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Aldtn Mcna« erschein« ein ganzer Dogen Tex« mit einem illuminirten Medeblatt, so wie ein doppelt hedrucktcS Blatt Lzit Zuschneidemusteru ade, Patronen. Herren - Kleidernmcher und Ms-ekreun-e. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Fünfter Jahrgang. 7. Juli 184» Weimar bei Bernhard Friedrich Voigt.— Verantwortlicher Rcdacteur: Fcrdin. Freiherr von Biedenftld. Lv Äll'l'E Ein Monatblatt für Der ganze Jahrgang wird nicht getrennt und kostet r Rthl. oder i II. 24 Kr. Vorauszahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmen De» öellungen daraus «». Modeberichte. 7!ach langer Pause liest man wieder von den Pariser- Herren mancherlei Berichte und Betrachtungen über Stand und Gang der Mode, Aussichten und Hoffnun gen,'Vermuthungcn und Voraussetzungen, wobei eine Partei der andern und ein Journal dem andern gerade nicht Rosen aus den Weg streuen und nicht Flcuret- tcn sagen. Papa Fontaine weiß uns Folgendes zu erzählen: Lieblingsgenre zur Stadttoilette sind jetzt Oberröcke mit sehr kleinen Revers, mit zwei Reihen Knöpfen auf der Brust gekreuzt; die Knöpfe sind ko- crrilles oder viamantos. Die Kragen macht man noch immer sehr schmal und schneidet sie an der Spitze in ein kleines, sehr we nig offenes v; diese Kragen lassen den Hals beinahe ganz frei und den Schultern die unbefangenste Beweg lichkeit und hieran erkennt man eigentlich einen Ober rock nach der Mode, einen Mann der feinsten Fashion. Auf die Oberröcke der Toilette seht man keine Patten mehr an die Hüften, nur ein kleines Täsch chen auf die Brust für die Lorgnette oder das Taschen tuch von Batist. Die Aermcl bleiben knapp, kurz, ohne alle Wat- tirung, die Aufschläge sehr schmal. Lieblingstuche zu solchen Obcrröcken sind die vraxs Der Slegaute. V. eaclromires und dabei Lieblingsfarben: Baumrinde, Granat, Moos, Französisch-Blau, Chine fisch-Schwarz. Eine neue Gattung von Oberröcken für den Mor gen im Haus und auf Spaziergänge, sucht sich Bahn zu brechen, hat jedoch noch nicht so weil überwunden, daß wir sie bereits als einen wirklichen Modeanzug bezeichnen könnten. Diese Oberrücke macht man von Sammet, mit sehr niedriger und breiter Taille, den Schoß hinten offen und ohne Knöpfe, kurz und durchaus flach. Sie gleichen sehr dem Schnitt der Anzüge unter der Re gierung Ludwigs XlV. Die Aermcl knapp, mit einem an der Hand um gebogenen Aufschlag. Der Kragen schmal und abge rundet, an der untern Kante der Halsbinde zugeknöpft, die Brust durch sieben hinter einer Unterpatte verbor gene Knöpfe geschlossen. Unsrer Ansicht nach macht sich dieser Anzug nur zu Pferd gut. ZuSommerpalctotS, namentlich auch für daS Land, wählt man am liebsten die Satins cko 616, Eng lische Drilliche, Thibctanisches Ziegenhaar, welche Stoffe jetzt außerordentlich verbreitet sind. Viele dieser Pale tots sind mit schottischen Zeugen von sehr großen Vier ecken gefüttert. Die Phantasiefräcke werden täglich leichter und degagirtcr. Die Neuerungen an diesen Fräcken br- 7