» Jede Wocke erscheint l'/r bis U/4 Bogen Text und Ibis 2 fein gesto chene und sauber colo- rirte Kupfcrtafcln 4 bis 8 verschiedene Ab- biidungender neueste» Pariser, Londoner und Wiener Moden enthal tend. Außerdem werden derselben jeden Monat die neuesten Schnitte Nebst Beiblatt: „D er Salon." von Kleidern, Ueber- röcken rc. noch gratis beigegeben. Preis des Jahrganges mit Kpsrn. 6 Thlr. ohne Kpfr. S „ Kxfr.allein» „ Alle Buchhandlungen, Zeitungsexpeditionen und Postämter nehmen Bestellungen an. Redakteur: Ferdinand Stolle. Verleger: Eduard Meißner in Leipzig. 44» Fünfter Jahrgang. 1841« Drei Tage auf der Elbe. (Humoristisches Reisebild von Ferdinand Ltolle.) (Fortsetzung.) Da waren wir also in Magdeburg. Unsere Ehr furcht gegen die Dampfgelegenheiten war im Ge ringsten nicht erschüttert. Wenn man in noch nicht vier Stunden fünfzehn Meilen Landes durchfliegt, kann man sich fürwahr nicht beklagen. Unsere Reiseprojecte waren noch sehr hochtrabend; wir träumten noch immer von der morgenden Aal suppe in der Alsterhalle. Die erste Sorge in der großen Elbsestung bestand jetzt darin, nach Dampfschiffbillets uns umzuthun, um die wir uns schon in Leipzig bei Herrn Ferd. Sern au vergeblich bemüht hatten. Wir encouragirten sofort unfern Lohnbedienten, als er uns den breiten Weg entlang führte, daß er uns nach dem Bürcau der Dampfschifffahrtcompagnie brachte. Der Cicerone erwiederte aber ziemlich phleg matisch, daß dazu Morgen Vormittag Zeit genug sei. „Morgen Vormittag? Geht denn das Dampf schiff nicht um Fünf?" V. Jahrgang. „Nein, erst um zehn Uhr!" Das war wieder etwas ganz Neues. Auf allen Dampftabellen stand präcis fünf Uhr. Jetzt sollte es nach der Aussage unseres phlegmatischen Lohnbe dienten erst um Zehn fortgehen. Da war's freilich nichts mit der Aalsuppe. „Das ist ja aber gar nicht möglich!" rief Theo dor; „das müßte doch bekannt gemacht worden fein." Der Cicerone ließ sich hierauf weiter nicht ein, sondern blieb bei seinem Satze, daß es um zehn Uhr fortgehe. Um aus der Ungewißheit zu kommen, wer Recht habe, die Dampftabelle oder unser Lohnbedienter, drangen wir nun um so mehr darauf, an die Quelle der Wahrheit selbst geführt zu werden, nämlich in das Bureau der Dampfcompagnie. Solches geschah und hier erfuhren wir, daß Ci cerone wirklich Recht und die Dampftabellen Unrecht hatten. Als Grund der verspäteten Abfahrt ward angegeben, weil man den Leipziger Vormittagsdampf wagen abwarten wolle. Wir sprachen unsere Mißbilligung aus, daß der gleichen Abänderungen nicht ofsiciell bekannt gemacht