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Amts- und Anzeigeblatt fiir den Evschtlnl Äbonnetnenk SSL-Z-Z öesirk des Amtsgerichts Libcnßock SL-ZS sertionSpreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Z ile io Pf und dessen Umgebung. ^^-12». Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. I«,»««»«. 4L. Dienstag, den 7. April 18SL Oeffentlrche Sltzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Mittwoch, den 15. April 1891, Nachmittags 3 Uhr im Berhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtShaupt- mannschaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 4. April 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. E. Von dem Königlichen Landstallamte zu Moritzburg ist die diesjährige Stutenmusterung und Fohlenschau für das Zuchtgebiet Wildenfels auf den 29. April 1891, Vormittags 9 Uhr in Wildenfels und für das Zuchtgebiet Schönfeld auf den 30. April 1891, Vormittags 9 Uhr in Annaberg festgesetzt worden. Da mit diesen Fohlenschauen eine Prämiirung verbunden ist, so ist jedes als concurrcnzfähig zu erachtende Fohlen auf einem bei jeder Beschälstation zu entnehmenden Formulare bis zum 16. April 1891 bei dem Landstallamte anzumelden. Zufolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern werden die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände des Verwaltungsbezirkes veranlaßt, die Pferdezüchter ihres Ortes von de» angesetzten Stutenmusterungen und Fohlen schauen in geeigneter Weise dergestalt in Kenntniß zu setzen, daß jeder Besitzer Nachricht erhält. Für alle nicht im Zuchtregister eingetragenen Stuten, sobald ihre nachzu weisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nickt vorgcstellt werden, ist ein um 3 Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen. Schwarzenberg, am 3. April 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Der Herr Bürgermeister von Grünhain, sowie die Herren Gemcinvevor- stände des Verwaltungsbezirks der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmann schast werden unter Hinweis auf 8 14 der Verordnung vom 4. April 1879 (Gesetz- u. Verordn.-Bl. S. >65) veranlaßt, über die in ihren Gemeinden wohn haften oder ansässigen, über 14 Jahre alten Katholiken, soweit dieselben ein eigenes Einkommen haben, einschließlich der nach § 3 des Einkommensteuergesetze« vom 2. Juli 1878 für ihre Person beitragspflichtigen katholischen Ehefrauen ein nach Anleitung des der angezogenen Verordnung beigedruckten Formulars (Seite 171 und 172 des Gesetz- u. Verordn.-Bl. v. I. 1879) anzufertigendes Verzeich- niß unter Angabe der von einer jeden Person zu entrichtenden, im Einkommen steuer-Ortscataster ausgeworfenen Normalsteuersätze und der Zahl der auf den Grundstücken der nicht am Orte wohnenden Grundstücksbesitzer ruhenden Steuer einheiten, dafern aber anlagepflichtige Katholiken in ihren Gemeinden sich nicht aufhalten, einen Vacatschein bis zum 2«. April 1891 anher einzureichen. Schwarzenberg, am 3. April 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Leschr. Gesetzlicher Vorschrift zufolge haben die Gemcindevorstände zur Verhütung von Brandschäden alljährlich zweimal, im Frühjahre und im Herbste, unter Zu ziehung des Bezirksschornsteinfegers die Feuerstätten, sowie vietteljährlich das Aeuergeräthe zn revidiren. Diese Vorschriften werden den Herren Gemeindevorständen des Verwaltungs bezirkes in Erinnerung gebracht. Schwarzenberg, am 1. April 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Leschr. Die Sckulvorstände des Bezirkes werden daran erinnert, daß alljährlich nach Ostern Listen über etwaige, in das schulpflichtige Alter tretende blinde Kinder mit der Angabe, ob die Anmeldung zur Aufnahme in die Blindenan stalt erfolgt ist, eventuell Vacatfcheine anher einzureichen sind. Für das laufende Jahr wird der Anzeige bis zum 20. April 1891 entgegengesehen. Schwarzenberg, am 28. März 1891. Königliche Bezirksschulinspection. Frhr. v. Wirsing. Müller. Lschr. Holz-Versteigerung auf Kundshüöter Staatsforstrevier. Im Kastyofe zu Weidthardtststak kommen Mittwoch, den 15. April 1891, von Vormittags 9 Uhr an folgende fast in allen Abtheilungcn des Reviers zerstreut liegende ^siitrkülrer und zwar: 1178 Stück weiche Klötzer von 1653 „ „ » . 653 .... 280 , 4660 „ „ Stangenklötzer,, 125 . .Derbstangen,, 63 Raummeter „ Nutzknüppel, 21600 Reisstangen von 2—3 Ctm 28500 . . 4-6 „ 175 . „ 7 . 12 Raummeter weiche Spundä sowie ebendaselbst Donnerstag, den 16. April 1891, von Vormittags 9 Uhr an nachverzeichnete als: 172 Raummeter weiche Brennscheite, 184 . . Brennknüppel, 326 . . Brennäste, 1598 . weiches Streureisig, 340 „ weiche Stöcke einzeln und particenweise gegen sofortige Bezahlung in kastenmäßigen Münzsorten, sowie unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kreditüberschreitungen sind unzulässig. Holzkaufgelder können vor Beginn der Auktion berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Ctm. Oberstärke, Unterstärke, Unterstärke, von 3,s und 4,» Meter Länge, 13-15 16—22 23-29 30-50 8—12 8-9 Königliche Forstrcvlerucmaltung Hundshübel und König liches Forstrentamt Eibenstock, Heger. am 3. April 1891. Wolsframm. Hagesgeschichle. — Deutschland. In diesen Tagen, da der leidige Streit, der sich an den Namen des Fürsten Bismarck knüpft, wieder Heller und lichter ent flammte, kommt eine Veröffentlichung, die für den geschiedenen ersten Kanzler de« deutschen Reiche« un gemein charakteristisch ist, recht gelegen. In der .Ge genwart" theilt der Publizist Georg Winter ein Schreiben de« Fürsten mit, da« am 28. November in Varzin verfaßt wurde und also lautet: In irr Stetigkeit, mit welcher unsere politischen Institu tionen nach meinem Ausscheiden aus dem Dienst ungestört fortwirken, liegt der volle Beweis für die Unrichtigkeit der von meinen Gegnern so oft ausgesprochenen Behauptung, daß die deutsche Reichsverfassung nur auf mich und meine Ansichten zugeschnitten worden sei und durch mein Ausscheiden geschädigt werden würde. Den Wunsch nach Herstellung einer großen homogenen Parlamentsmajorität theile ich mit Ihnen, Halle ihn aber fiir einen „frommen", der nach den mir verbliebenen Eindrücken auch in der Zukunft nicht mehr Aussicht aus Erfüllung hat, als ich in der Bergangenheit gewinnen konnte. Ich bin froh, daß mir so lange gelungen ist, die Einigkeit der Dynastien zu erhalten: die der Parteien bis zu einer constanten Mehrheit herzustellen, war nicht möglich und wird es schwerlich werden. Ihre Darlegungen habe ich gern gelesen; sie waren mir inter essant und werthvoll, und ich bitte Sie, den Ausdruck meines Dankes wiederholt entgegen zu nehmen. Bismarck. Dir Darlegungen, auf welche der frühere Kanzler hier Bezug nimm«, behandeln den Vorschlag zur Gründung einer nationalen Verfassung «Partei, deren Mitglieder auf die Geltendmachung abweichender Meinungen im Einzelnen und Kleinen zu Gunsten des Wohle« des großen Ganzen zu verzichten erbötig sein müßten. Für die Dauer, so folgerte der Ver fasser, würde sich kein vernünftiger Politiker der Nothwendigkeit diese« Schritte« gegenüber den Ge fahren der sozialen Revolution verschließen können. Wie man au« der Antwort de« Fürsten ersieht, ver mag der frühere Kanzler, durch die Erfahrungen seiner langen politischen Wirksamkeit skeptisch ge worden, nicht recht mehr daran zu glauben, daß e« gelingen könne, jene« Ziel einer großen nationalen Parteibildung zu erreichen. Der Schöpfer der deut schen Einheit sieht resignirt die vornehmste Gewähr für die Dauer seine« Werke« nicht in den Parteien de« Volke«, sondern in der Einheit der Dynastien.