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Leben Monat erscheint ein ganzer Bogen Tr« mir einem illuminirten Webeblatt, so wie rin dopvell bedrucktes Blatt mit Zuschneibemugern oder Palronc». Der ganze Aahrgang wird nicht getrennt und softct NRthl. oder L 8l- l>Kr. BorauSzahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen darauf an. Herren Kleidermacher und Modefreunde. „Das Reich der Moden dar keine Grenzen." . Siebenter Jahrgang. Hs». 4. April L84S. Weimar bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Rcbactcur: Fcrbin. Freiherr von Biedcnfcld. M o d e b i l d e r. ^ic Figuren 17, 18, 19 des heutigen Modebildes stellen die drei Lcbensepochen dar, welche der Mann durchlauft, gewöhnlich ohne cs selbst inne zu werden, so schnell geht unser Leben vorüber. Da nun jede Lcbensepoche irgend eine Veränderung in den mate riellen Gewohnheiten herbciführt, so ergibt sich hieraus auch die Nothwendigkcit einer mehr oder minder be deutenden Veränderung in dem Costümc, indem der Mann natürlich m°t einer andern Zeit auch einem an dern Geschmack huldigt, eine andere Stellung einnimmt, in einem andern Verhaltniß zur Gesellschaft und dem geselligen Leben erscheint. Diese Lebensnüancen zu begreifen und ihnen durch schickliche Nüancirung der Trachten zu entsprechen, ist eigentlich die nicht ganz leichte Aufgabe der modernen Schneiderei: derselbe Modeschnitt muß für Männer von verschiedenem Alter verschieden modisicirt werden, weil cs eben so unpassend ist, wenn ein Fünfziger sich klei det wie ein Zwanziger, als wenn eine Matrone Schnitt und Farben eines Mädchens sich wählt. Der Elegante. Vll. Der treffliche Meister Eppenetter hat diese schwierige Ausgabe in diesen 3 Costümen mit Geist und feinem Tact glücklich gelöst, ohne deßhalb irgendwo der Eleganz und Grazie zu entsagen, welche alle seine Arbeiten in so hohem Grade auszeichnen und den vor herrschenden Characlcr unserer Zeit bilden. Figur 17. Tracht für einen Mann von fünfzig bis sechs- zig Jahren: Ein Ueberzieher von kastanienbraunem Tuch, mit langer Taille, d. h. mit einer Taille, welche 3 Cen- timeter lief unter die Hüfte hinabgcht. Die Schöße fallen bis auf die Mitte der Wade, sind ziemlich weir und bilden Hohlfalten über den Hüften. Unter der Hüfte auf dem Schoß eine der Länge nach gestellte Tasche. Die Schöße sind durchaus mit wattirter Seide gefüttert und in kleinen Vierecken abgcsteppt *). Die Wer minderer Wärme zu bedürfen glaubt, hat der Mode wegen nicht nbthig, diesen Ueberzieher so wie den Nr. IS wattiren und absreppen zu lassen, in dem auch die höhere Pa riser Fashion der vorrückenden Frühlingszeit wegen solche Ueberzieher bereits ohne Watte und Abtreppung trägt. Eine blinde Nachahmung führt zu Sinnlosigkeit und Sklaverei. L. d. R. 4