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Forsche» hat bei mir nur dazu gedient, die Ueberzcugung zu bestätigen, daß der Tod, weit entfernt, die Persönlichkeit zu schwächen, sie vielmehr erhöhet, indem er sie von so manchen Zufällen befreit, daß Erinnerung ein viel zu schwacher Aus druck ist für die Innigkeit des Bewußtseins, welche den Ab geschiedenen vom vergangenen Leben und den Zurückgclassenen bleibt, daß wir im Innersten unseres Wesens mit jenen ver einigt bleiben, da wir ja unscrm besten Theile nach nichts anders sind, als was sic auch sind — Geister, daß eine künftige Wiedervereinigung bei gleichgcstmmten Seelen, die das Leben hindurch nur Eine Liebe, Einen Glauben, und Eine Hoffnung gehabt, zu den gewissesten Sachen gehört, und namentlich von den Verheißungen des Christenthums auch nicht Eine unerfüllt bleiben wird, so schwer begreiflich sie auch einen mit bloßen abgezogenen Begriffen umgehenden Verstände sein mögen. Täglich erkenne ich mehr, daß Alles weit persönlicher und unendlich zusammenhängt, als wir uns vorzustellen vermögen. Könnte bei richtigen Fühlen und Denken zur Gewißheit jener Ueberzeugungen irgend etwas fehlen, so bedarf es nur des Todes einer innig geliebten, mit uns verbunden gewesenen Person, um sie zur höchsten Leben digkeit zu erhöhen... Eben wenn wir wissen, daß uns das Leben nicht mehr zur Lust gereicht, wenn die Welt uns ver ödet ist, dann fangen wir erst recht an, um Gotteswillen zu leben..." „Als ich in die Schreibstube des Zollbeamten zus Dublin trat," erzählt der Correspondent eines englischen Blattes, „sprang der Hund des Beamten, welcher zu der Dachsart ge hörte, auf einen der Schreibtische, und indem er seine Augen auf mich heftete, bellte er einmal. Anfangs gab ich nicht sonderlich darauf Acht; worauf mein neuer Bekannter mich noch lauter anbellte, und um seinem Gesuch mehr Nachdruck zu geben, eine seiner ziemlich schmuzigen Pfoten mir auf die Schultern legte und mir dabei in's Gesicht sah. Einige von den Anwesenden erklärten mir endlich, daß er meine Mildthätigkeit in Anspruch nehme. Einer so rührenden Auf forderung, konnte ich freilich nicht widerstehen, und während ich mich anschickte, den vierfüßigen Bettler zu befriedigen, verfolgte er aufmerksam die Bewegung meiner Hand nach der Tasche, und bezeugte durch seine ausdrucksvollen Blicke, und das Wedeln mit dem Schwänze seine Freude über den glücklichen Erfolg seiner Bemühungen. Ich warf ein Kupfcr- stück etwas weit von mir — sogleich stürzte sich das Thier darauf, erfaßte es mit der Schnauze, trug es zu einem nahe sitzenden Kuchenwcibe, ließ es vor dem Korbe fallen, und em pfing den Werth dafür, den er mit der größten Zufriedenheit verzehrte. — Als ich einige Zeit hernach demselben Hunde im Zollhause begegnete, wo er seinem Herren eine ziemliche Strecke von der Schreibstube nachgcfolgt war, wollte ich seine Treue prüfen, und warf ihm einen halben Penny zu. Nach dem er denselben in der Schnauze in Sicherheit gebracht, schien er einen Augenblick ungewiß, ob er sieb zu seiner alten Freundin, der Höckerinn, begeben, und seinen Hunger befrie digen, oder ob er denselben einen edelmüthigen Zwang auf- legen und bei seinem Herren bleiben sollte. Zu seiner Ehre sei es gesagt, das Gefühl der Pflicht behielt den Sieg. Da er aber bald darauf bemerkte, das sein Herr stehen blieb, um mit jemand zu sprechen, warf er einen Blick nach der Stelle, wo sein Herzenswunsch sich befand, und stahl sich schnell, ohne ein Augenblick zu zaudern, hinweg. Auf seinem Wege aber sah er sich um, und als das getreue Thier seinen Herrn im Begriff sah, weiter zu gehen, gab es seinen Vorsatz wieder auf, kehrte zu ihm zurück und folgte ihm über den ganzen Hof, bis es endlich zu seiner großen Freude zu der Stelle zurückkehrte, wo es seiner Neigung ohne Gewissensbiffe genü gen konnte." Eine der merkwürdigsten, dem Anscheine nach wenig ge kannten, Naturerscheinungen auf vaterländischem Boden, ist unstreitig der sogenannte brennende Berg bei Sulzbach un weit Saarbrück. Derselbe hat die Gestalt eines nicht ganz regelmäßigen Kegels, ist etwa 6 bis 800 Fuß hoch und mit Laubholz bewachsen. Nähert man sich dem Gipfel desselben, so verspürt man auf dem Erdboden durch das Berühren mit den Händen nicht nur eine merkliche Wärme, sondern man bemerkt auch bei jedem Schritte des Höherstcigens eine Ab nahme der Vegetation, ein loses Aufliegen des Mooses und eine Menge vertrockneter und umgefallener Bäume. Ist man endlich auf den kahlen Gipfel angelangt, so sieht man nicht ohne Staunen viele Dampfsäulen, die mit mehr oder minder Geräusch aus den Ritzen eines etwa 30 Fuß tiefen länglichen Kessels hervorsteigen. Diese Dämpfe sind so heiß, daß Eier dadurch in wenig Minuten gesotten werden. Am Fuße des Berges sind Kohlenbergwerke. Das eine derselben, welches nach der Mitte führte, hat aufgegeben werden müssen, weil die Arbeiter es darin vor Hitze nicht haben aushalten können. Ueberhaupt sind mehrere Versuche: die Ursache dieser vulkani schen Erscheinung zu ermitteln, durch die im Berge befindliche Hitze bisher vereitelt worden. Der größte Baum der Welt ist ohne Zweifel der Cubbihr- burr, oder der geheiligte Bananasbaum auf der Insel Jatterah, die im Flusse Verbudda liegt. Dieser Riesenbaum hat in Umkreis, um die Hauptäste herum gemessen, zweitausend Fuß. Das Austreten des Flusses hat zuweilen beträchtliche Theile von diesem Ungeheuer des Pflanzenreichs weggerissen; dessen ungeachtet bleiben ihm noch immer dreihundert und fünfzig große, und über dreitausend kleine Aeste, die mehrenthcils Zweige treiben, und den Umfang des Baumes vergrößern. Dieses prachtvolle Gezelt ist die Zuflucht aller Reisenden, die durch dieses Land kommen. Auch eine unzählige Menge Vögel, Schlangen und Affen erfreuen sich dieses Schutzes. Die Hindus nennen den Baum Cubbihr-burr, oder des Bananas des Cubbihr, zu Ehren eines heiligen Brahmanen dieses Namens. Als Putnah, am Flusse Ncrbudda, noch eine blühende Stadt war, pflegte der daselbst residirende Fürst zuweilen mit seinem ganzen Gefolge sein Lager darunter aufzuschlagen; er hatte hier seinen großen Saal, seine Kirche, sein Zimmer für die Arbeiter, und sein Schlafzimmer, sein Bad, kurz Alles, was sich in einem morgcnländischen Palaste vorsindet, und für jeden besonder» Zweck war ein besonderes Zelt errichtet.