Jeden Menit erscheint ein ganzer Bogen Leu mit einem illuminirlen Mcdeblatt, so wie ein doppelt bedruckter gro ßer Royalbogen mikZu- Ickmeide-Mustern i-der Patronen. — Alle Duch- handlungen und Post ämter ncbmen Bestel lungen darauf an. Der ganze Jahrgang kostet 3 Rlbl.odcrb Fl. 24 Ar.Vorausdezablung und muß vom Januar bis Derbr. zusammen» genommen werden. — Neue Abonnenten ken nen mit jedem Quartal eintrcten, muffen dann aber ebenfalls b,6 De- cember aushalren. Herren - Kleidermacher und Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine lSrenzen." Vierzehnter Jahrgang. A«. V. Juli 184S. Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Rcdactcur: Heinrich Klemm j»». in Leipzig. und Beschreibung unserer heutigen Kupfertafel nebst Patronen. Leipzig, Ende Juni 1849. Obgleich durch die jüngsten politischen Ereignisse in Deutschland für den Gang der Mode nurNachthei- ligcs zu erwarten stand, so scheint doch diesmal eine sehr erfreuliche Ausnahme stattzufinden, weil in allen mit der Mode in Beziehung stehenden Gewerben seit Kurzem ein so regcS Leben herrscht, wie cs lange Zeit nicht der Fall gewesen. — Daß die Mode und mit ihr die Schneiderei nur so lange stocken würde, qlä die vorhandenen Klcidcrvorräthe es gestatten, dies ha ben wir längst vorausgcsagt, und dieser Zeitpunkt scheint sich jetzt immer mehr und mehr einzustcllen. Während daher in der Regel um diese Jahreszeit ein gewisser Stillstand in der Mode cinzutretcn pflegt, finden diesmal gerade die wesentlichsten Veränderun gen statt, und unser heutiges prächtig anSgestattetes Modcukupfer gicbt den deutlichsten Beweis davon. In der ersten Figur desselben erblicken wir ei nen höchst eleganten Sommeranz ug für einen Herrn von mitllcrem Lebensalter passend. Dieses nette Kostüm eignet sich ebensowohl als Putztoilctte, wiczuBesuchs- Dcr Elegante. Xlv. und Spaziergängen. Der hellblaue Sommcrpalctot mit nur einer Reihe Knöpfe, ist von jenem herrlichen Lwincstoffe angefertigt, dessen Schönheit und Leichtig keit fast der Seide gleichkommt und welcher für den Sommer so äußerst angenehm zu tragen ist. Der Schnitt dieses Kleidungsstückes ist rockartig, jedoch im Ganze» hinlänglich bequem, um dem Zweck einer an genehmen Sommcrkleidnng zu entsprechen. Der Schoß ist besonders angcsetzt; an der Seite befinden sich kleine quereingeschnittcne Taschen. Alle Kanten sind m i t einem schmalenBörtchen vonDrehseide ein gefaßt. Die bequem zugcschnittcnen Aermel haben vorn die sogenannte „AmadiSform," d. h. sie sind ohne Aufschläge und nur mit einem ganz kurzen Schlitz- chen versehen, welches hinrcicht, um bequem mit der Hand hindurchzufahren. Will man die Aermel vorn nicht gar zu einfach erscheinen lassen, so setzt man ei nige Centimetcr von der Kante ab und in etwas ge schweifter Form, dasselbe Börtchen, welches die Kanten umgiebt, und zwar so, daß cS nur in seiner halben Breite zu sehen ist, so daß cS scheint, als befände sich 7