Volltext Seite (XML)
Die Fklpost er^ck'eknt regelmäßig jede Woche, rmd wird der Jahrgang 75 — ^0 Bogen Tcrt mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirlen Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 2<» — 24 Portraits ausge zeichneter Männer oder Krauen, oder Abbildun- Redacteur: Ferdinand Stolle. ß»n anderer besonder« interessanter Gegenstän de,als Ertrakuxfer ohne Preiserhöhung beigege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 THIr. ohne Kupfer 3 „ Kupfer allein 4 ,, Zu beziehen durch all« Buchhandlungen, Jei- tungs-Erpeditionen und Postämter. Verleger: Dritter Jahrgang. G. Wuttig. —Ed. Meißner. TL. Leipzig, den 24. Mai. L83A. Die Welt ist so schön und der Himmel so blau. Und tue Lüfte die wehen so lind und so lau. Und die Blumen wmken auf blühender Au' Und funkeln und glitzern im Morgenthau, Und die Menschen jubeln, wohin ich schau'. H. Heine. Lord Sandpater. Von Pitre Chevalier. Ein Abentheuer, würdig jener Zeit, wo man noch ' lachte, und von einem berühmten Sonderling wieder auf's Tapet gebracht, begegnete in London vor eini gen Monaten drei Personen, deren Namen wir ver schweigen wollen, und wurde uns unlängst erzählt, da eben von den Mystifikationen die Rede war, die ge wöhnlich am 1. April stattsindcn. HSir Francis Wcnsley und Signora Car lotta frühstückten zusammen im Boudoir eines hüb schen Palastes in Sr. James-street. Das Hotel war die Wohnung der Signora Carlotta, der ersten Tänzerin vom Äingstheatec, der Micthzins aber ging UI. Jahrgang. auf Rechnung des Sir Francis Wcnsley, eines der reichen und heitern Fürsten der britischen Fashion. Sir Francis sah Carlotta nach einer Abwesenheit von vierzehn Tagen wieder, und diesem Umstande war die vertrauliche Lebhaftigkeit ihres Gespräches zuzuschreiben. Nachdem sie bis zum Champagner ein wenig über Alles geplaudert hatten, kamen sie endlich auf den Punkt, von sich selbst zu reden, und sie vergaßen völlig alle Sorgen, alle Wcrdrüßlichkeitcn des Daseins, als eine Kammerfrau vorsichtig die Thüre des Kabi- ncts öffnete. „Was gibt es?" fragte Carlotta mit dem Tone einer Gebieterin. „Nichts, Signora," crwiederte furchtsam die Kam merfrau; „ich wollte nur Ihre Herrlichkeit fragen, ob wir heute Morgen Lord Sandpater empfangen?"