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i. dt- - Gcmrlis- und HandrlspolitiK, ^ E-«-rb-!-itungg GkuierlisveMiniji, Gewnbswirlhschast und Statistik. Inhalt. Offener Brief eines Hausbesitzers an die Miethbewahner. — Das arößte Steinsoblenfeld der Welt Rr>,i,- artkge .Müllerei mit Bäckerei. — Die Entwäjferunq des Bodens (Dr.iinirana.) Bon W Pro,, — Snalist». n„d — Neu- ^ D" königl. G-wcrbschule, Baugewerkenschule und mechanische Baugewerk^, und WerkmeäsierschBc ^ Mlttheil. Handelsbericht aus St. Louis, Missouri, im März I8L6. — Handelsbericht aus Neanel »om Brief!, abzelausencr Taucherversuch. - Nheinbrücke bei Köln. - Pelzhandel. ^ °"s Meapel von, ^abre t8ao. - t»m unglücklich Diener Bvief eines HausbefrHers an die Miethbewohnev. Die in neuerer Zeit häufig stattgefundene Steigerung der Miethcn von Seiten der Hausbesitzer hat begreiflicherweise Miß stimmung erregt, es ist daher wohl am Platze einige Worte zur Verständigung über Veranlassung und Gründe jener Steigerung ;u sagen. Ein Hausbesitzer welcher ein Herz hat sür die Sorgen des vst auf einen kleinen Gehalt oder Erwerb angewiesenen Familien vaters , der kann den Micthzins für Wohnungen und Werkstelien, für das nach dem Brote wichtigste Bedürfniß. nicht aus bloßer Lust und Laune erhöhen, denn er weiß, daß eine Maßregel oft tief cinschneidct in bas Wohlbefinden der Familien, welche an anderen nothwendigen Bedürfnissen sich abdarben müssen, was sie dem Hausbesitzer an erhöhtem Miethzins zu bewilligen haben. Aber jede Anlage eines Kapitals, das Ergebniß früherer Arbeit, muß einen Ertrag gewähren, wenn der betreffende Ka pitalanleger oder Hauserbauer nicht zu Grunde gerichtet werden soll und deshalb können die Lasten und Gefahren des Haus besitzers nicht getragen werden ohne eine entsprechende Einträg lichkeit der Hauser. Je häufiger die Kapitale gewechselt werden, je höher sich deren Anschaffungskosten, Stempel re. belaufen, je höher der Zinsfuß steigt, je mehr der Hausbesitz belastet wird durch Steuern und Beisteuer zum unfreiwilligen Neubau von Schintelhütten, je mehr Einfluß die Ansicht gewinnt, nach welcher Häuser die besondere Naturkraft besitzen sollen das Proletariat zu er zeugen, je einverstandener die Kapitalisten darüber werden, daß in einem auf dem Rechtsboden stehenden Staate die Hausbesitzer im F-allc eines Krieges — vielleicht weil sie nach der Meinung jener den Krieg anzetteln — die Kriegslast allein tragen müssen, mithin das gegenwärtig weit größere bewegliche Kapital was in Aktien und anderen Werthpapikren umläuft, gar nichts zu be zahlen haben würde, je größer endlich die Zahl jener großen Geister wird, welche der Weisheit und Allmacht des Schöpfers ein Maß anlegen wollen und der Erzeugung leiblicher und gei stiger Güter überall eine Grenze stellen und folgerichtig der Ver mehrung der Menschen, die da arbeiten und leben wollen, entge gen wirken, um so höher müssen natürlich die Miethen steigen in einer Stadt, welche an Verkehr und deshalb an Bevölkerung im Sinne jener geistreichen Anschauung leider fortwährend zu nimmt. Daher sind denn auch wol Bestimmungen folgender Art in die Bauregulative gekommen: tz. 2. Ausdrücklich bleibt es übrigens dem Rathe Vorbe halten, auch im Falle der Bereitwilligkeit zur Erfüllung sämmtlicher vorstehenden Bedingungen aus Rücksichten auf die öffentliche Wohlfahrt derartige Bauanlagen sowie Vau- konzessioncn überhaupt zu versagen, wodurch das nach tz. 27 der Vcrsassungsurkundc gewährleistete Recht der freien Benutzung des Grundbesitzes von der Welt anschauung und dem Willen Einzelner abhängig gemacht und das ganze Regulativ wieder in die Luft gestellt wird, weil Nie mand weiß, welche Forderungen außer denen im Regulativ noch gestellt werden. Läßt sich nach allem Gesagten erwarten, daß die Wohnun gen stets so billig sein werden als die nach Ausgleichung der Werthe strebende Thätigkeit der Gesellschaft sie machen könnte, wenn man ihr freie Hand ließe? Es ist ja der Fall denkbar, daß tiefe volkswirthschastlicke Einsicht und höhere Kcnmniß der VerkchrSgesetze sich veranlaßt sehen könnte gegen irgend welche der Proletariatscrzcugung verdächtige Häuser und Hansbauunicr- nehmer einzuschreiten. Nicht denkbar ist aber in Sachsen der Fall daß Einzelne aus Trägheit gegen eine etwas Arbeit machende Produktion sich auflchncn konnten. Ganz besonderen Einfluß auf die Einträglichkeit der Hänicr und dadurch in Wechselwirkung aus die Höhe des MicthzinscS 49