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Eilpost für Moden
- Bandzählung
- 5.1841
- Erscheinungsdatum
- 1841
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id506886638-184100008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id506886638-18410000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-506886638-18410000
- Sammlungen
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Ausgabe
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Eilpost für Moden
-
Band
Band 5.1841
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis -
- Ausgabe No 1 1
- Ausgabe No 2 13
- Ausgabe No 3 29
- Ausgabe No 4 41
- Ausgabe No 5 53
- Ausgabe No 6 65
- Ausgabe No 7 77
- Ausgabe No 8 89
- Ausgabe No 9 101
- Ausgabe No 10 113
- Ausgabe No 11 125
- Ausgabe No 12 137
- Ausgabe No 13 149
- Ausgabe No 14 161
- Ausgabe No 15 175
- Ausgabe No 16 189
- Ausgabe No 17 201
- Ausgabe No 18 213
- Ausgabe No 19 225
- Ausgabe No 20 237
- Ausgabe No 21 249
- Ausgabe No 22 261
- Ausgabe No 23 273
- Ausgabe No 24 193
- Ausgabe No 25 297
- Ausgabe No 26 309
- Ausgabe No 27 321
- Ausgabe No 28 333
- Ausgabe No 29 345
- Ausgabe No 30 359
- Ausgabe No 31 371
- Ausgabe No 32 383
- Ausgabe No 33 395
- Ausgabe No 34 409
- Ausgabe No 35 423
- Ausgabe No 36 435
- Ausgabe No 37 449
- Ausgabe No 38 461
- Ausgabe No 39 475
- Ausgabe No 40 487
- Ausgabe No 41 501
- Ausgabe No 42 513
- Ausgabe No 43 525
- Ausgabe No 44 539
- Ausgabe No 45 551
- Ausgabe No 46 563
- Ausgabe No 47 577
- Ausgabe No 48 589
- Ausgabe No 49 603
- Ausgabe No 50 615
- Ausgabe No 51 629
- Ausgabe No 52 641
-
Band
Band 5.1841
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- Titel
- Eilpost für Moden
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>V hatten vier Ruderknechte und den erwähnten Marine offizier bei uns. „Auf die Kanone los, mein Herr," sagte der Kaiser. Die Ruderer setzen sich in Bewegung und kämpfen rüstig gegen die Wellen an. Der Kaiser stand vorn und hatte den einen Fuß auf den Bord des Bootes gestemmt, so daß die Wogen, die uns ein Mal über das Andere benetzten, sich an seinem Knie brachen. Er sah starr vor sich hin. „Kommen wir vorwärts?" fragte er mehrmals mi leiser Stimme. „Fast gar nicht, Sire," antwortete der Offizier. „Ihren Ruderkncchtcn fehlt Kraft und Muth," sagte Napoleon. „Man kann von ihnen nicht mehr verlangen, als sie tu — aber das Meer ist so ungestüm!" „Das Meer, das Meer," sagte der Kaiser, in dem er die Wogen betrachtete, die uns in die Höhe hoben, „es ist in Aufruhr, aber man kann es be siegen." Fast in dem nämlichen Augenblicke trieb uns eine Welle so weit zurück, als wir bereits vorwärts ge kommen waren. Es war gleichsam, als ob der Ocean antwortete. Der Kaiser stampfte mit dem Fuße, die Ruderer singen von vorn an, und wir kamen wie der etwas weiter. Das Licht des Mondes beleuchtete wiederum die Scene, so daß wir einige kleine Fahr zeuge gewahr wurden. „Sie täuschen sich!" rief der Kaiser, „das Ka nonenboot ist hier unten, zur linken Seite. Die Dummköpse! sie werden den englischen Kreuzern in die Hände fallen. Man muß es ihnen melden: auf der Stelle geh' Einer und sage..." Er wendete sich um und bemerkte, daß ihn seine Gewohnheit, zu commandircn, fortgerissen hatte. Weder ein Generalstab noch ein Adjutant war bei ihm; sein Wille und seine Befehle konnten nicht über die Barke hinaus und wurden durch das Meer ge fangen gehalten. Napoleon hatte gerade seine Dose in der Hand; er warf sie zornig gegen eine Welle, die auf uns loskam. Man hätte sagen mögen, er wolle den Sturm beschwören. Das hinderte jedoch das Meer nicht, uns ganz und gar zu überschwem men ; das Boot war beinahe'bis oben voll, die Ge fahr war drohend. Der Marineoffizier wagte es, sich darüber zu äußern. „Das Meer ist fürchterlich," sagte er; „bald wer den wir außer Stande sein, unsere Richtung zu be stimmen." „Also sollen wir diese Unglücklichen umkommen lassen?" fragte der Kaiser. „Sire," erwiederte der Offizier, „unser Unter gang wird ihnen nichts nützen." Der Kaiser gab keine Antwort, und ich bedeutete den Offizier durch ein Zeichen, nach der Küste zurück zu rudern. Jetzt setzte sich Napoleon auf das Vordertheil des Boots und versank in tiefe Betrach tungen. Endlich gelangten wir an die Küste und stiegen aus. Als der Kaiser heraussprang, faßte er mich derb am Arme und sagte zu mir: „Das Land, hören Sie, das Land entschlüpft dem Fuße des Soldaten nicht, cs bläht sich nicht auf und gähnt nicht wie ein Abgrund. Es ist füg sam, es bietet stets ein Schlachtfeld für den Sieger dar. Ach, das Land, das Land!..." Bei diesen Worten stampfte er begeistert mit dem Fuße auf die Erde. Die Nacht war vorüber, und man meldete uns, daß die ersten Fahrzeuge das Ka nonenboot zurückgebracht hatten. Der Kaiser ver fügte sich in sein Gemach, ich folgte ihm; er schrieb einen Brief und übergab ihn mir — es war ein Brief an Josephine. Ich glaubte ganz bestimmt, daß er darin die Gedanken, die ich in seinen wenigen an mich gerichteten Worten zu errathen geglaubt hatte, aus einander gesetzt und erklärt hätte. Am folgenden Lage reiste ich ab, traf die Kaiserin und übergab ihr eigenhändig das Schreiben; sie las es in meiner Gegenwart und sagte zu mir: „Sie haben eine fürchterliche Nacht gehabt." „Der Kaiser schildert sie Ihnen vielleicht," er widerte ich; „ein Sturm, vom Kaiser geschildert, das muß ein Gemälde sein!" „Er ist beinahe poetisch geworden," entgegnete Joseph ine, „lesen Sie." Sie überreichte mir den Brief und ich las Fol gendes: Hafen von Boulogne, den 2. Thermidor. „Madame und geliebte Gattin, die vier Tage, seit ich von Ihnen fort bin, war ich unaufhörlich zu Pferde und in Bewegung, ohne daß meine Gesundheit im Geringsten dadurch gelitten hätte.— Herr Marct hat mich von Ihrem Entschlüsse, den Montag abzureisen, in Kenntniß gesetzt; wenn Sie kleine Tagereisen machen, werden Sie zeitig genug in's Bad kommen, ohne sich anzugreifcn."
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