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bildet mit dem Vordertheile fast einen dem zwei reihigen Schnitte ähnlichen Umfall, weshalb auch die Heftelbatterie nicht weiter hinaufgeht, als bis an den Umfall des Vordertheils. Die Agraf fen sind so angesetzt, daß man nichts davon sieht, in dem die Schlingen am rechten Theile zwischen Fut ter und Oberzeug angebracht sind und nur ganz wenig an der Kante hervorragen. Die Hefte dagegen ste hen inwendig am linken Theile etwa 2 Centimeter von der Kante. Da letztere durch die Borte straff gearbei tet ist, so schließt sie ganz fest, ohne im mindesten zu klaffen. Man kann anstatt der Agraffen auch wie ge wöhnlich Knopflöcher anbcingen, wie wir es auch auf der Patronentafcl angczcichnct haben. Der oberste Knopf muß alsdann, sobald er geknöpft werden soll, 1 Centimeter mehr von der Kante abstehen, als die übrigen. — Die Aermel des Paletots sind bequem, haben kleine festaufgenähte Paraments, und anstatt des Schlitzes blos eine geschweifte Ecke in der hintern Naht. Der ganze Paletot wird für den Herbst mit einem weichen Wollenstvffe, sogenannten karrirtem Fut terflanell abgefüttert; für den Winter wird man ihn allerdings auch in Seidenfutter warm abwattiren. Die zweite Figur des Modenbildes Nr. LA zeigt uns ein sehr nettes Costüm für Soireen und andere derartige Herbstvergnügungen. Der nette schwarze Frack zeichnet sich durch seinen hübschen Schnitt besonders aus, da er in Hinsicht der Taillenlänge und andern Dimensionen nichts Uebertrie- benes, sondern den Mittelweg festhält. — Die Bein kleider dieser Figur sind von dunkelgestreiftem Bukskin, ein gegenwärtig sehr beliebter Stoff. Ihr Schnitt ist bequem und ohne Stege, was in Gesellschaften, wo man viel zu sitzen genöthigt ist, als Hauptsache er scheint. — Unsere heutige Patronentafcl Fig. ii» u. 66 liefert den Schnitt eines solchen Beinkleides und zwar genau nach der Manier des Herrn Barde in Paris, um unsere verehrlichen Abonnenten auf ein mal mit der allerdings etwas umständlichen Zuschnei- dckunst dieses berühmten Meisters bekannt zu machen. Die Zeichnung wird mit dem Centimctermaße ansge führt und ist sonach nur für den mittleren proportio- nirten Wuchs anwendbar. Bild -1»: sehr netter Stadt- oder Gcschäfts- anzug. Einreihiger dunkelgrüner Rock von ganz fei nem, elastischem Wollcnstoffe, daher äußerst bequem und doch den Wuchs gut markirend. Die Taille geht nur bis scharf auf die Hüften. Das Vorderthcil bildet mit dem Kragen nach oben eine Art zweireihigen Nebcrschlag, dies giebt dem Ganzen eine sehr hübsche Form, doch lassen sich allerdings die obersten Knöpfe nicht schließen, weil durch den breiteren Ueberschlag das Vordertheil an dieser Stelle zu breit ist. — Die Beinkleider dieser Figur gehen sehr geschweift auf den Fuß, bilden auf letzterem eine regelmäßige Run dung und sitzen deshalb so gut auf dem Fuße, daß die Stege überflüssig sind. Bild 46 zeigt uns ein höchst elegantes Costüm zu Visiten und zur Promenade bei freundlichem Herbst wetter. — Phantasiefrack mit zwei Reihen Knöpfe, bequem zum Zuknöpfen eingerichtet. Kragen und Re vers sind ziemlich schmal, jedoch von einer sehr hüb schen Form. Die Taille übersteigt die Hüften nur um 3 Centimeter, markirt selbige jedoch vollkommen. Die Form des Schoßes sieht man am besten auf der Pa tronentafel Fig. I V , obwohl dieser zunächst für den einreihigen Phantasiefrack Fig. 15 u. 16 bestimmt ist. — Die Beinkleider zu obigem Costüm sind von einem neuen, für den Herbst jedenfalls sehr in Auf nahme kommenden Wollenstoffe, mit ausgezeichne ter Elasticität und sehr fein karrirtem, dunklem Mu ster. Für jüngere Herren beseht man diese Beinklei der an der Seite mit einer dem Stoffe nicht unähnli chen breiten Borte. Die letzte Figur unseres Modenkupferö Bild L V bringt den freundlichen Lesern ein sehr nettes Jagdco- st ü m. Wir haben uns beeilt, ihnen ein solches möglichst zeitig zu liefern, wie denn unser Streben unablässig auf diesen Cardinalpunkt eines praktischen Moden journals gerichtet ist. — Unser stattlicher Jäger trägt eine bläulichgraue Jaquette, bequem zum Zuknöpfen ein gerichtet, am Schoße stark abgerundet und mit großen Patten auf den Hüften versehen. — Die bequemen Beinkleider sind bis fast zum Knie mit einem Schlitze und Knöpfen versehen. Kleine Gamaschen, in der Farbe zu den Beinkleidern passend, vervollständigen dieses ein fach noble und sehr zweckmäßige Costüm.