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« Tie Eilpost ei^ckiemt r?ßelmäßifl jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — 60 Bogen Text mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirten Kupfxrtafeln, die neusten Pariser, londo ner und Wiener Moden in etwa 20» Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 2(1 — 24Portra>tS ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun- R edacteur: Ferdinand Stolle. Vierter Jahrgang. gen anderer besonders interessanter Gegenstän de.als Eptrakupffr ohne Preiserhöhung bei gege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn, k Tblr. obne Kupfer 8 „ Kupfer allein 4 „ Zu beziehen durch alle Buchbandlungen, Zei- tungS-Expeditionen und Postämter. Verleger: Eduard Meißner. Leipzig, den 18. Juli. 184«. M e t e l l a. (Nach dem Französischen des G. Sand.) lFortsetzung.) Zr kehrte zu Lady Mowbray zurück. Sie war lcidrd und im Begriff, sich schlafen zu legen; er ver- anlltzc sic, sich zu zerstreuen und mit ihm auf den Bat zum Banquier A... zu geben. Metella hatte nicht die geringste Lust, aber da sie sah, daß der Graf es lohaft wünschte, gab sic, um ihm gefällig zu sein, n^hund befahl ihren Kammerfrauen, ihren Anzug zu rgcn. »Wahrhaftig, Luigi," sagte sie beim Ankleiden, begreife Sie nicht mehr; Sie haben tausenderlei en: vorgestern wollte ich auf den Ball der Prin- Wilhelmine gehen, da hielten Sie mich davon ; heute . . ." "ch! das war ein großer Unterschied: ich hatte cm Tage einen fürchterlichen Schnupfen . . . e immer noch ein Bischen. . . deß hat man mir doch gesagt . . s hat man Zhncn gesagt? Wer hat Ihnen sagt?" wgang. „Nun, der junge Schweizer, mit dem Sie gereist sind, den ich gestern Abend im Theater sähe, hat mir gesagt, daß er Sie auf dem Balle bei der Prinzessin Wilhelmine den Abend zuvor getroffen habe." „Ach, Madame," sagte der Graf, „ich begreife sehr wohl die Gründe, die den Herr Olivier aus Genf bestimmen, mich bei Ihnen zu verläumden!" „Sie zu verläumden!" sagte Metella mit Achsel zucken. „Weiß er denn, daß Sie mich belogen haben?" „Wollen Sie denn dieses Kleid anzichen?" unter brach der Graf. „Sie vernachlässigen Ihre Toilette auf eine bcklagenswerthe Weise!" „Dieses Kleid kommt aus Frankreich, mein Freund, es ist von Victorinen, und Sie haben cs noch nicht gesehen." „Aber ein violett-sammetncs Kleid! das hat etwas furchtbar Hartes." „Sehen Sie doch; es hat silberne Schleifen und Schnüre, die ihm einen außerordentlichen Glanz geben." „Ach, das ist wahr; es ist ein sehr reicher und sehr kostbarer Anzug. Man mag sagen, was man will, Metella, Sie haben noch immer die eleganteste Klei dung, und nicht eine 20jährige Dame kann sich rüh men, eine so schöne Taille zu haben ..."