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Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75—Bogen Text mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden > selben jährlich no — 24 Portrait? »eichneter M' Frauen, od Nebst eiblatt: Der Salo «tolle. Vierter Jahrgang. gen anderer besonders interessanter Gegenstän de,als Ertrakupfer ohne Preiserhöhung bei gege- . ^-Oben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 Thlr. —ohne Kupfer "r ,, Kupfer allein 4 ,, Iu beziehen durch alle Buchhandlungen, Ze>- tungs-Erxedition^i und Postämter. * Verleger: Eduard Meißner. 2«. Leipzig, den 25. Juni. 184«-. tapoleon's letzten Lebenslage, sein Tod und Begräbnis). (Nach Hazlitt.) (Beschluß,) Die Anwesenden hatten sich kaum von ihrer Be- urzung erholt, als zwei Engländer unter sie traten, sich der Leiche des Kaisers näherten, sie drückten, um sich von der Thatsache seines Todes zu überzeugen, und wieder gingen, wie sie kamen. Er war nun seit sechs Stunden todt. Antommarchi ließ die Leiche sorg fältig waschen und in ein anderes Bett legen: die Erckutorcn hatten anderseits zwei Codicille geprüft, welche unmittelbar nach dem Tode des Kaisers geöffnet werden sollten, wovon das eine auf die Geschenke, die er aus seiner Privatchatoulle den verschiedenen Indi viduen seines Haushaltes machen wollte, und auf die unter die Armen von St. Helena zu vertheilcnden Almosen Bezug hatte, das andere seinen letzten Wunsch enthielt, daß nämlich „seine Asche an den Ufern der Seine in Mitte des französischen Volkes ruhen solle, das er so innig geliebt habe." Die Exekutoren zeigten diesen Wunsch dem Gouverneur an, der ihn mit ge- lV- Jahrgang. bührendem Hohn aufnahm, und sagte, daß die Reste Napoleon's auf der Insel bleiben müßten. Sie konn ten nichts dagegen thun, und wählten den Platz, wel chen Napoleon selbst angedeutet, obschon er denselben nur ein einziges Mal gesehen, und welchen auch Sir Hudson Lowe, nachdem er ihn mit seinem Stabe be sichtigt hatte, billigte. Er sagte, seine Befehle lauteten, daß die Leiche auf der Insel bleiben müsse, wo, sei ihm gleichgültig. Er bot auch Gips an, um einen Abdruck von Napoleon's Antlitz zu nehmen, und einen Menschen, der die Operation unternehmen sollte. Dieß lehnte man jedoch ah und verschaffte sich den Gips wo anders her. Der Kaiser hatte sein (kastanienbraunes) Haar zu Geschenken für verschiedene Mitglieder seiner Familie bestimmt; es wurde abgeschnitten, und zu diesem Zweck aufbcwahrt. Seine Beleibtheit hatte in den letzten Monaten beträchtlich abgenommen. Nach seinem Tode waren Antlitz und Körper bleich, aber ohne Verände rung, ohne leichenartigen Anschein. Seine Physiognomie war schön, die Augen fest geschlossen, man hätte glau ben sollen, der Kaiser sei nicht todt, sondern in einen tiefen Schlaf versunken. Sein Mund behielt den