Bohrer und Bohrmaschinen. 171 Um bei zu großem einseitigen Widerstande des zu bohrenden Materials ein Verlaufen des Bohrers zu verhindern, wird die Schaltbewe gung durch Reibungsräder bewirkt, welche in einem solchen Fall aufeinander gleiten und ein weiteres Eindringen des Bohrers verhüten werden. b) Ausbohrmaschine. Diese gewöhnlich zum Ausbohren der beim Gießen erzeugten Löcher dienenden Bohrmaschinen erhalten ein Werk zeug, welches bei kleinen Lochdurchmessern den bisher besprochenen Parallel- Bohrern gleicht, bei größeren Durchmessern jedoch aus dem Bohrkopf besteht, in welchen die Bohrmeißel, Bohrmesser eingesetzt und be festigt werden. In Fig. 305 ^4 ist a die Bohrwelle, in deren ver stärktem Teile die Bohrschneide 5 mittelst des Keiles c eingesetzt ist. Die Bohrwelle muß genügend stark konstruiert sein, um sich nicht durchzubiegen und da durch ein unrundes Loch zu erzeugen. Dies verhütet man zweckmäßig durch das Ein setzen von zwei einander ent gegengesetzten oder drei gleich mäßig verteilten Bohrschnei den. Solche Messer können, wie Fig. 3054? zeigt, mittelst Schwalbenschwanz ineinander geschoben und durch einen Keil auseinander gehalten werden. Doch ist diese Konstruktion nur bis 200 nun Durchmesser brauchbar; darüber hinaus müssen gußeiserne Scheiben,Fig. 305 (7D be nutzt werden, in welche mehrere Messer ,n eingesetzt, durch Schraube oder Keil e radial verschoben und durch eine Schraube « befestigt sind. Dieser Bohrkopf sitzt auf der Bohrwelle und erhält von derselben gewöhnlich so wohl die Arbeits- als auch Schaltbewegung. Die letztere Bewegung kann durch Verschiebung der Bohrwelle oder durch Verschiebung des Bohrkopfes auf derselben erreicht werden. Die erstere Methode ist uur beim Ausbohren nicht zu langer Cylinder üblich. Bei der zweiten Einrichtung ist mit der hohlen Bohrwelle a, Fig. 305 L, eine Schraube o drehbar oder fest verbunden, an welcher sich eine Mutter m verschieben läßt, die in einem angegossenen Arme des Bohrkopfes cin- geschnitten ist; dieser letztere umgiebt die hohle Bohrwelle und verschiebt sich dieser entlang. Die Arbeitsbewegung wird beinahe immer durch die hohle Welle, die Schaltbewegung gewöhnlich dadurch bewirkt, daß die Fig. 305.