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Nebst Beiblatt: Die ,EsspoK erk-se-nt regelmäßig jede Woide, und wird der Jahrgang 75—68 Bogen T»xt mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirlen Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 208 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 28 — 24Portrails ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun gen anderer besonders interessanter Gegenstän de,als Erlrakupfer ohne Preiserhöhung bei gege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Lxfa. 6 Thlr. ohne Kupfer 3 „ Kupfer allein 4 ,, Zu beziehen durch all« Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditionen und Postämter. Redakteur: Ferdinand Stolle. Verleger: Vierter Jahrgang. Sdnard Meißner. Leipzig Die Tochter der Serpe. Bon Arnoulv Frcmy. (Beschluß.) „„Du redest, wie Du es verstehst; vergissest Du denn, daß ich, so lange der Fluß klar und tief war, Karpfen, Aale und kleine Schmerlen fischen und in der Stadt verkaufen konnte? Ich konnte von dem Fisch fänge gemächlich leben. Als aber die Serpe ansing, trübe und klein zu werden, da war es mit dem Fischen vorbei, die ss^che entfernten sich und die Fabrik hat ne Erwerbsquelle zu Grunde gerichtet. Bald sah ich kein anderes Mittel, mir meinen Unterhalt zu ver schaffen, als in die Fabrik zu gehen, wo ich alle mög lichen Widerwärtigkeiten erfahren habe. Ein so ge schickter Fischer ich gewesen war, ein eben so schlechter Walker wurde ich, endlich wurde Herr Eoutard meiner überdrüssig und jagte mich fort. Ich halte geschworen, mich an Dir zu rächen, ich habe Wort gehalten; das klebrige kennst Du. Leb' wohl."" „Als Simon eiligst verschwunden war, überlegte Justin, daß, wäre die Serpe in ihrem ruhigen Laufe IV. Jahrgang. de« r. Mai. 18-LE-. nicht gestört worden, der unselige Simon seinen Fisch fang fortgesetzt und sich nicht gerächt hatte, und Mar- celine wäre jetzt seine Frau. Justin wurde traurig, fand aber doch bald, daß es eine große Albernheit sei, einem Flusse eine solche Macht beizulegen. Da er nun einmal der ganzen Sache ein Ende machen wollte, so entschloß er sich, seine ganze Kraft zusammen zu neh men, zu Herrn Coutard zu gehen und diesem anzuzei- gcn, daß er bereit sei, Marie Terrcau zu heirathcn. „„Wir wollen sehen,"" sagte er zu sich, „„ob mir die Serpe auch bei einer andern Frau Unglück bringt-"" „Er fand Herrn Coutard im Bett liegend und sehr krank. Der Fabrikherr fühlte, daß sein letzter Augen blick nahe und gestand Justin, daß seine Krankheit eine Folge des Kummers über das Sinken seiner Fabrik.sei." ,,/,Jch sehe nur einen Menschen,"" fuhr er dann zu Justin fort, „„der meine arme Fabrik wieder in Schwung bringen kann, und dieser Mensch bist Du. Meine entfernten Erben verstehen nichts von der Fa brikation der Tücher, und der Gedanke, daß die Fabrik einst in ihre Hände gerathen könnte, würde meine letz ten Augenblicke schrecklich machen. Ich werde in mei nem Testamente anordnen, daß Du die Direktion der