Volltext Seite (XML)
der Thal hat die in England vorgenommene Reform den Ver boten und den übertriebenen Schutzzöllen bei den anderen Nazio- nen Grenze» gesetzt; es zieht dieselben auf unwiderstehliche Art an sich, invem es ihnen seine Märkte öffnet. Es ist klar, daß diese Hauplreform fortfahren wird, die Verbindungen Englanvs täglich zu mehren, während jene Nazionen, welche das alte Si- stein beibehalten, sich immer mehr und mehr in die Absonderung versenken. Außerdem eröffnet diese Reform Handelsverträgen den Weg, welche mit einem übertriebenen Schutzsistem unverträglich sind. — Frankreich muß die Verbote aufheben, die nur der Kontre- bande Nutzen bringen, ebenso die übertrieben hohen Eingangs zölle, besonders wenn sie die Prämie für das Schmuggeln über steigen; aber noch lange muH es mäßige Schutzzölle beibehalten; denn wenn man nicht ein großes Unglück «»richten will ohne irgend einen Nutzen zu schaffen, kann man die auf eine vernünf tige Höhe gesetzten Schutzzölle nur durch ein mäßiges und jähr liches Vermindern abschaffen. Wenn es demnach unbestreitbar ist, daß die Schutzzölle noch lange Zeit bestehen müssen, wenn cs nicht weniger klar ist, daß die anderen Nazionen des Kontinents sich in einer ähnlichen Lage wie Frankreich befinden und ebenfalls die ermäßigten Schutzzölle bcibe- halten werden, wenn endlich die Veränderungen in dem französischen Zolltarife vortheilhaft mit den Handelsverträgen in Verbindung gebracht werden können, so muß man nvthwendigerweise erkennen, daß es hohe Zeit ist auf eine freie, vollständige Art in das Sistcm des Rückzolls einzutrelen, und daß man auf die kleinlichen Beschränkungen verzichten müsse, die in der Anwendung dieses Sistemes stattfanden. Es ist vielleicht unrecht hier das Wort Sistem zu gebrauchen, denn es hat keins in der Anwendung einer Methode bestanden, welche mit den Grundsätzen, wodurch diese Angelegenheit geregelt wird, übereinstimmen muß. Was man den großen Industrien gewähren mußte, hat man den kleinen verweigert, und eine gewisse Administrazion, welche die Formali täten des Rückzolles unbequem fand, wünschte Nichts mehr als denselben vernichtet zu sehen. Das wäre in der That gut und vernünftig, wenn die Rohstoffe von allen Abgaben befreit werden könnten; aber das ist unmöglich wie wir eben dargethan haben. Die Dekrete vom letztvergangenen -17. und 25. März, welche das für die Industrie bestimmte Salz oder die Soda mit einer Abgabe von 10 Fr. belasten und die den Eingangszoll auf alle Produkte, deren Basis Soda ist, erhöhen, werden mit Gewalt die Lösung der wichtigen Frage des Rückzolles und seiner allgemei nen und gleichmäßigen Anwendung herbeiführen, denn es wird nicht fernerhin möglich sein aus einem erworbenen Rechte die Befreiung von einer Konsumzionssteuer, aus einer willkürlichen Anwendung eine administrative Nothwendigkeit zu machen. Der Artikel 2 des Dekretes vom letztvergangenen 25. März verspricht die Einführung des Nückzvlles für alle auf Soda ba- firten Produkte und in der That ist diese Maaßregel die Ursache, daß die französische Industrie mit einer Steuer von 8 — 9 Will, belastet wurde. Man würde sich irren, wenn man glauben wollte, daß der Rückzoll für die auf Soda basirten Produkte irgendwie diese Steuer vermindern würde, denn wenn man allem Prinzipe zum Hohne die im Ausland verkauften auf Soda basirten Produkte der Salzsteuer von 10 Fr. unterwerfen wollte, so würde die Ausfuhr natürlich aufhören und die Konsumzivn des Salzes durch die französischen Fabriken würde nach Verhältniß abnehmen. Der Staatsschatz kann also dnrch Verweigerung des Rück zolles Nichts gewinnen, denn die Steuer» beruhen nur auf der Konsumzion im Jnlanve und es würde an den Steuern im All gemeinen gewiß viel verloren gehen, wenn der Exporthandel zerstört würde, was eine unfehlbare Folge des verweigerten Rück zolles sein müßte. Wir haben schon gesagt, daß der -Nückzoll Nichts weiter ist als eine Vergütung der Konsumzionssteuer, und daß eine solche Rückgabe nur unter bestimmten Bedingungen stattfinden kann, wenn sie dem Fiskus nicht Nachtheil bringen soll. Die gleichmäßige Feststellung des Nückzollcs für zum Ex port bestimmte Fabrikate hat in Betreff einiger Erzeugnisse ihre Schwierigkeiten; immerhin werden jedoch diese Schwierigkeiten leicht zu beseitigen sein, wenn man der Industrie ein ehrliches und unbeschränktes Recht gewährt. Das schon zilirte Dekret vom letztvergangenen 25. März beweist, daß in Betreff der Errichtung von Konsumzionssteuern, sowie die auf Salz, die Nothwendigkeit entsteht, die Eingangs zölle auf ähnliche Rohstoffe zu ermäßigen. Die Soda ist ein Urstoff, welcher in vielen Fällen anstatt Ver Pottasche oder in Gemeinschaft mir derselben verwendet wird. Diese beiden Alkalis erzeugen in vielen Anwendungen dieselbe Wirkung und da die Soda billiger als die Pottasche ist, so hat sie die größere Konsumzion an sich gerissen. Inzwischen werden > zugleich mit Pottasche einige besondere Produkte geschaffen, welche z sich nicht mit Soda erzeugen lassen, wie blausaures Kali, Kri- j stallglas und die weiche Seife. Es wird demnach für viele Industrien schwierig sein Len Rückzoll für die auf Soda basirten Produkte zu reguliren, da diese Produkte auch Pottasche enthal ten könnten, und weil es eine sehr in Verlegenheit setzende und schwierige Aufgabe sein würde, beim Ausgang aus Frankreich 1 zu erkennen, ob die Grundlage dieses oder jenes Produktes reine Soda sei. Es gibt inzwischen ein sehr einfaches Mittel diese Schwie rigkeit zu beseitigen, es besteht darin, den Eingangszoll der Pott asche mit dem der Soda und Laugensalze in Uebereinstimmung zu bringen. Dann würde der Rückzoll auf die auf Soda oder Pottasche basirten Erzeugnisse auf ein und demselben Grunde beruhen. Man wird vielleicht einwerfen, daß, da die französische Pott asche nicht mit derselben Konsumzionssteuer belastet ist, wie die Sooa, man den Rückzoll auf Produkte fordern könnte, welche mit französischer Pottasche sabrizirt wurden. Dieser Einwurf wäre jedoch nicht begründet, denn Frankreich erzeugt nicht genug Pottasche, um seinen Konsum darin zu decken; alle Jahre wird eine große Menge fremder Pottasche eingeführt, und diese Einfuhr steigt natürlich nach Verhältniß der Ausfuhr auf Pottasche fa- briz-irter Produkte. Ueberdem kann man von den Fabriken, die den Rückzoll genießen wollen, den Belag über die Einfuhr einer verhältnißmäßigen Menge Pottasche und über die Berichtigung des Zolles verlangen. Anweisung für -err Bau und die Ernte -es Flachses Offizieller Bericht der Zentralackerbangesellschast in Paris. Geeignetes Land für Len Flachsbau. Der für den Flachsbau zweckmäßigste Boden sind tiefe Felder, von Natur aus fruchtbar, deren Erde leicht zu Pulver zerrieben werden kann. Immer mit Ausnahme des zu trockenen, zu feuchten und zu fe sten Bodens, kann man auf allen sandigen Feldern eine gute Flachsernte erzielen, wenn sie gehörig gedüngt und kultivirt wur den, und wenn man der Pflanze die erforderliche Sorgfalt widmete. Mit wenig Ausnahmen kann der Bebauer seinem Felde stets die nöthige Tiefe und Fruchtbarkeit geben, um eine gute Flachs ernte zu erzielen. Ist das Feld z. B. zu fest, so kann er es durch Mergel auflockern; ist die Ackerkrume nicht tief genug, so kann er sie durch ein- over zweijährige Vorarbeit (Tiefpflügen), die stets vor dem Winter vorgenommen wird, damit der Frost auf den Thon einwirken, ihn lockern und in Ackerboden verwandeln kan», tiefer machen. Ist der Boven zu feucht, so trocknet er ihn durch Drainröhren aus, welche nahe genug aneinander liegen, um das Wasser leicht abfließen zu machen. Was haupt sächlich geschehen muß, ist, vaß der Boven durch die sich bieten den Hülfsmittel in jenen Stand ver Fruchtbarkeit, nämlich nicht zu feucht und nicht zu trocken versetzt werde, i» dem er die größte Produkzionskraft erlangt. Inzwischen muß man ein Uebcrmanß von Düngung vermeiven, das nicht im Verhältniß mit den Bc- stanviheilen ves Bodens steht und wodurch sich der Flachs, veffen