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Jeden Me,int erscheint ein ganzer Bogen Leu mit einem illuminirten Webeblatt, so wie ein doppelt bedruckter gro ßer Royalbogen mitZu- scimeide - Mustern oder Patronen. — Alle Buch handlungen und Post ämter nehmen Bestel lungen darauf an. Der ganze Jahrgang kostet L Rthl.oder b Hl. 24 Kr.Vorausbezahlung und muß vom Januar bis Decbr. zusammen» genommen werden. — Neue Abonnenten kön nen mit jedem Quartal eintrrten, müssen dann aber ebenfalls bis De- cembcr aus halten. für Herren - Kleidermacher und Modefreunde. „Dar Reich der Maden hat keine Sirenten." Vierzehnter Jahrgang. Zs«. S. März L84S Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Klemm juii. in Leipzig. mit Bezug auf das beiliegende Modenbild und die Patronentafel. Wenn bei'm Herannahen des Frühlings sich auch in politischer Hinsicht die Gemüther erheitern und mit der großer» Ruhe selbst Handel und Kunstfleiß sich wieder erheben, dann ist es vor Allem dieMode, welche dem industriellen Verkehr das eigentliche Leben gicbt; und ihr zunächst verdankt auch das Kleiderma chergewerbe den regeren Geschäftsgang, welcher sich Angesichts der freundlicheren Jahreszeit doppelt bemerk bar macht. Es würde jedoch ebensowenig in Bezug auf die Annehmlichkeit der Trachten, als auf den materiellen Vortheil des Kleidermachers rathsam sein, mit Einem Sprunge von den Wintermoden zu den wirklichen leichteren Frühlingstrachten überzu gehen; es bedarf vielmehr zu diesem U ebergange eines Kleidungsstückes, welches, als Hauptbeständtheil der Toilette, weder zu Winter- noch zu sommerartig ist, vielmehr beide Eigenschaften vortheilhaft in sich vereinigt. Ein derartiges äußerst nettes Kleidungsstück geben wir unseren lieben Geschäftsfreunden durch die letzte Figur Nr. 15» auf dem heutigen colorir- ten Modenbilde, auch liefern wir ihnen hierzu die vollständige Zeichnung deSSäinittes auf der beiliegenden Patronentafel von Fig. »1—»«. Wir bezeichnen diese neue Komposition' mit dem Na- Dcr Elegante. XIV. men ,,!UoIi„o^, es ist auf den ersten Blick zu erkennen, daß dieses Kleidungsstück, unter welches je nach der Witterung auch bequem ein Frack gezogen werden kann, allen Anforderungen in Bezug auf Ele ganz und confortable Bequemlichkeit entspricht, und ge wiß vollkommen den Uebergang zur freundlicheren Jah reszeit charakterisirt. Es ist von hellgrauem, geschmei digem Wollenstoffe angefertigt und mit Lama gefüttert, um es möglichst leicht und doch auch für die zuwei len rauhe Lust des März und April warm genug zu machen. — In Hinsicht des Zuschnittes markirt die Mol ine so ziemlich die Umrisse des Körpers, ob gleich sie in der Taille noch keineswegs anliegend ist. Zufolge des schmalen einreihigen Ueberschlages, wel cher nur durch vier ziemlich große Knöpfe geschlossen wird, läßt es sich eben so schön offenstehend, als zu geknöpft tragen. Um jedoch dem verschiedenen Ge- schmacke zu emsprechen, kann man es auch leicht mit einem nicht zu breiten zweireihigen Ueberschlage anfertigen, ebenso mit geringer Mühe in der Taille nach Belieben etwas enger anschließend machen, wo cS dann mebr dem französischen Gcschmacke entspricht, anstatt dem englischen. Mit diesen Bezeich nungen wollen wir jedoch keineswegs als Nachahmer jener Nationen erscheinen, vielmehr sei unser gemein- 3