der Stange 6 verschiebbar angeordnet und durch eine Klemmschraube o sest- zustellen ist, selten in einen kleinen Support gesteckt werden. Passigdrehen. Besonders in der Holzverarbeitung kommt die Anfertigung ovaler (elliptischer) und unrunder Formen oft vor (Bilder rahmen, Gewehrschäfte, Schuhleisten u. s. w.) Zur Erzeugung solcher Formen auf der Drehbank kann man zwei verschiedene Wege einschlagen, da es ja darauf aukommt, außer der rotierenden Bewegung noch eine radiale Verschiebung des Angriffspunktes der Meißelschneide, also eine schwingende Bewegung zu veranlassen. Entweder giebt man dem Meißel nur eine Bewegung parallel zur Spindelachse und dem Arbeitsstück die