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Jrdtn Monat erscheint ein ganzer Doge» Text mit einem illuminirkcn Modetlatt, so wie ein doppelt bedrucktes Blatt mit Zuschncidcmustern oder Patronen. Der ganze Jahrgang wird nicht getrennt und tostet 3Rll,l. oder 5 Fl. 21 Kr. Vorauszahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmest Be stellungen daraus an, Herren - Kleidermacher und Modekreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Fünfter Jahrgang. «0. 8. August 184«. Weimar bei Bernhard Friedrich Voigt.— Verantwortlicher Redacteur: Ferdin. Freiherr von Biedenftld. Allgemeines. Bericht von Lacroix. ur Phantasietoilette für Spaziergänger an öffentli chen Versammlungsorten liebt man vorzüglich den Frack ü In b'i'sii^Siso, gekreuzt, mit 2 Reihen Knöpfen, hof grün, Kragen niedrig und schmal und gleich dem Re vers, welches sich bis zum dritten Knopfloch umlegt, sehr gewölbt; der Kragen ist mit Sammt überzogen; die Anglaise oben breit, unten sehr schmal; die Patte auf den Hüsten hat eine Breite von 9 —10 Ccntime- tern; der ganze Frack ist ringsum mit einer kleinen Borde eingefaßt; die Schöffe füttert man gewöhnlich mit Satin; die Knöpfe sind quadrillirt, halb gewölbt, matt ä, la k°l'a»sru8o vergoldet. Die Weste liebt man schalförmig, ziemlich weit hinauf zugeknöpft, von schottischem Zeug in verschiede nen Farben. Zu diesem Anzug trägt man beinahe allgemein Pantalous mit Falten von 6out!l ll'rloot Olrinö oder von 8abli»o ckv IHno Loa88ui8o. Daneben bemerkt man viele halbgekreuzte Oberröcke, bronzegrün, Goldbronze, melirt lmd schwarz, doch herrscht diese letztere Farbe offenbar vor. Die Taillen sind lang und unten etwas breit, die Schöße kurz und weit, Hohlfalten auf den Hüften bildend. Der Elegante. V. O- Die geraden Oberröcke blieben bis heute eine Lieb lingstracht aller Elegants für die Halbtoilette. Dazu liebt man Westen von Sommerkaschemire mit ziemlich offenem Schal, Pantalons von diagonalem, geripptem Kablino cks I-aiiio und von Urioot, hellhaselnußfarbig, melirt, sehr oft schottisch, amerikanischgrau, himmelblau. Die Pantalons zur Halbtoilette macht man auf zweierlei Art, entweder mit Falten oder glatt und ge rade hinabgeschnitten. Jene macht man beinahe immer mit Kamaschenansatz, diese am untern Bein etwas weit, daß sie gerade auf den Stiefel absallen und über der Spanne etwas abgerundet sind. Lieblingsstoffe dazu sind die 6outil8 'k'ricot mit Streifen von verschiede nen Farben; die weißen Piques klein und groß ge körnt; zuweilen auch Erlest. Zum Toilettefrack nimmt man gewöhnlich Drap Oacbomiro, violetartige Pflaumenfarbe, schwarz, eng lischblau; die Taillen etwas lang; die Schöße bis zum Knieband hinab, schmal an der Hüfte, sehr breit un ten; die Anglaise oben breit und viereckig, ungefähr 2 Centimcter weit über das Ende des ebenfalls vier eckigen Kragens hcrvorstehend; die Kragenspitzcn findet man nur noch selten in Gestalt eines Ll ausgeschnit ten, übrigens sind sie niedrig und gleich dem bis zum dritten Knopfloch sich umlegenden Revers gewölbt; auch diese Fracke werden mit einer kleinen Borde ein gefaßt und ihre Knöpfe sind wie bei der vorigen Gattung. 8