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«7 68 lagen ausreichend gesorgt; man erblickt außer der reizenden Amazone auch den Cavalier im Reit- Costüm, den jungen Mann, den Jüngling von 15 bis 17 Jahren und sogar ein netter Anzug für Knaben sollte nicht fehlen, um für alle Bedürfnisse unserer verehrlichen Abonnenten besorgt zu sein. Die erste Figur dcö Modenbildes, Nr. «T, ist ein sehr leichtes, bequemes Costüm zu Garten vergnügungen, Concerten rc. Der niedliche hellbraune Frack ist mit nur Einer Reihe Knopfe, schmalem Kragen, kurzen, nicht sehr breiten Schoßen angefertigt und durchgehends leicht mit Seide abge- süttert. — Das Gilet von bunter Seide mit hell farbigem Grunde hat einen kleinen Shawlkragcn, der sich nach Belieben hoch oder tief knöpfen läßt. Unsere beiliegende Patronentafel enthält zwei verschiedene Schnitte derartiger Westen, wie Fig. 5—T zeigt.— Die Beinkleider dieses Costüms sind von strohfar benem Wollenatlas, an der Seite durch einen hell blauen Ur>88o - >,oiI verziert, was zu dem Ganzen allerliebst harmonirt. — Die zweite Figur unseres Bildes, Nr. TB, stellt ein Costüm zu Spaziergängen auf's Land, zu Reisen und Vergnügungen im Freien überhaupt dar, wobei die comfortable Be quemlichkeit dieses Anzuges jedenfalls erwünscht sein muß. Der kurze Rock von bläulich-karrirtem Wollcn- stoffe ist durch Eine Reihe Knöpfe geschlossen, leicht abgcfiittert und vorn mit bequemen Taschen versehen. — DaS Gilet von buntgestreiftem Piquü ist etwas lang zugcschnitten; und obgleich dies mit der nur wenig verlängerten Taille des Nockes nicht wohl harmonirt, nimmt es sich doch in Folge der ganzen geschmackvol len Zusammenstellung dieses Eostüms ganz hübsch aus. — Die Beinkleider sind bequem, ohne Stege, von weißem Lcinentrell angefertigt. — Wir kommen auf die dritte Figur des Moden bildes und erblicken einen Herrn im Reit - und Pro- menaden-Costüm von Hochs,er Eleganz. Der Frack ist nicht wie die gewöhnlichen Reitfracks vorn mit ge radem Schoße ü Is suniis XlV., sondern eckig aus gestochen nach Art der Gesellschafts-Fracks, wo durch das Kleidungsstück zugleich für Spazierg ä ng e und selbst zu Visiten besser geeignet wird. Tie Anglaisen dieses Fracks haben eine cigenthümlichc Form, indem die obere Spitze quer abgcschnittcn ist, wie auch.' der hierzu gehörige Frackschnitt Fig. L—-L auf der beiliegenden Patronentafel sehr deutlich darstellt. — Das Gilet, welches unser Cavalier trägt, ist von gestreiftem, englischem Piquv mit Hellem Grunde. Die Zeichnungen AiH. 8 und V ergeben den vollstän digen Schnitt zu diesem Gilet, welches mit oben ziemlich breitem, nach unten aber zugespitztem Shawlkragcn angefertigt ist, der sich, zufolge dieser Eigenschaft, nach Belieben tiefer oder höher hinauf zuknöpfen läßt. — Die Beinkleider von nußfarbigcm 8uti»-Isi»o sind an den Seiten durch eine breite, etwas dunklere Borte galonuirt und mit Stegen angefertigt, welche zu Pferde nun einmal nicht zu entbehren sind, da daS Reitcostüm alle Anmuth dadurch verlieren würde. — Die Figur Nr. TL des Modenkupfers bringt unfern verehrlichen Lesern wieder einen äußerst netten Knabenanzug, als Fortsetzung der im vorigen Monatsstücke gegebenen. — Die am Schöbe stark abgerundete cksguotii; (spr. Schakette) nimmt sich aller liebst aus, weßbalb wir den freundlichen Lesern auf der beiliegenden Patronen ta fel Fig. — HL auch gleichzeitig die geometrischeZeichnung des Schnittes liefern, welcher in vierfach verjüngtem Maßstabe ausgestellt ist. Man kann ihn nach Belie ben auch für kleinere oder etwas größere Knaben nach zeichnen, sobald man den richtigen Maßstab der be treffenden Oberleibweite zum Zeichnen anwendet und dabei den Wuchs und die Haltung des Körpers ge nau berücksichtigt. — Endlich kommen wir zu unserer bereits erwähnten Amazone Nr. T8 auf dem Modenkupfer. Das eigenthümliche »«„re dieser Kleidung erinnert an den Geschmack unter I-n»is XIlll. lieber der laugen Robe trägt unsere reizende Reit-Dame eine luqpietts mit glatten, stark gerundeten Schößen, welche hinten ganz nach Art der Herrenröcke mit Falte angefertigt sind. Der Schnitt des Rückens, der Aermel rc. hat ebenfalls die größte Aehnlichkeit mit einem Herrcnkleide, wie der ' genau construirte und für eine mittelstarke Dame in natürlichem Maßstabe ausgestellte Schnitt auf beiliegen der Mnstertafel näher zeigt. Da wenige unserer ver ehrlichen Leser, so weit sie in den seltenen Fall kom me» können, ein derartiges Reitcostüm ansertigen zu müssen, im Zeichnen derartiger Schnitte besondere Rou tine haben dürften, so zogen wir es vor, den betref fenden Schnitt zu ihrer Bequemlichkeit für vorkommende Fälle gleich in natürlicher Körpergröße zu 45 Cenli Meter Oberleibweite aufzuzeichuen. Den Schluß unseres colorirten Modcukupfers macht ein Jüngling in höchst eleganter Sommer- kleidung. Der nette Rock ist mit sehr vollkommenen Schößen versehen, die Aermel bequem, ohne dcßhalb den guten Eindruck des Ganzen zu stören. Die Vor- derstheilesind einreihig zugeschnitten. — Das Gilet von weißem Pique ist ziemlich lang gehalten und har monirt vortrefflich mit der. Taille des Nockes. — Die Beinkleider von strohfarbenem Wollcustoffe bedecken den Fuß weniger, als es bei. dem zcithcrigen Schnitte der Fall »war, und sind bloß durch ganz schmale angekuöpfte Stege gehalten, was hiureicht, daS Heraufschicbeu des Beinkleides bei'm Ausschreiten zu verhindern und das Aplomb''in seiner vortrefflichen Form zu erhalten.