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„D er Salo n." Die Eilpost erlernt regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — 60 Bogen Tcrt mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo» rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 —- 24 Portraits ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun gen anderer besonders interessanter Gegenstän de.als Ertrakupfer ohne Preiserhöhung beigege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 Thlr. obne Kupfer 3 ,, Kupfer allein 4 ,, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditionen und Postämter. Redacteur: Ferdinand Stolle. ' Dritter Jahrgang. G.Wuttij,.—Ed.Mei,,.. 43. Leipzig, den 25. Oktober. Ach schau! die dürren Aeste, Das letzte Blatt entflieht. Dort schwebt der letzte Vogel, Der nach der Heimath zieht. Die Nebel w rden dichter Und dunkelstill das Land, Der Vorharrg ist gefallen. Die Kerzen abgebrannt. Ferd. Stolle. Zwölf Stunden verheirathet '). Erste Station. Es war im Posthause zu Metz. In die Mallepost, die, wie bekannt, nur Briefe und nickt mehr wie drei Passagiere aufnimmt, stieg eine junge Dame und bald darauf ein junger Herr an. Der dritte Passagier, eine alte, dickbäuchige, pausbackige und dabei sehr drollige Figur, schwang sich, trotz ihrer scheinbaren Schwerfälligkeit, mit vieler Nonchalance in's Cabriolet, in dem auch der lustige Con- ducit-ur Platz nahm. *) Als Probe aus den vor Kurzem erschienenen und em- pfchlcnswcrlhcst bunten Kartenbildern von Oettin- 6 er (Grimma , Verlagscomtoir). ttt. Jahrga ng. Der bezopfte Postillon ließ seine Peitsche viöriren, das ungeduldige Pferdc-Quartctt setzte sich in Bewe gung. Die Reise ging nach Paris. Auf der ersten Station ereignete sich nichts von Bedeutung. Die junge Dame nahm ihren schwarzsei- denen Schnurcnhut ab, legte ihn aus ihren Schoos, setzlc sich das schöne Barbenhäubchen'zurecht, wickelte sich dichter in ihren seidenen Shawl und drückte sich in die Ecke; der junge Mann, eingchüllt in seinen schottischen Sommermantel, schob den Mantclsack unter die Füße, steckte den Hut in's Netz, zog, wahrschein lich um seine schöne, weiße Ha^d zu zeigen, seine wei ßen Handschuhe aus und druckte sich an die andere Ecke. Beide kannten sich nicht und wechselten keine Sylbe. Nur dann und wann blinzelte er zu ihr und sie zu ihm hinüber. Geschah cs, daß Beider Blicke