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G Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, und wir» der Jahrgang 75 — Bogen Tcrt mit 5,2 äußerst sein ge stochenen u. iauber colo» rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etiM 200 Figuren darstel»A>, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — 24 Portraits ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun- Redakteur: Ferdiuattd Stolle. gen anderer besonders interessanter Gegenstän de.als Ertrakuxfer ohne Preiserhöhung beigege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 Thlr. ohne Kupfer :r „ Kupfer allein 4 ,, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditionen und Postämter. Verleger: Dritter Jahrgang. G. Wattig.-Vd. Meißner. . Leipzig, den LS. Juli. Durch des Kornes enge Gassen, Langsam zj,,h jch „ohl einher. Wenn die Aehren all' erblassen Von verborgnem Segen schwer. Und so wand'le ich hin und sinne. Und weiß nicht, was ich beginne. Und der blaue Himmel webet Sich herunter licht und warm. Und die ganze Erde schwebet Bräutlich sUll in seinem Arm. Ach, inbrünstig süßes Neigen, Innig Sehnen, glühend Schweigen! I. Moosen. 183V. Der P r o b i e r st e i rr. Von Pitre Chevalier. „Komm, mein Kind, Du mußt Dich auf diesen Spaziergang recht herauspuhen!" „Sie wissen wohl, liebste Mutter, daß ich dies ^ben will; 'ich werde meinen Pudermantel aus rosa- »arbener Mousselinc, mit weißen Blumen, umhän gen." „Einen Pudermantel? Pfui doch! Du mußt Dir zum Erstenmal das blau seidene Kleid anziehen, das Du diese Woche von Paris bekamst." „Ein Kleid, am Halse ausgeschnitten, zu einer Wassersahrt? Was fallt Ihnen ein, liebste Mutteb?" „Laß nur gut sein, mein Kind. Es wird meinem ill. Jahrgang. Bruder eine große Freude machen; Du weißt, daß er Dich so gern im blauen Kleide sieht." „Das ist wahr, aber" .... „Es gibt keine Aber, wenn man gefallen will, mein Kind. Dann wirst Du über die Schultern Dein mit englischen Spitzen besetztes Mäntelchen werfen." „Meine Mantille, mit engliscken Spitzen besetzt? Gerechter Himmel!" „Dein Onkel aber ist darein vernarrt, Liebste! Mit Deinem italienischen Strohhut machst Du dann eine vollkommene Toilette." „Mein italienischer Strohhut? Großer Gott!" „Auch nur Deinem Onkel zu liebe, der Dir ihn zum Geschenk gemacht hat. Wenn man sich Ungelegenhei- tcn macht, um liebenswürdig zu sein, muß man nicht auf halbem Wege stehen bleiben."