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Jeden Monat erscheint ern ganzer Bogen Text mit einem illuminirten Modeblart, so wie ein doppelt bedruckter gro ßer Royalbogen mitZu- schneide-Mustern oder Patronen. — Alle Buch handlungen und Post ämter nehmen Bestel lungen darauf an. Der ganze Jahrgang kostet 3 Rthl.oder5 Fl. 24 Kr.Vorausdezahlung und muß vom Januar bis Decbr. zusammen genommen werden. — Neue Abonnenten kön nen mit jedem Quartal cintretcn, müssen dann aber ebenfalls bis De- cembcr aushalten. für Herren - Kleidermacher und Modefreunde. Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Sechszehnter Jahrgang. Hs«. 1L. November L8SL Verlag, Druck und Lithographie von B. F. Voigt in Weimar. Unter verantwortlicher Redaction von Louis Rausch Fun. und G. Gleißner in Gera. ^MlHäßt uns hoffen, daß für diesen Winter die Mode bedeutendere Veränderungen in den Schnitten sowohl, als in den Stoffen hervorbringen wird, als wir bis jetzt zu bemerken Gelegenheit hatten; denn das Bestreben, die Taille zu verlängern, die Aermel viel weiter und die Westen länger zu machen, Alles dieß läßt gewisse Veränderungen ahnen, die sich aber noch nicht genau bestimmen lassen können. Bis diese Veränderungen sich vollkommen entwickelt und deutlich ausgesprochen haben, wollen wir uns mit den jetzigen Kostümen beschäftigen, welche, wie cS scheint, bestimmt sind, die Winterjahreszeit vorzubereiten und einzu führen. Für Soireen, Visiten und derartige Ceremonien giebt man dem schwarzen Frack den Vorzug; für das Theater, zu Promenaden und für den täglichen Phantasieanzug trägt man auch blaue, bronzefarbene und grüne Fracks. Die Taille ist noch kurz und ge wöhnlich auf die Länge der natürlichen Taille festge setzt; die Schöße sind schmal, stark geschweift und haben vorn einen geraden Einschnitt. Die Revers fallen bis zum zweiten Knopfloch herum; der Kragen bildet meist Der Elegante. XVI. ein V, aber auch oft ein LI. Die Aermel sind jetzt für alle Kleidungsstücke, theils durchaus bequem und mit Aufschlägen versehen, theils auch werden sie nach nnten etwas enger und amadisförmig angefertigt. Die Röcke haben ziemlich breite Anglaisen, eben falls kurze Taille wie der Frack und einen fast engen, anliegenden Schoß; sie werden zweireihig, aber auch einreihig gemacht und gern mit einer feinen Seiden borte eingefaßt oder besetzt. Die Ueberzieher, Paletots, Pardessus, Paletot- PardessuS, Cabans rc. unterscheiden sich meistentheils nur in einzelnen Theilen des Schnittes von einander. Sie werden meist von Hellem, modefarbenem Tuche gefertigt; doch sieht man auch welche in allen Nüancen der dunklen Farben, selbst in Schwarz. Was die Form derselben anlangt, so verweisen wir unsere ge ehrten Leser auf die Figuren der Kupfer- und Patro nentafel, so wie auf die dazu gehörigen Schnittzeich nungen. — Als Ersatz für solche Ueberkleider trägt man jetzt häufig den so beliebten und unfern Lesern bereits bekannten Pius IX., der vorn eine Art Paletot und hinten einen Mantel bildet. Er besteht, wie 11