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125 126 Patrone 61, Frack-Oberrock neuesten Schnit tes mit Schoß und Haken. Nach den auf unsrer geometrisch sorgfältigst ge zeichneten Patrone angegebenen Verhältnissen ist dieser Frack für einen Mann bestimmt, der eine schmale Ecarrure und hervorstehende Brust hat; hiernach treibt natürlich das ganze Kleid nach vorn; die Achselstück spitze ist um 7^ Cent, auf die Perpcndiculare herabge rückt , und die untere Armlochspitze ist von dersel ben Perpendikuläre um 6 Centimeter entfernt. Patrone 62, Sommerpaletot für einen ge rade gewachsenen, völligen Mann, ein um 6 Centime- ter verlängertes Vordertheil. Patrone 63, Sommersrack: hieran bleiben die zwei untersten Knopflöcher stets offen. Der Schnitt des Schoßes hat etwas Eigenthümliches, indem es den Schenkeln volle Freiheit gewährt. Dieser Frack eignet sich vorzugsweise für Spa zierritt und Jagd. Wo, wie hier, die Taillen unter den von der Natur bezeichnten Platz hinabgerückt werden, versteht es sich von selbst, daß man die Vordcrtheile unten stets ausziehen muß. Patrone 64, neuer Twineschnitt. Länge der Taille 52 Cent. - des Schoßes (fortgemessen) . . 92 - Breite der Ecarrure 20 - - - - bis zum Ellbogen fort gemessen ... 53 - - - - bis znm Handknöchel fortgemcssen . . 84 - Aermelweite oben 18 - - am Ellbogen .15 - - - am Handknöchel . . . 11—13 - Vordertheillänge von der Mitte der Taille oben 69 - Hüftenlänge von der Mitte der Taille oben 63 - Länge der Cambrure von der Mitte der Taille oben am Armloche hin fortmessend bis unten zwischen den beiden Knöpfen 72 - Breite der Brust 23 - Länge des Halslochs 25 - Halbe Brustweite 47 - - Wcichenweite 41 - - Armlochweite 40 - Tiefe des Armlochs von der Achselstückspitze an 19 - Patrone 65, Toilettenfrack. Patrone 66, neuer Westenschnitt. Patrone 67, Negligsfrack. Patrone 68, Neglige weste. Diese geometrisch ausgeführten Patronen enthal ten hübsche Andeutungen ganz neuer Schnitte, wonach ein gebildeter Schneider nicht nur arbeiten, sondern auch selbst combiniren kann, d. h. die übrigen Klci- dungstheile ordnen. Dieß kann in manchen Fällen wichtig werden, und wir geben solche Andeutungen gern als Zugabe, um nicht nutzlos leeren Raum auf den Patronenblättern zu lassen. Dem geehrten Meister I. I. Hilperts Hauser zu Uznach unfern freundlichsten Dank für seine schätz baren Beiträge zum Eleganten, besonders für die so ausführlich behandelte neue Modctracht. Ilm so mebr bedauern wir, dafür in der laufenden Nummer keinen Raum mehr zu haben, indem die Blätter der Mode bilder und Patronen bereits fertig sind. Indessen wer den wir davon mit Vergnügen Gebrauch im nächsten Monat machen, und hoffen, daß sämmtliche Abonnen ten dem Herrn Verfasser cs Dank wissen werden, daß er sich so ernstlich und gründlich der Sache annimmt, sie fördern hilft. Wir bitten um fleißige Fortsetzung seiner regen und fruchtbringenden Theilnahmc. Die Geheimnisse -er Schnei-erkrmst von Meister Eugen Staube. (Fortsetzung.) lll. Kapitel. Von der Reduktion und dem Reductions- Schcma. *) Ein etwas übertreibender Schriftsteller über die Schneiderei hat den Satz aufgestellt: ,,Um ein ge- 2) Da wir zu dem Glauben berechtigt sind, daß die große Mehrzahl unserer Leser längst im Besitzt des Fontaine'schen Re- ductions-Schema's ist, da ferner das Staubc'sche Reductions- Schema von jenem sich nicht wesentlich unterscheidet, und wei! wir endlich einen so großen Platz auf unfern Patronentafeln mit Nützlicherem auszufüllen gedenken, so geben wir eine Aeich- 8*