Volltext Seite (XML)
11« 115 Gilet und Beinkleider dieses Herrn sind von weisem Drell, sehr bequem zugcschnittni und mil sehma le» Sitzen versehen. Bild -Lid zeigt uns rin srhr nettes Sommer- costüm, wclchcö zunächst für Garteneoneerte und andere öffentliche Belustigungen beftimnt ist. Der ziemlich hellgrüne Frack harmonirt allerliebst zn den weißen Beinkleidern, welche an der Seite mit einem bla blauen Streifen besetzt sind. Bi an hat auch Beinkleiderstoffe in dunkleren Nnaneen, an welchem ein breiter Streifen mit den deutschen National fär ben gleich im Gewebe vorhanden ist und so benntzt wird, daß er ebenfalls einen Besatz an der Seite her unter formirt. — DaS Gilet der obigen Figur ist mit tiefgeöffnetem Sebawlkrngen, wie wir vor Kurzem einen vollständigen Schnitt geliefert haben. Eine andere sehr hübsche Sommerkleidung geben wir durch Bild LI, und eS ist dieselbe namentlich zu Promenaden und Landpartien sehr geeignet, da sie mit einer hohen Eleganz zugleich die möglichste Leichtigkeit und Bequemlichkeit verbindet. Ter nette kurze Frack ist ä Ire l,»ui- XlV zuge-schnitten, d. h. vornhernnter einreihig abgerundet und mit schmalem Stehkragen versehen. ES ist nicht zu leugnen, da) diese Form etwas Nobleö, ja einfach Großartiges an sieh trägt und jedenfalls verdient, einmal neu hervor- gerufen zu werden. — Das hierzu passende Gilet ist von weißem Piqnö, mit kleinem Schawlkragen und in Hinsieht der Länge, nur bis auf die Hüften gehend; auch diese Form nähert sich dem Merthi'imlichen und harmonirt sehr gut zu dem Fracke. Die Beinkleider von ostindischem Nankin sind halbweit und ohne Stege angefertigt. Durch daS Bild LT des ModenkupferS geben wir einen neuen Domestikenanzug, welcher alle guten Eigenschaften einer schönen sogenannten Livree in sich vereinigt. Eine solche hat zunächst den Zweck, den Diener möglichst streng von seinen! Herrn zn un terscheiden, doch die wahre Schönheit liegt darin, wenn dieser Kontrast nicht i'n's Lächerliche ausartet, oder den Diener als Mensch ganz und gar entstellt, wie dieö bei den gepuderten und bizarr gekleideten Do mestiken mancher hohen Herrschaften der Fall ist. Es ist die Pflicht des Kleidermachers, dergleichen Herr schaften bei Bestellung neuer Livreen ans das Passende und Unpassende in Form und Farbe aufmerksam zu machen, um auch hierin den alren Zopf immer mehr auszurotten. M,'drängte ^>rWr«nz der Wir liefern heute eine reiche Auswahl der neue sten geometrisch ausgestellten Schnitte und Kleiderfor- men, sowie verschiedene Nückcnausichteii zum bessern Verständnis; derselben. Die Patronen 1 bis 3 in natürlicher Grösste ergeben rin Gilet Mil zweireibigem Uebcr- schtage, eine Grundform, nach welcher man die Schnitte für alle mittelstarken Personen Herstel len kann, indem man allemal den richtigen Maßstab der betreffenden Oberleibweite zum Zeichnen anwendet. Für die mittlere Körpergröße von 4.) Eentim. Ober- lkibweite haben wir den ringetbeillen Maßstab gleich aus der Patronentasel beigcsügt; die übrigen 3b Ma - stäbr vom Kinde bis zum stärksten Manne liefert das sogenannte ReductionS - Schema, welches wir eigens hierzu angefertigt und für den Betrag von tz Lhalrr durch alle Buchhandlungen, bei directcr Be stellung auch durch die Post, versenden. In Betreff der Zeichnungen für die übrigen Körpergrößen vom Kinde bis zum stärksten Manne verweisen wir auf unser „Vollständiges Lehr buch der zeitgemäßen Kleidermacherkniist", welches durch eine cigcnthümliche und leicht übersicht liche Methode mehrere Tausend zuverlässige Schnitte ergicbt, und zwar für alle vorhandenen Bauarten deS Körpers. Um die obige Westenzeichnung in natürlicher Größe anSznführe», zieht man von Punkt » aus eine Winkclliiüe, legt den Maßstab bei der Ecke « an und stellt die Längenpunkte b, e, 3 und st st Herrn»»