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baufondS einen Bestand von 6,2 Millionen, am Schlüsse 1888/89 2,5 Millionen auf. Nach dem neuesten Bericht der Reichsschuldenkommission ist da gegen der Bestand völlig erschöpft. So ist der FestungSbansonds der zweite der Reichsfonds, welcher zu bestehen aufgehört hat. Der erste war der RcichS- eisenbahnbaufonds. Eine» Bestand weisen nunmehr nur noch der RcichsinvalidenfondS, der ReichstagS- gebäudcfondS und der RcichSkriegSschatz auf. Unter normalen Verhältnissen wird von diesen zunächst der Reichstagsbaufonds aufgebraucht werden. Am Schlüsse des Jahres 1889/90 betrug derselbe noch 15,7 Milli onen. In den Etats für 1890/91 und 1891/92 sind insgesammt davon 2,5 Millionen bewilligt. Der RachtragSetat, welcher gegenwärtig dem Bnndcsrathe vorlicgt, will weitere 1,2 Millionen verwendet wissen, so daß am Schlüsse deS laufenden EtatSjahreS vom ReichStagsgebLndcfondS voraussichtlich noch etwa 12 Millionen vorhanden sein werden. — Eine Abänderung der Invaliditäts- Versicherung wird vorbereitet, um eine Entscheid ung zu beseitigen, welche das Reichsversicberungs- Amt in betreff der Personen getroffen hat, die in dem Jahre 1891 das 70. Lebensjahr vollenden. Während diejenigen Arbeiter, die vor 1890 das 70. Lebensjahr vollendeten, schon nach einwöch iger Beitragspflicht die Altersrenten erlangten, soll nach Auslegung des Gesetzes seitens des ReichS- versicherungS-AmteS für alle im Jahre 1891 das 70. Lebensjahr vollendenden Personen eine einjährige Wartezeit erforderlich sein. Diese Wartezeit soll durch eine Novelle, über deren Einbringung vertrauliche Verhandlungen stattfinden, beseitigt werden. — Die deutschen Bergarbeiter haben sich verständiger gezeigt als ihre Delegirten. Aus dem Gcwirrc von 'Nachrichten, die der amtliche Telegraph der ,.Rh.-Wests. Ztg." zu entnehmen pflegt, geht mit ziemlicher Bestimmtheit wenigstens soviel hervor, daß die Arbeiter in ihrer großen Mehrheit dem Beschlüsse der Herren »Delegirten" nicht Folge geleistet haben. Der Ausstand zeigt sogar bereits eine nicht uner hebliche Abnahme. — Verschiedene Blätter bringen Andeutungen über die Einleitung von Verhandlungen zwischen Deutschland und Rußland über einen Han delsvertrag und über eine für solche Verhand lungen günstige Stimmung in Petersburg. — Die Einleitung von Verhandlungen mit Rußland aus der Grundlage des österreichischen Handelsvertrages liegt wohl in der Absicht der Regierung. Ob darüber hinan« die vorgedachten Mittheilungen mehr sind als Vermuthungen, ist nicht klar zu sehen. — Rußland. Die »Köln. Z." läßt sich au« St. Petersburg melden, da» russische Kriegsministerium sei nach glücklicher, ungestörter Durchführung der Truppen-Zusammenziehung für die Armeen der ersten Linie jetzt mit der Bildung der Heere zweiter Linie beschäftigt, in welchen die Reserve truppen ein bedeutende Rolle spielen. Die soeben verfügte Erhöhung des Friedensstandes von 20 Reserve bataillonen von 5 auf 6 Kompagnien stehe damit im Zusammenhang. — Nach Petersburger Berichten, die aus Regierungskreisen stammen, macht sich entgegen allen bisher bekannt gewordenen Voraussetzungen in Ruß land jetzt eine Verstimmung gegenüber der in MoS - kau zu veranstaltenden französischen Ausstell ung bemerkbar. Man kalkulirt, daß der größte Theil der Millionen, welchen die auswärtigen Be sucher der Ausstellung zubringen dürften, in die Taschen ter Franzosen selbst fließen werde nnd so sieht man in der kaufmännischen Welt Rnßlands und speziell Moskaus der Eröffnung der französischen Ausstellung nur mit tiefem Mißvergnügen entgegen und man erkennt, aus politisch-nationalem Enthusias mus einen Mißgriff begangen zu haben, dessen Folgen sich auf wirthschaftlichem Gebiete sehr empfindlich machen dürften. Loeale und sächsische Nachrichten. — Schönheide, 1. Mai. Heute Borm. 9 Uhr brach im Hause des Sattlermeistcr Fritz Teubner in unmittelbarer Nähe de« »Bairischen Hof" im Untcrdorf Hierselbst Feuer au«. Da Hilfe schnell zur Hand war, wurde demselben bald Einhalt gc- than, so daß nur der Dachstuhl zerstört wurde. Ent stehungsursache ist noch unbekannt. — Ein Gang durch die Zwickauer Kohlen reviere mit ihren Terrainbrüchen bietet viel Interessantes. Vor Kurzem erst erfolgte eine Senk ung von Theilcn de« südlichen Schwanenteichufers, welche eine Ueberfluthung der anliegenden Wege zur Folge hatte nnd eine Abminde^ng der Wasscrhöhe nöthig machte. Unter der Stadt Zwickau selbst sind die mächtigen Kohlenflöze noch unabgebaut, dagegen sind unter den Dörfern, besonders Bockwa und Schedewitz, die Kohlenfelder vielfach ganz abgebaut und zahlreiche Bingen haben sich gebildet. Die Bockwaer Kohlcnbahn ist daher schon lange auf einer immerwährenden Wanderung begriffen und doch ist eS nicht selten vorgekommcn, daß über Nacht die Bahnglcise ihren Grund verloren und Schwellen und Schienen in der Lust hingen. Bei Bockwa hat sich sogar da» Muldenbett gesenkt, wa» man an einem Mühlgrabenwehr sehr gut beobachten kann. Diese» Wehr, welche» für die Zwickauer Mühlen da« Wasser der Mulde zu schaffen hatte, liegt jetzt so tief, daß die Ableitung de» Wasser» in den Mühlgraben unmöglich geworden ist. Auch die lange Schedewitzer Hauptstraße hat sich mit ihren Häuserreihen recht« und links nach der Mitte zu gc- Amts- und Anzeigeblatt für den Ltzirk -es Amtsgerichts Cibenßock und dessen Umgebung 18»L 12 Ni-. Körner Wsch. Leschr. tsbl. Hagesgeschichle .0 Pf. cndahn. talt: att. n >e s. w. eiten der Ar groß n blatt" a i wer- m Aus- ern und 9,14 9^4 9L5 »4l 9F2 10,9 Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- scrtionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. NgillLl- sovie isi: äscber, ltel. lS 19 >9 10 19 >7 !2 10,10 !8 10,1« 11 10^7 >0 10Z5 « 10,45 >8 10M 8 10H9 Ni — >9 — >« — 5 — »eife. iks Zeitz, . 1807). drancd Väscde en K« n Leit, Ver- Lnäere Abonnement Viertels. 1 M. 20 Pf. (incl. Jllustr. Unterhaltbl.) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstaltcn.' ri 15 i9 !8 « « 4 iO 1 « « « 0 3 3 3 8 — Deutschland. In diplomatischen Kreisen hat ein Vorgang, dem eine gewisse hochpolitische Be deutung nicht abzuspreckcn sein dürfte, die lebhafteste Erörterung geweckt. Man erzählt, der Chef des italienischen GcneralstabeS, General Cosenz, habe den Militär-Attachv der Botschaft in Berlin tele graphisch angewiesen, bei der Leichenfeier für den Feldmarschall Moltke die italienische Armee zu ver treten, der Ministerrath habe aber diesen Befehl in letzter Stunde znrückgezogcn und diese Maßnahme mit politischen Rücksichten begründet. Natürlich wird die Angelegenheit noch eine genaue Prüfung erfahren. Immerhin wird uns eine Be stätigung der Meldung nicht allznschr überraschen, da die vorsichtig wägende und immer mit einem Auge nach Frankreich gerichtete Politik des KabinetS Rudini an dergleichen leisetreterische Neigungen, um nicht mehr zu sagen, wohl wird gewöhnen lassen müssen. — Berlin. Die kürzlich erfolgte Zutheilung eine» amerikanischen Kavallerieoffiziers, des Lieutenants im 10. Vereinigten Skaaten-Kavallerie- regiment Clarke, zu einem deutschen Truppen- theil (dem Wests. Huf. Regt. Nr. 11) behufs Erlern ung des diesseitigen Kavalleriedienste« ist der erste Fall seiner Art und wird jenseits des Oceans al« ein werthvolles Unterpfand der wohlwollenden Gesinn ungen betrachtet, welche an der höchsten Stelle deS Deutschen Reiche» gegenüber dem großen nordameri- kanischcn Staatswesen vorwalten. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die weitaus zuvorkommende Art und Weise, wie dem Wunsch de« amerikanischen Offizier« von den beiderseitigen entscheidenden Instan zen Rechnung getragen wurde. Unlängst hat nun der hiesige amerikanische Gesandte dem KricgSminister seinen Besuch abgestatket und demselben ein Schreiben de« amerikanischen KriegSsekretär« Proctor überreicht, worin letzterer seinen Dank für da» vom preußischen Krieg-Minister in der Angelegenheit bethätigte Inter esse auSdrückte. In seiner Antwort an Mr. Proctor erklärte General v. Kaltenborn, wie c« ihm zur hohen Befriedigung gereiche, daß er etwa« zur Kräftigung der Freundschaft und Sympathie habe beitragen können, welche von jeher zwischen den Offizieren de« ameri kanischen und de« deutschen Heere« bestanden habe. — Einer derjenigen Reichsfond«, welche au« der französisch en Kriegskostenentschädigung gebildet wurden, der Festungsbaufond«, hat aufgehört, einen Bestand aufzuweisen. Durch Gesetz vom 30. Mai 1873 wurde der Fond« zur Umgestaltung und Ausrüstung der deutschen Festungen mit Ausnahme der in Elsaß-Lothringen befindlichen gebildet. Noch am Schluffe de« Jahre« 1887/88 wie« der Festungs- Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 38. s<chr„x«. Sonnabend, den 2. Mai ht ederzeug, ederfrtt. em Ein- n. allein nn. Ab. «,15 8,34 7,04 7^1 3,07 8,14 3,22 8^5 8,45 845 9,01 9^5 chm. Ab - 7,00 8,09 8,53 9,0« 9,27 945 Die RathSexpeditionS-, Stadt- und Sparkassen-Lokalitäten bleiben wegen vorzunehmender Reinigung derselben nächsten Sonnabend, den 2. Wai 1891 geschlossen, und e« können an diesem Tage nur die dringlichsten Sachen Erledigung finden. Da« Standesamt ist an diesem Tage nur von Vormittags 11 bis Uhr geöffnet. Eibenstock, den 28. April 1891. In Gemäßheit der in K 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 enthaltenen Bestimmungen Werren alle Diejenigen, welche hierorts ihre Beitrags pflicht zur Staatseinkommensteuer zu erfüllen haben, denen aber eine Zufertigung betreffs der erfolgten Einschätzung nicht hat behändigt Werren können, hiermit aufgefordcrt, wegen Mitthciluug des Einschätzungsergebnisses sich bei dem Unter zeichneten zu melden. Schönheide, am 30. April 1891. Der Gcmeindeoorstand. Die NaturalverWegstatimicil Schneeberg, Schwarzenberg nnd Lößnitz bctr. Die unterzeichnete Königliche AmtShanptmannschaft nimmt wiederholt Ver anlassung, auf die in den Städten Schneeberg, Schwarzenberg und Löst- nitz in Verbindung mir den Herbergen zur Heimath bestehenden Nalurakverpffegstalionen hinzuweisen. In diesen Stationen erhalten bedürftige und ausreichend legitimirte Reisende gegen entsprechende Arbeitsleistung Frühstück, Vesper, Mittagessen oder Nachtlager mit Abendessen und Frühstück, sofern dieselben mit einer von der unter zeichneten Behörde abgcstempelten, bei den Ortsbehörden zu entnehmenden Marke versehen sind. Alles Verabreichen von Geld an sogen, arme Reisende wiro hierdurch untersagt und ergeht an die Bezirkseingesessenen das Ersuchen, zur Erreichung des mit Errichtung der Verpflegstationen angestrcbten Zweckes durch Verweisung aller Ansprechenden an die OrtSbehörde Mitwirken zu wollen. Legitimationslose Bettler sind festzunchmen und an die nächste Polizeibehörde abzuliefern. Schwarzenberg, am 30. April 1891. Königliche Amtshauptmnnnschasl Frhr. v. Wirsing.