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159 160 Da wir einmal in das Gebiet der Wünsche und Hoffnungen uns verflogen und auf der andern Seite nicht nur das Bewußtseyn haben, stets nur Gu tes und Zweckmäßiges zu wünschen, sondern auch schon öfters die Freude genossen, daß manche unsrer Wün sche erfüllt wurden und manche unsrer Hoffnungen ein trafen, so möge hier noch ein Wunsch ausgesprochen werden. Ein kühner, aber uns gewiß um so mehr zu gestattender Wunsch, da seine Erfüllung offenbar die deutschen Schneider weit höher als uns selbst interessi- ren muß. Ich meine das viel besprochene und viel verspre chende Corporismeter! Fragt sich der deutsche Schneider: s. Was kann dieses Corporismeter seyn? und d. wozu soll es eigentlich dienen? so werden wahrscheinlich hierauf folgende Antworten kommen: all r». Das Corporismeter kann nichts anderes seyn, als ein Werkzeug oder eine Maschine, mittelst welcher inan alle nöthigen und nützlichen Maase zu jeder Art von Kleidungsstück sicherer, als auf die bisher übliche Weise und ohne bedeu tend großem Zeitverlust, also auch ohne be deutend größere Belästigung eines Kunden, nehmen kann. «6 b. Kann ein Corporismeter dies leisten, so soll er zugleich sicherer als es bisher möglich war, ja auf eine sehr augenfällige und unfehlbare Weise und zwar unmittelbar durch seine An passung an jedes Kunden Körper, dem Schnei der alle Unregelmäßigkeiten in Wuchs und Wau desselben bestimmt angeben, so bestimmt und genau nach dem Maas, daß er darnach sicher arbeiten könne, ohne zu den so fata len Nachbesserungen und Zeitverlusten gcnö- thigt zu seyn. Hat hiernach ein Schneider wohl erwogen, wel che Maase man für jede Art von Kleidungsstück neh men müsse und getraut er sich nicht mechanisches Er- sindungsvermögen genug zu, ein solches Corporismeter selbst zu construiren, so gehe er zu einem tüchtigen Mechanikus, erkläre ihm bündig, 1) was diese Maschine seyn, 2) was sie leisten soll. Vergesse dabei nicht, dem Mann zu bemerken, 3) daß ein solches Corporismeter sehr leicht und tragbar seyn müsse; 4) daß sein Gebrauch nicht große Vorrichtungen uö- thig machen, 5) nicht viel Zeit rauben, 6) weder den messenden Meister, noch den Kunden belästigen dürfe, so ist Hundert gegen Eins zu wetten, daß es vor Vierteljahresfrist einem deutschen Schneider im Verein mit einem deutschen Mechaniker gelingen wird, cinCor- porismetcr herzustellen, gründlicher, besser, vollkommener und billiger, als es die Herren Franzosen und Eng. länder bisher gethan. Auf, meine braven deutschen Meister! Cs ist eine schöne, fruchtbare und Segen bringende Aufgabe. Dadurch errichten wir eine würdige Emancipation, wir befreien uns abermals von einem an die Fremden zu leistenden Tribut und wir folgen zugleich dem Geist der Zeit in seiner schönsten Richtung — im Kulrivi- ren, Verbessern, Veredeln, im Bestellen gedeihlicher Saaten. Will Jemand nähere Ideen darüber verbreiten, so stehen ihm unsre Blätter dafür offen, er sey freund- lichst gegrüßt, zu schönem Dank willkommen! fModebilder 51-»55. — Patronen 61--65.)