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so daß die umstehenden Zuschauer fast die Flucht er griffen hätten, bis der Impresario der Truppe mit- theilte, daß dies der Ausdruck ihrer Freude sei und daß Niemand etwas zu befürchten habe. Mit gluck senden Tönen (rem Ausdruck der Freude) und sich schüttelnd vor Lachen suchten sie alSdann ihr Lager auf. — Chemnitz. Ungewöhnliche« Aufsehen erregt hier die vom Biertisch erfolgte Verhaftung eines hie sigen Techniker« um so mehr, als derselbe au» guter Familie stammt. Um sich die Mittel zu seinem flotten WirthShauSleben zu verschaffen, ließ er sich umfang reiche Diebereien und Betrügereien, denen die besten seiner Freunde und Kameraden zum Opfer fielen, zu Schulden kommen. — Pirna. Der großen Zeit, welche vor nun 20 Jahren an uns vorüber rauschte, wird jetzt aller Orten mit besonderer Wärme gedacht. Namentlich regt sich vielfach der Gedanke, den zwanzigsten Jahrestag der ruhmreichen Schlacht von Se dan, die eine Entscheidung von so großartiger Be deutung herbeiführte, wie sie vorher in der Kriegs geschichte aller Zeiten noch nicht erlebt war, diesmal mit besonderer Festlichkeit zu begehen. Auch in Pirna, wo der Tag von Sedan schon in früheren Jahren stet« al« Nationalfesttag wenn auch in einfacher, doch würdiger Weise gefeiert worden ist, ist dieser Gedanke angeregt und vom Stadtrathe darauf beschlossen wor den, eine au» den Herren Stadträthen Eberlein, Geb ier und Büttner bestehende Commission mit der Aus arbeitung von Vorschlägen darüber zu beauftragen, ob und nach Befinden in welcher Weise diesmal die Feier des Sedantages abweichend von dem bisherigen Gebrauche gestaltet und festlich begangen werden soll. — Plauen, 6. August. Beim letzten, am 16. Juli d. I. in hiesiger Stadt abgehaltenen Viehmarkt wurden in einem Stalle des „Grünen Baum" hier zwei Ochsen herrenlos aufgefunden, deren Besitzer bisher nicht zu ermitteln war. Jetzt hat sich gelegent lich des heute hier abermals abgehaltenen Viehmark tes in einem Herrn Leopold Kühn aus Zemitz in Anhalt der Eigemhümer gesunken. K. hatte damals am Abende vor dem Markte dem Weine stark zuge sprochen und war daher am Vormittage des anderen Tages noch etwas duselig. Er kaufte zwölf Stück Ochsen, brachte aber nur zehn Stück nach Hause, ohne sich zu besinnen, daß er zwölf Stück gekauft hatte. Nun fehlten K. zwar eine Anzahl Hundert markscheine, er wähnte aber, dieselben verloren zu haben, und beobachtete darüber Stillschweigen. Da durch, daß K. auf dem heutigen Viehmarkte von dem Auffinden der herrenlosen Ochsen Kenntniß erhielt, kam er zu seinem Eigenthum. Er hatte die Ochsen von dem Gutsbesitzer Sommer in Neuensalz gekauft und dieselben an Jenem im „Paradies" bezahlt; Sommer, welcher heute ebenfalls auf dem Markte war und den Käufer seiner Ochsen wiedererkannte, hatte die Thiere im Auftrage K.'S im „Grünen Baum" eingestellt. — Es halten sich Beamte der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Deutschland auf und suchen sich über die Herstellungsart und Preise verschiedener Maaren, sowie über die Arbeits löhne eingehend zu unterrichten. Die „Köln. Z." äußert die Vermuthung, daß die Ergebnisse dieser Studienreise zu Gunsten der für du deutsche In dustrie überaus schädlichen Mac Kinley-Bill ver- werthet werden sollen. Man darf deshalb die Em pfehlung erneuern, gegenwärtig amerikanischen Reisen den gegenüber eine gewisse Vorsicht und Zurückhaltung in der Mittheilung derartiger Angaben zu beobachten. Wir hatten vor Kurzem schon die Versuche ameri kanischer Aushorcher in Fabrik-Etablissements des Chemnitzer Jndustriebezirks gemeldet und die ent sprechenden Warnungen daran geknüpft. — Von der sächsisch-böhmischen Grenze wird geschrieben: In welchem Umfange gegenwärtig an der Grenze der Viehschmuggel betrieben wird, mag aus der Thatsache erhellen, daß in dem Grenz bezirk Ebmatb allein seit dem Herbste 1889 von den in Ebmath stationirten vier Grenzbeamten 15 Stück Ochsen und Kühe, größere Quantitäten Mehl, Fleisch rc. im Werthe von 4000 Mk. weggenommen worden sind. Aber der Krug geht so lange zu Wasser, bis er zerbricht. Und diese Zeit scheint für die Schmugg ler angebrochen zu sein. Den Anfang hierzu dürfte die am Sonnabend Nachmittag von den Herren Ober gendarmen zu Asch und OelSnitz und Gendarmen zu Roßbach und VogtSberg i. E. vorgenommene Ver haftung des GastwirtheS H. und dessen 16jährigen Sohnes, sowie de« im 50. Lebensjahre stehenden Häusler« L. in W. b. Roßbach in Böhmen, die sämmtlich im Verdachte de» BiehschmuggelS und der Verausgabung falscher Zwanzigmarkstücke stehen, bilden. Die Falschstücke haben da« Gewicht eine« Fünfzig pfennigstücke». Auch bei Asch und in Bayern sind gegen 10 Personen wegen gleichen Vergehen« dem Gerichte überliefert worden. In Böhmen handelt e» sich um gefälschte Fünfguldennoten. — Beim Herannahen der militärischen Herbst übungen wird darauf aufmerksam gemacht, daß e« sich empfiehlt, Postsendungen für die an den Uebungen theilnehmcnden Offiziere u. Mannschaften nicht nach den in kurzen Zwischenräumen wechselnden Marsch-Quartieren, sondern stet« nur nach dem ständigen Garnifonorte zu richten. Für die richtige Leitung dieser Briefe u. s. w. wird dem nächst postseitg besondere Sorge getragen. Ferner ist eS dringend nothwendig, in dem Briefaufschriften u. s. w. außer dem Familiennamen (unter Umständen auch Vornamen oder OrdnungSnummer) den Dienst grad und Truppentheil (Regiment, Bataillon, Com pagnie, Schwadron, Batterie, Kolonne u. s. w.) genau anzugeben. Mangelhafte Aufschriften der Manöver- Postsendungen können leicht eine Verzögerung in der Beförderung oder Bestellung derselben zur Folge haben. — Gegenwärtig wird dafür agitirt, daß durch Reichsgesetz eine Altersgrenze bestimmt werden möge, vor deren Erreichung Niemandem gestattet sein sollte, ein Geschäft selbstständig zu betreiben. Die Gewerbekammer von Zittau hat auf eine an sie gelangte Anregung sämmtliche Innungen und Ge- werbevercine ihres Bezirks um Kundgebung ihrer Ansichten gebeten und theilt mit, daß 72 Innungen und Vereine sich geäußert haben, ein derartiges Ge setz könne nur segensreich wirken; nur 2 Innungen, welche auf dem Boden vollständiger Gewerbefreiheit stehen, haben sich gegen jede Altersgrenze erklärt. Theater. Eibenstock. Am Montag gastirt Frl. L. Schmid vom Görlitzer Stadtthcater nochmals und zwar in der Benefiz-Vorstellung für Herrn u. Frau Hinrichs. Dieses wackere Künstlerpaar hat sich in verschieden artigen Rollen aufs Beste bewährt, so Frau Hinrichs als „Herzogin" in „Ein GlaS Wasser" und als „Nina" im „Schatten". - Herr Hinrichs im letzt genannten Stück als „Nehringen", als „Bischof Mein werk" in „Graf Hammerstein" u. s. w. Zur Auf führung gelangt auf vielseitiges Verlangen „Der Hüttenbesitzer", ein Stück, welches stets gern gesehen wird und auf allen besseren Bühnen immer und oft wiederholt wird und auch in Plauen laut „V. A." von Hrn. Dir. Schmid in jeder Saison wieder auf geführt wird und zwar in diesem Frühjahr mit Frl. L. Schmid als Gast, über welche liebenswürdige Künst lerin, welche erst kürzlich im GlaS Wasser als „Königin Anna" so außerordentlich gefiel, sich der Görlitzer Anzeiger vom 2. Febr. dss. Js. folgendermaßen ver nehmen läßt: „Einen besseren Beweis für die Gunst der lieben Görlitzer, al« ihr Benefiz am gestrigen Abend, wird in der That die Künstlerin nicht ver langen können; nicht allein, daß sich ihre Verehrer und Gönner vollzählig eingefunden, daß lebhafter, aufrichtiger Applaus ihr Herz erfreute, nein, sämmt liche Blumenwinde-Jnstitute von Görlitz waren in Thätigkeit gesetzt worden, auf daß eS an dem Ehren abend eines so hervorragenden Mitgliedes unseres Stadttheaters auch nicht an den duftigen Blumen kindern fehle. Frl. Schmid mußte es sich daher ge fallen lassen, daß ihr bei ihrem Auftreten in der Rolle des Vicomte eine schier zahllose Menge von Kränzen, Bouquets, Blumentöpfen u. s. w. überreicht wurden, so daß sie erst nach minutenlanger Pause ihr Spiel beginnen konnte. Und wie spielte sie den Vicomte von LetoritzreS! All ihr Talent, all ihre Liebenswürdigkeit und Grazie, ihre bezaubernde Naive tät bot die Künstlerin auf, um ihrem Benefiz noch einen ganz besonderen Reiz zu verleihen und gleich zeitig dem Publikum den Dank für so reiches Wohl wollen abzustatten." Hoffen wir, daß sich der Besuch der MontagS-Benefiz-Vorstellung recht zahlreich ge staltet, zu Gunsten der Benefizianten wie der Direktion, damit letztere sich veranlaßt sieht, auch noch fernere Vorstellungen zu geben, was dem Eibenstocker Publikum doch gewiß auch in Bezug auf den Fremdenverkehr wünschenswerth wäre, da ein gutes Theater doch immer ein großer Anziehungspunkt ist. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. 9. August. (Nachdruck verboten.) Der 8. August des großen Jahres 1870 ist in der Ge schichte weniger beachtet, obwohl dieser Tag entscheidend war für die Geschicke Frankreichs und somit auch Deutschland be sonders interessiren muß. An diesem Tage gab das Ministe rium Ollivier-Gramont, — das Ministerium „der ehrlichen Leute", so genannt, weil cs alles andere, als ehrlich war, — nachdem der Herzog von Gramont in der französischen Dcpu- tirtenkammer im Tuinult eine Ohrfeige erhalten, seine Ent lassung und die Kaiserin Eugenie, die am ckeiften zu diesem Kriege getrieben hatte, ernannte den Grafen von Palikao, den Besieger der Chinesen, zum Kriegsminister. Es war die un glücklichste Wahl, die getroffen werden konnte; denn der 73- jährige Greis gehörte mit seiner Feldherrnkunst einer über wundenen Zeit an und hatte für die wirkliche Lage, wie sie am 9. August in Frankreich war, gar kein Verständniß. Von oppositioneller und republikanischer Seite war in der Kammer die sofortige Niedersetzung eines tker-Verthcidigungs-Komitees, das bis aus weiteres an die Stelle aller bestehenden Gewalten trete, verlangt worden; ein solches Komitee hätte zwar auch nicht die deutschen Siege verhindern können, allein es hätte zuversichtlich solch abnorme Dummheiten nicht begangen, wie das Ministerium Palikao. Dieses arbeitete in seiner Un wissenheit und Beschränktheit der deutschen Kriegskunst in die Hände, indem es vor allem die auf dem richtigen Gedanken der Zusammenschließung aller französischen Truppen um Pari beruhenden Bewegungen der französischen Generäle hemmte und unaussührbare Dinge dekretirte. Nebenbei sei hier er wähnt, daß Kaiser Napoleon und der sich unter seinen eigenen Truppen am 8. August bereits als sehr überflüssig zeigte, den sogenannten „Oberbefehl", von dem man bisher nichts bemerkt hatte und in allen ferneren Schlachten nichts bemerkte, an Marschall Bazaine am 9. August abgab. 10. August. Am 10. August des Jahres 70 fiel Jerusalem und damit war der endgiltige Untergang de» jüdischen Reiche» besiegelt. Nachdem es zwischen den Römern unter Vespasian und den Juden unter Josephus zu furchtbaren Schlachten gekommen war, zogen sich fast alle Juden auf Jerusalem zurück, bä» nun von Titus belagert ward. In der von Menschen überfüllten Stadt entstand bald die gräßlichste Hungersnoth, die dieselben in Verbindung mit Seuchen u. selbstzerfleischender Parteiraserei in großer Zahl wegraffte. Umsonst bot der menschenfreundliche Feldherr Gnade. Wuth u. blinde» Vertrauen zu Jehova» trieb die Juden zum Vernichtungskrieg. Vom Tempel aus vertheidigten sie sich mit Todtesverachtuna, bi» nach Eroberung der Stadt der Prachtbau in Flammen aufging u. der Tod in jeglicher Gestalt unter den Besiegten wüthete. Jerusalem ward vollständig zer stört. 11000 Juden starben freiwillig oder gezwungen den Hungerstodt; die Ueberlebenden wurden theil» gefesselt in die ägyptischen Steingruben geschickt, theil» zum schmachvollen Fechterdienst ausersehen und die ganze Jugend unter 17 Jahren zur Sklaverei verdammt. Uebcr 1 Million Einwohner hatte innerhalb 5 Jahren dieser Vernichtungskrieg verschlungen. Unter den Gefangenen, die dem Triumphwagen der Sieger folgten, befand sich der jüdische Geschichtsschreiber dieses Kriegs Josephus, der in einer Höhle vor dem Thore der Römer und der selbstmörderischen Wuth seiner Landsleute wunderbar ge rettet, seine schriftstellerischen Gaben und seine Kenntniß der griechisch - römischen Bildung zur Beschreibung der Thaten und Geschicke seines Volkes benutzte. Noch jetzt zeigt der Triumph bogen des Titus in Rom die Abbildungen jüdischer Heilig- thümer, die damals in die Weltstadt wandern mußten. 11. August. Zur Zeit, als sich 1870 die Korps der französischen Rhein- Armee, (die als solche nie den Rhein zu sehen bekam) unter Mac Mahon um Metz vereinigten, (immerhin ca. 200,000 Mann), hatte der Oberfeldhcrr der deutschen Truppen, König Wilhelm von Preußen, sein Hauptquartier von Saarbrücken nach St. Avold auf französischen Boden verlegt. Das war am 11. August 1870. An diesem Tage und beim Ueberschreilen der Grenze erließ der König eine Proklamation an das französische Volk, welche in gemessenem Tone der Bevölkerung ankündigte, welche Nothwendigkeiten der Krieg ihr auferlege, daß sie aber vollkommene Sicherheit der Person und des Eigenthum» ge nießen werde, solange sie nicht durch feindselige Handlungen gegen die Truppen sich selbst dieses Schutzes beraube. „Ich führe Krieg mit den französifchen Soldaten und nicht mit den Bürgern Frankreichs", sagte die Proklamation: ein Wort, daß die politischen Dilettanten, in deren Hände Frankreich in einem späteren Stadium des Krieges fiel, dahin verdrehten, als habe der König von Preußen erklärt, er führe gegen den Napoleon und nicht gegen die französische Nation den Krieg. Vermischte Nachrichten. — Burghausen (Bayern). Der Hauptmann und Kompagniechef Fux des hiesigen Bataillons des 16. Infanterie-Regiments wurde wegen Soldaten mißhandlung bis auf Weiteres des Kommandos seiner Kompagnie enthoben, weil er einem Soldaten seiner Kompagnie, der beim Scheibenschießen immer mit dem Kopf auf die Seite fuhr, um ihm dieses abzugewöhnen, ein Federmesser an die Wange hielt, so daß die Spitze des Messers in die Wange des Soldaten eindrang. — Berlin. In der mysteriösen Wende'schen Mordaffaire drängt sich jetzt der ganze Verdacht der Thäterschaft auf einen etwa 30jährigen, ziemlich elegant auftretenden Mann, der mit der Wende schon vor deren Verheirathung ein Verhältniß gehabt und mit dem die Wende bis zuletzt in Verkehr gestanden zu haben scheint. Ihren Bekannten gegenüber hat die Wende dieses Verhältniß gehcini gehalten. Am Abend des Mordes traf eine Zeugin den erwähnten Mann, den sie schon öfter mit der Wende gesehen hatte, in den „Zelten" und redete ihn auch an. Er sagte der Zeugin, daß die Wende heute Abend zu der mit ihm verabredeten Zusammenkunft nicht erschienen sei. Eine halbe Stunde darauf fand der Mord statt. — Eine wahre Fundgrube von vergrabe nen Schätzen scheint das im Gubener Landkreise gelegene Kruggut zu Ziltendorf zu sein. Vor einigen Wochen fand man beim Abriß eines Stalles, kaum zwei Fuß tief unter dem früheren Futtergang, einen irdenen Krug mit Deckel, in welchem etwa 100 Thaler, ganz neu und thcilweise mit der Jahreszahl 1843 versehen, enthalten waren. Noch werthvoller war aber der Fund, welcher am vergangenen Mittwoch gemacht wurde. Sechs bis acht Fuß von dem ersteren Ort entfernt fand man nämlich ein kupfernes Gefäß mit ca. 70 kleineren und 10 größeren Goldmünzen, sowie etwa 270 Thalerstücken aus der Zeit Kurfürst Friedrichs III. (1689) u. a. Ein ähnlicher Fund von Gold- und Silbermünzen ist auch schon vor etwa 20 Jahren unweit dieser Stelle gemacht worden. — Ein Beispiel, wie die durch unser jetziges Schlachteverfahren großgezogene Rohheit sich auch ge gen die Menschen wendet, liefert folgendes Verbrechen, das aus München berichtet wird: Gastwirth Ruppert Rödl hielt seine Geschäftseröffnung ab. Morgens etwa um 2 Uhr, als die größte Anzahl der Gäste das Lokal verlassen hatte, machte ein unter dem Na men Metzger-Franzl bekannter Bursche Spektakel, was ihm der Wirth verbot. Statt ruhig zu sein, stürzte sich der Bursche auf Rödl, und drückte dem Bedau- ernSwerthen mit den beiden Daumen die Au geil aus." Nun muß man wissen, daß es Gegenden giebt, wo es ein beliebter Handgriff der Schlächter ist, den Schweinen mit dem Daumen die Augen herauSzu- drücken, um sie durch rasenden Schmerz zu einem recht starken Geschrei zu zwingen, weil da« Vorurtheil herrscht, daß ein Schwein, das beim Schlachten nicht recht stark schreit, nicht gesund gewesen sei, und daß das Schreien „da« Blut aus dem Körper treibt." Der Metzger-Franzl hatte nun diesen Handgriff auch bei einem Menschen angewendet. — Wer, fragen wir, ist nun hier der wahre Schuldige: der Verbrecher, der von Kindheit an durch die grausame Gewöhnung ver-