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43 44 jedoch gewiß nur für umsichtige Meister, welche die verschiedenen Beingcstaltungen ihrer Kunden genau ken. nen, studiren und berücksichtigen, indem dieser Zwickel gewiß eine ganz andere Wirkung bei auswärts- alö bei einwärtsgerichtcten Knieen machen, oder selbst anders gestaltet werden muß. Dieß ist wieder einmal einer jcnerPunk- te, worüber denkende Meister Versuche ma chen und solche veröffentlichen sollten, weil daraus wahrhafte und wesentliche Beleh rung hervorgehen kann. Wir laden unsere Her ren Mitarbeiter ein, den Raum von Tcrt und Patro- nenblältern des Journals zu Veröffentlichung solcher Versuche zu benutzen. Daß der Hof etwas Eigenes, Besonderes, von andern Versammlungen ihn Unterscheidendes habe, wird nicht wohl verargt oder mißdeutet werben könne». Von dieser Ansicht ausgehend, geben wir die Hofklei dung Fig. 16 als etwas Freundliches, Hübsches, Ele gantes — so lange wir einmal die höchste Schönheit und Ehrerbietung nur in dem undeutschcn Fracke fin den sollen. Wer schöne und hinlänglich volle Beine oder einen tüchtigen Watlekünstler bei der Hand hat, mag auch immerhin die kurzen Beinkleider zu solchem Zwecke wählen und seine Waden gleichsam in Natu- ralibus sehen lassen; wer eines normalen Beinwuchseö sich nicht erfreut, der thut gewiß besser, bei den Pan- talons zu bleiben, da bei allem öffentlichen Auftreten die Regel gilt, daß man Fehler und Mängel möglichst verbergen uuv beschönigen solle. Fig. 17, ein Stadtanzug. Ucbcrzichcr von braunem, catalonischem Tuche; Stehkragen 3 Centim. Höhe; Umschlagckragen 8 bis 9 Centim. Breite; Taille lang, unten gebogt und breit, geht um 3 — 4 Centim. unter die Hüfte hinab; das Schoß geht bis knapp unter das Knie, ist weit und bildet Hohlfalten ringsum, hat in der Mitte da, wo hin die Hand fällt, eine große, quer iu's Tuch ge schnittene Tasche mit einer noch breiter» Klappe. Re vers breit, oben viereckig, sich so weil hinab umlegend, daß sic noch einen Theil des Schoßes mitnehmen. Der ganze Nebcrzieher ist mit gleichfarbigem Seidenstoffe gefüttert; Revers ohne Knopflöcher, 3 Brandenburgs auf jeder Seite. Aermel halbweit, Ausschläge rund, nach Belieben aufzustülpcn oder umzulegen, gleich dem Kragen mit gleichfarbigem Sammt ausgeschlagen. Der ganze Rock erhält beinahe gar keinen Besatz. Oberrock darunter, isabellebronzefarbig. Kragen 4 Centimeter hoch, Umschlag 6 Centim. breit; die Taille geht bis auf die Hüsten hinab, ist unten breit und gebogt; Seiten- und Achselstücke rund; Schoß nicht weit und dabei kurz; Vordertheile gerade, nur mit einer Reihe Knöpfe. Erst oberhalb des letzten Knopfes bilden sich die Revers, sind sehr kurz, aber breit und oben viereckig, gleich den Kragencnden, wo durch sich die Achseln lang und die Brust breit bilden. Vorn 5 Knöpfe von gleichem Tuche, in großen Ent fernungen. Aermel halbeugc, ziemlich lang, vhngcfähr um 1 Centimeter unter den Handknöchel hinabgehend; Aufschläge rund, sehr niedrig, bis zur Mitte offen und abgerundet. Schoß, Leib und Aermel mit gleich farbigem Seidenstoffe gefüttert; Kragen, Vordertheile und Schoß umgelcgt und auf der Kante abgestochen, hinter dem ersten Abstich in sehr kleiner Entfernung ein zweiter, was sich allerliebst macht. Weste von Pariser Sammt, auf lebhaft blauem Grunde doppelte Vierecke; sie ist gekreuzt, mit breitem Revers, ist lang und bildet unten eine Spitze; die Revers sind leicht abgerundet, gehen tief hinab, lHaßtz man höchstens 3 Knöpfe zumachen kann, wodurckffBrust und Taille sich hübsch formen. Die ganze Weste wird ringsum mit gleichfarbigem runden Börtchen eingefaßt, dahinter ein zweiter Abstich mit großem Schnürstich. Knöpfe von demselben Stoffe. Pantalons von perlgrauem 8.,1,'n ttanjasn, sehr breit an den Beinen, weit über den Stiefel vorfal lend, mit festen Stegen. Fig. 18, Ballanzug. Frack im ganzen Schnitte dem Fracke Fig. 15 sehr ähnlich, aber mit längerem, engerem und hinten viereckig endigendem V zwischen Kragen und Revers, dieses flacher und das Vordertheil zwischen Spitze und Reversende etwas länger, gerade, ohne jene anmu- thige Bogenform; Schoße unten gerundet.