Jeden Monat erscheint ecn ganzer Bogen Leu mit einem illuminieren Webeblatt, so wie ein doppelt bedruckter gro ßer Royalbogen mitZu- schneide-Mustern oder Patronen. — Alle Buch handlungen und Post ämter nehmen Bestel lungen darauf an. Der ganze Jahrgang kostet 3 Rthl.oderü Fl. 24Kr.Dorau6bezahlung und muß vom Januar bis Decbr. zusammen genommen werden. — Neue Abonnenten kön nen mit jedem Quartal untreren, muffen dann aber ebenfalls bis De- cember aushaltcn. für Herren - Kleidermacher und Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Vierzehnter Jahrgang. H. Juni L84S Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Klemm gun. in Leipzig. und Erklärung unserer heutigen-Kupfertafel nebst Patronen. Wie sehr die Mode unter den politischen Stür men der Seit leidet, hat sich seit vorigem Jahre nur zu fühlbar herausgestellt, und es wäre endlich doch zu wünschen, daß die Politik sie unter ihren Schutz nähme, damit Handel und Gewerbe, die größtentheils von der Mode abhängen, endlich zu neuem Leben er wachen könnten. — Das Wiederaufblühen der Ge schäfte, welches sich kurz vor den letzten politischen Stürmen in Deutschland so erfreulich einstellte, hat zur Schöpfung einer großen Menge neuer Kleiderstoffe Ver anlassung gegeben, die in der That nichts zu wünschen übrig lassen. Vorzüglich beliebt sind jene herrlichen, fast tuchartig gearbeiteten, äußerst geschmeidigen Wol lenstoffe in Hellen Nüancen, besonders Hellblau, Moosgrün und Olivengelb. Man verarbeitetste sowohl zu Twiucn, als Röcken und Fracks. — Die schönsten Stoffe zu Beinkleidern sind meist von einfa chen Hellen Farben; viele derselben haben an der einen Kante einen dunkeln oder bunten Streifen, wel cher bei'm Zuschnciden an die Seile des Beinkleides gebracht wird und einen Besatz bildet. Häufig wird Der Elegante. XIV. auch statt dessen eine breite Borte an der Seiten naht heruntergesetzt, neben welcher man zuweilen noch eine ganz seine Litze anbringt. Sehr elegant nimmt sich auch ein einfacher Besatz von ganz schmaler Zacken litze aus. Die geschlängelte Form dieser sogenannten Fi leite giebt dem Besätze das Aussehen einer ge stickten Kante. Die Litze wird gewöhnlich in fünf fachen Linien aufgesetzt, einmal auf die Naht selbst und zweimal an jeder Seite derselben, doch reicht auch hierein cinzigesmal aus, besonders wenn die Litze nicht gar zu fein ist. Man hat auch Beinkleidcrstoffe mit kleinen Würfeln, die sich allerliebst ausnehmcn. Auch giebt eS viele nankinfarbige Zwilliche mit seide nen Strichen, die eine sehr gute Wirkung hcrvor- bringen. — Für die Gilets sind noch mannichfaltigere Modestoffe vorhanden. Der glatte oder gemodelte Piquv, das Kameelhaar, der Valenciastoff und die Seide streiten sich in unendlichen Abstufungen der Muster sämmtlich um die Herrschaft der Mode, scheinen sich aber in Folge des eben so verschiedenartigen Geschmacks 6