Volltext Seite (XML)
3!) 2 Deutsche Gewcrbezeitung. sl.Oktbr. — (1857) — 15. Novbr.^ Guano 2435 Toneladen » Doll. 16 - 38.966 Bindfaden und Tauwerk 1756 Quinta! n Doll. 13. - 22.815 Ord. und feine Welle 26,816 Quinta! n Doll. 11. - 228,916 Holz 619,865 Stück K Cents 56 - 369,962 Mais 575 FanegaS U Doll, 4 - 2,366 Nüsse 12,679 FanegaS n Doll. 5 - 63,395 Käse 1214 Quinta! n Doll. 12 - 14,568 Kleesaamen 579 FanegaS ü Doll. 8 - 4,632 Diverse andere Produkte der Geringfügigkeit wegen nicht besonders speziffzirt - 263,116 Total: Doll. 16,382.716 Vorstehende Liste begreift nur solche Artikel, die in Chilesselbst pro- duzirt werden, aber nicht diejenigen, welche für den Crport aus andern Ländern zum Markt kommen. Letztere sind ebenfalls sehr bedeutend, doch sind deren Werth und Einzelheiten leider noch nicht ermittelt worden. Die vorstehenden Artikel sind nach dem Durchschniitsmarktwerth, den sie in Valparaiso haben, geschätzt worden. Der Export des Jahres 1856 stellt sich um 2.060,060'Dollar gerin ger als 1855, welcher die Höhe von 18,666,666 Doll, erreichte. Abgenom men hat der Export in Silbererzen . . . um 166,666 Quinta! Kupfer in Barren . - 36,666 - Weizen - 163,666 FanegaS Weizenmehl ... - 536,666 Quintal Gerste 3,660 FanegaS Kleie - 13,766 - Bohnen .... - 8,666 - Fett - 1.666 Quintal. Zugenommen hat der Export in Silber in Barren um 25,660 Mark - u. Kupfererzen - 4,660 Quintal In sogen. EpS ansgeschmolzenem Kupfer . . - 130,000 - Kupfererze» . 57,006 - Charqui - 310 - Ord. und feine Wolle . - 5,260 - Ochsen- und Kuhhäute - 24,200 Stück Nüsse - 264 FanegaS Steinkohlen - 18,000 Toneladen. (Miss. Beil. s. Lpz. Ztg.) Die Hamburger Wasch - und Badeanstalt. — Es war mir von besonderem Interesse, die Hamburger Anstalt mit der Berliner zu ver gleichen, und ich stehe nicht an, über die Ergebnisse vcr Vergleichung hier einige Worte zu sagen. Am östlichen Theile des eigentlichen Hamburg, zwischen diesem und der Vorstadt St. Georg, steht ein kreisrundes Ge bäude. an der Nord- und Südseite mit überbautem Portale versehen, und aus dem Zentrum einen Thurm wie einen runden Schornstein aufsteigen lassend. Ohne die Esse könnte man das ganze Gebäude leicht für einen Zirkus halten. Einen Garten hat man nicht, wohl aber umgiebt ein Theil der öffent lichen Promenade das Haus. Es sind zwei Eingänge da, ein nördlicher in die Männerbäder, ein südlicher in die Frauenbäder und die Waschan stalt. Die Bäder befinden sich rings um das Gebäude herum in einem breiten Corridor mit Seitenlicht, die ganze Mitte des Gebäudes, mit Oberlicht erhellt, wird durch die Waschanstalt eingenommen. Es fehlt somit ein wesentlicher Theil der Berliner Anstalt gänzlich, nämlich das große Schwimmbassin unter Glasdach, welches allein von mehr Per sonen als alle übrigen Bäder znsammengcnommen gebraucht wird. Uebri- genS ist die Einrichtung ziemlich gleich. In den Bädern erster Klaffe (3 Ngr.) find die Badewannen von englischem Steingut und mit breitem Holzrand versehen, auf dem man sitzen kann. In den Bädern zweiter Klasse (i'/r Ngr.) sind die Wannen von Zink, sonst ist die Einrichtung gleich, nur daß dem Badegast, der in der 1. Klaffe zwei Handtücher bekommt, hier nur eins verabreicht wird. Der Badegast kann weder in Hamburg, noch in Berlin selbst Wasser zu- oder «blassen, er muß dieß durch den Aufwärter, dem er die Numm'r der Zelle angiebt und seinen Wunsch durch ,.mehr kalt" — ..mehr warm" — „ablaffen" bezeichnet, thun lassen. Ein Unterschied findet darin statt, daß sich in der Berliner Badewanne nur eine Oeffnung befindet, durch welche daS Wasser ablaufen, aber auch nach Belieben warm und kalt zugelafsen werden kann, wogegen in de^ Hamburger Wannen sich eine Oeffnung für das Ablaffen und ein Rohr für des Anlassen des Wassers — kalt, warm, heiß nach Kommando — befindet. Außerdem find in der Berliner Anstalt sämmtliche Zwischen wände der Badezellen von englischem Schieferstei» gefertigt, ebenso die Fußböden mit Schieferplatten belegt, während man in Hamburg zu bei den, den Wänden und Fußböden, nur Holz genommen hat. Daß min destens für die Fußböden Schieferplatte» vorzu,ziehen sind, scheint ganz unzweifelhaft. Noch erwähne ich, daß in Hamburg auch ein starkes Sturz bad vorhanden ist, welches die Badegäste erster Klaffe gegen geringe Ent schädigung benutzen können. In Berlin eine derartige Vorrichtung be merkt zu haben, kann ich mich nicht besinnen. — In der Waschanstalt fällt zuerst auf, daß die Hamburger mehr Raum zu freier Bewegung bietet, indem die Zellen nur an der Ringmauer des inner» Kreises ange bracht sind und somit den übrigen Kreis bis auf Wasserreservoir und Schornstein leer lassen. In den Zellen selbst befindet sich der in 3 Theile, zwei halbe und einen ganzen, getheilte Waschtrog, in welchen durch Hähne heißes und kaltes Wasser geleitet wird. Der Trockenschrank ist mit in der Zelle und durch eine verschiebbare Thür verschlossen. Der Trockcn- stuhl"ist fest, besteht aus mit heißem Wafsor erhitzten Röhren und hat keinen Abzug für die heiß-feuchte Luft. Ich gestehe, daß mir die Ber liner Trockenkammer» mit beweglichen Trockenstühlen weit praktischer vor gekommen sind, namentlich auch den Uebelstand nicht haben, daß feine Wäsche durch Anlegen an die Metallröhren Striemen bekommt. — Die Schleudermaschinen in Hamburg sind sehr klein und bieten nichts Be sonderes, Waschmaschinen sind weder in Hamburg noch in Berlin aufge stellt, doch geht man in Hamburg damit um, zur Reinigung der der An stalt gehörigen Badewäsche eine Waschmaschine zu versuchen. Was die Benutzung und Rentabilität anlangt, so haben sich in Ber lin und Hamburg ganz verschiedene Ergebnisse herauSgestellt. In Berlin wird Wasch- und Badeanstalt stark benutzt, namentlich erstere, so daß sich trotz der sehr kostbaren und theuren Anlage das Capital gut verzinst, in Hamburg dagegen ist die Benutzung der Bäder nur mäßig, die der Wasch zellen geradezu gering. Die Hauptnrsache davon liegt nicht in der Ein richtung der Anstalten, — inner denen ich jedoch der Berliner unbedingt den Vorzug gebe — sondern in den Verhältnissen und der Lebensweise der Bewohner beider Städte. sChemn. Tagebl.) Meerenge von Suez. — Eine telegraphische Depesche der O-- D. Post aus Triest, 27. Juli Abends besagte: Die heutige Festlichkeit war überaus glänzend. Seine Majestät wurde überall mit Jubel be grüßt. Der preußische Minister v. d. Heydt und der sächsische Minister Behr waren anwesend. Große Sensazion erregte der Toast des Mini sters Baron Bruck. Er sprach ungefähr Folgendes: „Wir können den heutigen Tag nicht vorübergchen lassen, ohne die wärmsten Wünsche für die Durchführung einer großen Idee, die Durchstechung der Landenge von Suez, auszusprechen. Der Widerstand einer einzelnen Negierung wir» die große Idee und That nicht hemmen. Wir leben in der Zeit einer Verbrüderung der Völker. Oesterreichs, speziell Triests wärmste Wünsche für das Gelingen des Unternehmens des Herrn von LeffepS! Die hochansehnliche Gesellschaft möge diesem Gefühle durch ein feuriges Hoch Worte leihen." Bergwerksprodukzion in Oesterreich. — Nach der amtli chen Zusammenstellung für 1855 betrug die Produkzionsmenge einzelner Metalle und Bergwerksprodukte in demselben Jahre: Gold 5280 Mark, Silber 125,036 Mark, Kupfer 45,221 Ztr., Blei 130,620 Ztr., Roheisen 4,287,177 Ztr., Schwarzkohlen 21.079,463 Ztr., Braunkohlen 16,439.366 Ztr. Die Bergwerke des AerarS sind nur bei einigen Metallen von größerer Bedeutung. Aerarischerseits wurden gewonnen: Gold 2589 Mark, Silber 169,22 l Mark, Quecksilber 2734 Ztr. (bei den Privatwer ken nur 1169 Ztr.), Blei 81,052 Ztr. Bei allen anderen wichtigeren Produkten überwog die Privatindustrie in hohem Grade, bei Schwarz kohlen z. B. um das 20fache, bei Roheisen um das 4fache. Der Geld werth der gesammten Bergwerksprodukziou beträgt ungefähr 35 Mill. Gulden.