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149 150 Bemerken will ich noch, daß bei Fig. 18 die Sitz naht eine Höhlung von 20, bei Figur 17 aber nur von 14 bildet. Man betrachte Fig. 19, welche die verschiedene Stellung des Gesäßes zeigt. Man betrachte auch Fig. 20 als einen Beleg für die verschiedenen Wir kungen, welche ein zu gerades oder zu ausgehöhltes Gesäß an dem Manne hervorbringt. So sind wir denn glücklich am Ziele, d. h. am Endpunkte unseres Strebens angelangt. Gebe der Himmel, daß wir durch Veröffentlichung dieses wohl gemeinten Aufsatzes recht vielen unserer College» nützlich geworden sind. Mindestens dürfen wir hoffen, die Anerkennung zu finden, daß wir das Wissenschaftliche der Schneiderei auch für das Vermögen des Aermsten wohlseil genug, und deutlich genug für die Einsicht des Beschränktesten gegeben haben. Anmerkung. Da es nicht wohl möglich war, das Reductions-Schema im Eleganten — we gen des absonderlichen Formats — mitzutheilen, dasselbe aber doch ein wesentlicher Bestandtheil dieses Staub e schen Aussatzes ist, so hat sich die ZZcrlagshandlung, im Interesse der verehrlichen Abonnenten, entschlossen, dieses Reductionü-Schemn ii»vl der übri^n hierzu gehörenden Abbildungen aus einem besonderen Blatte auszuge ben und^kann dasselbe unter dem Titel: Reductions-Schema und Abbildungen zu den Stanbe'schen Geheimnissen der Schneiderkunst für 5 Sgr. durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Die Redekunst. Eine Anleitung zum öffentlichen Vortrage sür Volksver treter, Stadtverordnete, Anwälte und Geschäftsleute, nebst Beispielen aus deut schen, englischen und französischen Musterrcden von Julius Sauber. Leipzig und Pesth, Verlags-Magazin, 18ä5. Da frägt nun wohl mancher alter Herr: ,,Aber beste Redactiou, sage mir um aller Geister willen, wie kommt Erwähnung dieses Buchs in eine techni sche Zeitschrift für Schneider?" Wird man gefragt, so muß man höflicherweise antworten, so gut man immer kann. Alles, was heutzutage von einem gebildeten Bür ger gefordert wird, fordert man natürlich auch von ei nem Schneidermeister, da dieser unter seinen Mitbür gern einer sehr ehrenvollen Stellung genießt, an allen Rechten und Vorzügen unsrer Zeit seinen legalen An- theil haben will, in allen, die Commune, die Bür gerschaft, die Zunft und sein Haus betreffenden Din gen, gern ein vernünftiges Wort geziemendst mitsprichi, und nicht selten der Ehre theilhastig wird, für die Commune oder für die Zunft crustlichst reden zu sollen, durch seine Rede zu helfen und zu wirken. Nicht allen Menschen ist die schöne GotteSgabe der zusammenhängenden, fließenden, körnigen, klaren, bündigen Rede angeboren, und mancher sonst in Allem sehr fähige und tüchtige Mann muß sich schüchtern zurückzichen, sobald cs sich darum handelt, seines Gei stes Kraft durch eine Rede zu beweisen, Andere von Recht oder Unrecht durch seine Rede überzeugen zu sollen. Mancher ist nur ein ewig schmiegsamer Ja Herr oder immer störriger Nein-Herr, weil er sich scheut — seine Gedanken und Ansichten im Zusam menhänge auszusprcchen, weil er sich darin nie ver-