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165 166 Ueberdieß ist das Ganze so hübsch und klar ge halten und berührt so manche europäischen Verhält nisse, daß die Lectüre auch als angenehme Unterhal tung zu empfehlen ist. Diesem hübsch gedruckten und ausgcstattcten Büchlein sind recht viele und recht auf merksame Leser zu wünschen. Graham s GesrmdheitsLehre. Ein Handbuch jur Vervollkommnung -er Gesundheit u. Verlängerung des Lebens durch geordnete Diät und Lebensweise für Gesunde nnd Kränkliche. Rach der 5. Originalausgabe bearbeitet und vermehrt von »i-. Naubert. Leipzig und Pesch. Verlagsmagazin, 1845. Umfassender, vielseitiger, als das vorhergehende Werkchen, verbreitet sich dieses über eine Menge der, jedem vernünftigen Menschen wichtigen LebcnSverhält- nisse und Lebensbedingungen, welche wir geradezu die wichtigsten nennen mochten, weil doch am Ende ohne Gesundheit kein Leben viel taugen kann, und das alte Sprüchwort: 8auu mens in sanc> oorgoro, d. h.: Soll die Seele gesund bleiben, so muß der Körper gesund scyn, wohl immer seine volle Geltung behaup- en wird. Wir sind sonst im allgemeinen abge^'ü^ Feinde vo aller Quacksalberei und von alle'" Nathholcn bei Mkclärzten; wir find auch nicht Ansicht, daß cS oem Lvr^ Bücher in die Hand «u spielen, woraus cS lernen soll, sich ohne Arzt und Wundarzt von inncrn und äußern Uebeln zu kuriren. Denn dieser Rath heißt gerade soviel, als: „Lese dieses Buch und du wirst durch diese Lectüre bin nen wenigen Tagen lernen, was Andere, reich mit allen Vorkenntnisscn anSgcstattcte Menschen zu einer Studiumsaufgabe ihres ganzen Lebens gemacht ha ben, ohne immer und überall ihr Ziel zu errei chen. " Dieser Unsinn ist noch viel größer und ärger, als lz?r wäre: wenn ich einem Menschen, der in seinem Leben weder nähen, bicgeln, znschneidm u. ^ lernt hat, ein Lehrbuch der Schneiderei in dn,^^l> gäbe und ihm sagte: „Fortan gebrauche Schneider mehr, lies dieses Buch mit einiger mcrksamkeit und du wirst durch alle Moden und Be dürfnisse deine Kleider dir selbst machen können!" Vor solchem Unsinn und scheußlichen Betrug kann man, heut zu Tage, nicht oft und dringend genug warnen, indem gar viel Unheil dadurch gestif. tet wird. Aber anders verhält es sich mit ächt populären Werken, worin die natürlichen Bedingungen des Le bens und der Gesundheit des menschlichen Körpers einfach und faßlich dargelegt sind, der Mensch auf einen seiner wichtigsten Berufe: Gesundheitserhaltung und Gesundheitspflege aufmerksam, mit bestimmten Ziegeln und Gesetzen dafür bekannt gemacht wird. Hier heißt es nicht: Pfusche dem Arzte und Wund ärzte in seine Wissenschaft! sondern: rhue alles Mög liche, um möglichst lange jeden Arzt und Wundarzt entbehren zu können, überflüssig zu machen, d. h., um in solchem Gesundheitszustände zu bleiben, daß man an Arzt und Wundarzt gar nicht zu denken braucht. Solche Bücher gehören unter die nützlichen und wohlthätigcn. Und dieser chrcnwerthen Klasse von Büchern schließt sich auch das gegenwärtige ehrenvoll an, durch Fülle und Klarheit seines Inhalts, wie vurcy ichonitz Acußere. Es bietet eine Lectüre, welche Niemand zu bereuen Ursache haben wird. Wir em pfehlen cs aus voller Ueberzeugung, und glauben gerade für unsre Leser am cmpsehlendsten durch die ei genen Worte der Vorrede des Verfassers zu schließen: „Es ist noch nötbig, hier die Ursache anzuzeigcn, warum Verfasser den Abschnitt über „die Bewe gung" weitläufiger, als irgend einen andern bespro chen und ausführlicher einer Betrachtung unterwor fen hat. Der angeregte Gegenstand schien ihm aus zwei Gründen einer besonderen und genaueren Be rücksichtigung wcrth zu seyn, einmal, weil derselbe im Allgemeinen sehr vernachlässigt wird, andererseits aber sein Nutzen ungewöhnlich groß ist. Ja, man könnte vielleicht noch einen dritten Grund hinzufügen, den nämlich, daß man auf Kosten der Bewegung