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Beiblatt zue CLLpost für Moden. ^26. Unter Berantwortlichkeit der Kedartwn der Eilpost. L84^ Neuestes Bülletin der Moden. Paris, den 1Ä. Juni 1841. Wir haben heute zuvorderst eine neue Art von Roben für das Zimmer hervorzuheben , welche sehr silsim sind und ihr Dasein der Madame Lallemand, rns Ns l'kieinguivr Nr. i!4, verdanken. Diese Künstlerin hat deren eine große Anzahl von Marcelinc-Stoff und von Wollenzeug mit orientalischen Mustern gefertigt; dann auch von 5I»uss>-lin>- ll« lain«, grün oder blau, mit Aermeln n in r'-iigi'-usv und Corset mit Falten ; der un tere Theil der Jupe ist mit einer Schleife von 6r»s <Is Eagles geziert. Man liebt auch außerordentlich die Jaconas mit zwei Volants, drei Finger breit, geschmückt, ferner die brochirten Organdis, mit Bouillons besetzt, welche auf jeder Seite von Paffamcntcrie-Verzicrungen gehalten und durch eine Reihe von Knöpfen von einander getrennt sind. Las Linnenzeug bewahrt immerwährend sein Ucbcrgewicht. Die köstlichen Arbeiten -von Madame Psllet, rno Iticimüeu Nr. 95, bringen alle Tage in diesem Zweige der Mode präch tige Neuigkeiten zum Vorschein. Man sehe nur jene eleganten C-annezouts, deren abgerundete Enden mit einer so graciöscn Ncnchalance hcrabflattern; diese mit Spitzen garnirtcn Fichus; diese Schärpen und Pcliffen von brodirtem Moufseiin u. s. w. u. s. w. Madame Pollet beschränkt sich aber nicht allein darauf, sondern wir haben auch Roben bei ihr gesehen, deren Schnitt bezaubernd war. Die Corsages ä In 6r»n<i' ,»ü'v mit halbweiten Aermeln und einer kurzen Jupe, durch ein Volant verlängert, fahren fort, sich im Geschmack der Mode zu erhalten. Bei den Festen von Chantilly haben wir auch einige Roben von Madame Thiöry, lj<,»l«vart-5lont,na,tre Nr. >5, bemerkt, die allgemeinen Beifall gefunden haben. Sehr ausgezeichnet waren die Roben en >>o»lt >1« so,«-, dann auch die geschmackvollen Redingots von chinesischem Foulard, und die Roben von Pekin, nicht zu vergessen die Roben von Mousscline mit drei Reihen Falten, runden Aermeln und Cor set L revers. Die Corsagen für junge Damen sind gewöhn lich rarrirt. Bei denselben Festlichkeiten fielen höchst anmuthigc Neuig keiten aus den Salons der Madame Bau dry, ru« liiciwlmu Nr. 87, einer jungen Künstlerin von ausgezeichnetem Rufe, sehr ins Auge. Nichts Anmuthigeres giebt es, als ihre Ca- pots von Erep, -als ihre Strohhüte, mit Sammet von dop pelter Farbe geziert und vorn mit Tüll besetzt; nichts Ver führerischeres, als ihre Strohhüte mit bengalischen Rosen oder mit weißen in's Lila spielenden Federn. Man fängt wieder an, die Hüte reich auszuputzen und man muß darin Madame Baudry Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie auf be wundernswürdige Weise Spitzen und Blumen zu combiniren und dem einfachsten Hute dadurch ein vortheilhaftes Ansehn zu geben versteht. Die Form der Hüte ist noch immer klein und nähert sich der der Capots, ausgenommen bei den Hüten von italienischem Stroh. Gewöhnlich ziert man sie mit Spitzen besatz. Andere Kopfbedeckungen betreffend, so ist der Turban ü la iVlamt-Iucie entzückend schön; er ist von Spitzen und hat eine Agraffe von Rosen - Pompons in der Nähe des Ohre-, Eben so schön ist die Coiffure von himmelblauem Silbersammct. Allerliebst zu Gesicht stehen Mützchen, welche zwei Spitzen- slügcl haben, die sich mit einer Gruppe von Rosenbuffcn ver einigen. Wahrhaft merkwürdig sind die Taschentücher von Cha- pron; man könnte sie als Gemälde ausstellen. Nicht genug, daß sie schon bisher so prächtig waren, wie man nur wünschen kann, so hat jetzt die Broderie einen solchen Grad von Voll kommenheit erlangt, daß sie mit der Malerei wetteifert. Sie malt Landschaften, Vögel und andere Thiere, ja selbst Portraits. Die Schärpen bleiben stets beliebt. Die regenbogenfarbenen VN ponlt >Ie soie werden jetzt sehr häufig, und zwar meist zu weißen Kleidern getragen. Am elegantesten aber sind die Schärpen von Cachemir <I« kareges, von Foulard und Or- gandi. Daß die indischen Cachemirs immer noch Wunder thun, versteht sich von selbst. Man findet sie am schönsten in den Magazinen Deläsle's, ru« Llwisenl Nr. 2. Die Spitzen schärpen von Violard, rus Itiolmlie» Nr. 95, erregen mit Recht die Bewunderung von Einheimischen und Fremden. Sie werden sehr häufig zu Geschenken angewendcr. Köstliche Schär pen von schwarzen Spitzen haben wir in dem Po ll ct'schcn Magazin gesehen, von denen außerordentlich viel in's Ausland, nach Rußland und England gehen. Auch die sogenannten aoliarpes „uintelsts von schwarzem Tüll sind vorzüglich schön für die Sommertailette. Die Capots der Saison, die Seidcn- shawls mit gothischcr Broderie, die Schärpen von Mousselin, die Robe» und Shawls von Organdi, die kleinen Colliers, die Fichus, die Mützen, u. s. w. findet man in größter Aus wahl und von außerordentlicher Eleganz in dem genannten Hause. Beiläufig erwähnen wollen wir — weil die Sckönheirs- wäffer u. s. w. heutzutage mit Recht so beliebt sind — das Wasser und das Pulver des Herrn Adisson., eine neue Er findung, welche wahrscheinlich den Vorzug vor allen Andern erhalten wird. Es giebt der Haut eine Weiße, wie fnschge-