Zedcn Mcnat erscheint ein ganzer Bogen Text mir einem illuminirten Modedlatt, so wie ein doppelt bedrucktes Blatt mit Zuschncidemustern edcr Patronen. für Der ganze Lahrgang wird nicht getrennt und «astet 3RthI. oder 5 ZI. 2t Kr. Vorauszahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen darauf an. Herren - Klei-erinacher und Modefremide. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Sechster Jahrgang. M«. Z. Mai 1841. Weimar bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Redacteur: Ferdin. Freiherr von Diedenfeld. Allgemeines. Bericht von k'ontsino-I'örv. Aie schönen Tage von Paris übten einen wohlthuen- den Einfluß auf den Erfindungsgeist und die Specu- lationslust der Modekünstler, Alle nahmen sich zusam men, um für Longchamps Neues und Gefälliges zu liefern. Auch neue Meister traten bei dieser Gelegenheit in die Schranken und schwangen sich neben die berühm testen Namen empor, wir nennen darunter nur die Meister Debois, Douix, Malher, Serveille, eine Reihe junger phantasiereicher und gründlich gebil deter Männer. An den Fräcken macht man bereits bei vielen Mei stern die Halslöcher sehr niedrig, an den Oberröcken dagegen sehr hoch; eine auffallende Neuerung, dem vo rigen Jahr gegenüber, wo alle Halslöcher hoch waren. Für den Einschnitt zwischen Revers und Kragen wählt man jetzt sehr häufig das sogenannte Ornn re- naissimce, d. h. eine Spitze in Gestalt eines gothischen Spitzbogens, welche sich gar nicht übel ausnimmt, wenn der Kragen nur um ein Geringes breiter, als das Revers ist. Der Elegante. Vl Die Taille bleibt immer kurz, namentlich bei den Fracken. Dieß ist auch nur zu loben, da ein Frack nur anmuthig erscheinen kann, wenn er in und an allen seinen Nebendingen leicht und frei gehalten wird. Die Taille ist unten sehr schmal, die Seitentheile sind völ lig, die Schöße breit, oben und unten etwas ausge schnitten. Der Aermel wird knapp am Arm angesetzt und hat am Knöchel durchaus keine Watte; der Aufschlag ist am Arm ausgeschnitten und bildet an seinem Einschnitt eine kleine Spitze. Zum Futter nimmt man durchaus für die Schöße nur Seidenstoffe, und überall vermeidet man möglichst eine doppelte Tuchdicke. Alle Kleidungsstücke werden mit sehr kleinen Rund- bördchen eingefaßt. Bon den Knöpfen scheinen die me tallenen wieder den Vorzug gewonnen zu haben. An Kragen und Aufschlägen sieht man nur höchst selten Sammt, nur Knaben und Kinder bleiben diesem Auf putz treu. Für die Oberröcke macht man die Halslöcher hoch, den Kragen sehr klein, daß er rings um den Hals einen Schal bilde. Die Oberröcke haben nur eine einzige Reihe von Knöpfen, diese sind von gewöhnlicher Größe und stehen ziemlich nahe beisammen. 5