Volltext Seite (XML)
149 150 gem Costüm sind von sehr starkem, elastischem Wollen stoffe, mir halbweit angefertigt und mit schmalen Ste gen zum Abknöpfen versehen. Die symmetrische Zusam menstellung der Farben ist bei diesem ganzen Anzuge ausgezeichnet und verdient deßhalb vorzugsweise em pfohlen und beachtet zu werden. Mg. 1 bis 5: Zuschnitt eines neuen sehr geschmackvollen Ballfracks, in natürlicher Größe gezeichnet von H. Klemm jun. in Leipzig. Es ist erfreulich, berichten zu können, daß die neueste Form der Ballfracks nicht nur das Gepräge wahrer Eleganz an sich trägt, sondern auch einen ho hen Grad von Zweckmäßigkeit damit vereinigt. Diese Bezeichnung rechtfertigt sich namentlich durch den äu ßerst netten Schnitt der Schöße und durch den Umstand, daß der Frack nicht nur dazu bestimmt scheint, auf demLeibe zu hängen, sondern daß die Vorder- Lhcilc durchweg bequem zugeknöpft werden können; was um so mehr unsere vollste Beachtung verdient, da in unserem prosaischen Deutschland ein ursprünglich für den Ball bestimmter schwarzer Frack von den meisten Herren nicht ausschließlich zu dem genannten Zwecke, sondern für die verschiedensten Le benslagen benutzt wird, wo zuweilen nichts unange nehmer ist, als wenn die Vordertheile so schmal sind, daß sie kaum mit den Kanten zusammenreichen, vielwe- nigcr sich übereinandcrkuöpfen lassen, sobald man nicht den Körper auf eine höchst lästige Weise beengen will. Leider konnte man diesen Umstand bei drei Vierthei len aller zeitherigen Fracks wahrnchmen, und wir wol len daher unsere verehrlichen Geschäftsgcnosscn auf die sen Vorthcil hiermit freundlichst Hinweisen, indem wir überzeugt sind, daß sie dem größten Theile ihrer Kundschaft damit wahrhaft willkommen sein werden, zumal da die elegante Form der Fracks durch diese gute Eigenschaft nur gewinnt anstatt verliert. Unserer heutigen, in natürlicher Größe aufgestell ten Frackpatrone haben wir zunächst die proportionirte mittlere Körpergröße von 45 Centimcter halbe Ober leibweite zum Grunde gelegt und den richtigen Maß stab hierzu gleich auf der Patronentafel beigefügt. Man kamt jedoch dieselben Stellungspunkte der Zeichnung auch für die übrigen mittelstarken Körper weiten anwenden, sobald man im Besitze eines Re- ductionsschema ist, auf welchem sich die richtig einge- theiltcn Maßstäbe befinden. Für die schwächeren, sowie für alle Körpcrwcitcn, die über 48 Ceutimetcr enthal ten, muß dagegen nicht etwa nur allemal der richtige Maßstab genommen werden, sondern auch in den Stel- lungspunktcu der Zeichnung eine große Abweichung stattsinden; namentlich in den Längenpunkten, welche bedeutend abnehmen, je stärker der Mann ist, so daß z. B. die Armlochtiefe Punkt e bei der allerstärksten Leibweite von 60 Centim. nur noch TL anstatt 26 beträgt, also 5 ganze Maßstabtheilc ab nimmt, was bei einer 60 Centim. starken Oberweite über 6 (richtige) Centimetcr beträgt. Deßhalb wird aber die Achsel noch vollkommen lang genug, weil eben die Obcrwcitentheile des dicken Mannes sehr groß und doch die Distanzen seines Oberkörpers kurzge drungen undverhältnißmäßig kürzer sind, alsbei'm schlanken Wüchse. Ein mehr oder minder bedeutender Unterschied findet auch in allen andern Stellungspunk- ten statt, und ist unumgänglich nothwendig, um jeden Körper passend zu bekleiden *). *) Wer sich über diesen wichtigen Punkt des Gewerbes, überhaupt in allen zeitgemäßen Geschäftsvortheilen gründlich unterrichten will, dem empfehlen wir hierbei unser neuestes „vollständiges Lehrbuch der praktischen Juschnei- de kunst und zeitgemäßen Bearbeitung sämmtlicher Herrenkleider, für alle Größen und Bauarten des Körper s." Dieses von Tausenden unserer GeschästSge- noffen als das beste und zuverlässigste anerkannte Werk kann für den verhältnißmäßig sehr billigen Preis von t Rthte. 1V Ngr. oder 2 fl. 24 r. durch alle Buchhandlungen Deutsch, lands, o wie auch direkt von uns (Ritterstraße Rr. 34 i n Leip-