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172 civilisirtcn Lebens Reiz erhöhet, wird uns zu Gebote stehen..." „Wenn wir alt und stumpf sind, und alles das für uns kein Genuß mehr ist. . . . Schöner Trost. Wir sind an einen Pfahl gefesselt, in der Hoffnung, ein Fürstenthum zu gewinnen."- „Ergreifen wir wenigstens Alles, waS unsrer Lage Last erleichtern kann. In Ermangelung einer Schwe ster, einer Mutter, einer Gattin, bemühen wir uns, in unserer Freundschaft genügende Hülfsmittel zu finden, und diesem tyrannischen, abgeschmackten Gesindel Trotz zu bieten." „Alles, was Sie sagen mögen, Ienkinson, wird in meinen Augen China keinen Schmuck verleihen. Was, alle Welt, wir dürfen nur an bestimmten Tagen und Stunden den Fuß auf die Gasse setzen? Wir müssen an jeder Straßenecke eine Anzeige lesen, wodurch uns die Regierung als Verbrecher und Elende bezeichnet? Wir müssen die Chinesen sich über uns lustig machen hören, uns in's Gesicht lachen sehen? Wir müssen uns alle ihre Beschimpfungen gefallen lassen? Goddam! Ich spreche nicht einmal von unsrer Einspcrrung, unse rer Einsamkeit, der Nothwcndigkcit, vom schönen Ge schlechts getrennt zu leben, mitten unter habgierigen Krämern, die uns das Leben verbittern. Ist das nicht abscheulich? Aller Thce von ganz China, alles Gold Potosi's, alle Diamanten Golkonda's sind dafür keine hinlängliche Entschädigung." „Warum zogen Sie nicht nähere Erkundigung ein, bevor Sic sich hierher begaben? Sie sind nun ein mal da; so tragen Sie mit Geduld, lieber Freund, und wenn Sie nichts Besseres zu thun wissen, lesen Sie." „Was soll ich lesen? Ich erfasse den Sinn dieser verdammten Hieroglyphen nicht, und selbst, wenn es mir gelingt, eine derselben zu entziffern, entdecke ich darin nur ein Sinnbild des traurigen Landes, wo ich aus Langeweile sterbe, dieses entsetzlichen himmlischen Reiches, dessen Nanking und Thce uns so theuer zu stehen kommen." „Ich kann nicht die Augen werfen auf ein englisches Buch, ohne mich sogleich an meine Familie, an meine Mutter zu erinnern, an dsi Grafschaft Derby und ihre grünen Hügel, die ich noch sehen, wo ich noch in voller Freiheit hcrumstrcifen würde, hätte ich nicht wahnsin niger Weise der Deportation und der Einsperrung mich unterworfen, in der entfernten Hoffnung, Geld nach Hause zu bringen, wenn vielleicht alle meine Verwand ten nicht mehr am Leben sind, wenn ich alt, abge stumpft, kränkelnd und unfähig sein werde, von meinem so kläglich gewonnenen Vermögen noch irgend einen Nutzen zu beziehen." „Muth, lieber Freund. Zeigen Sie sich als Patriot. Wir langweilen uns freilich, aber unserer Mitbürger Theckanncn werden durch unsre Vermittelung gefüllt. Wir sind, so zu sagen, Helden eines erbaulichen Lebens und Zönobiten wider Willen." „Was, könnte man nicht Thee kaufen, ohne sich hcrabzuwürdigcn, ohne Monopol, wie ohne Kriecherei? Die nordamerikanischcn Freistaaten, finden sie nicht das Mittel, Thee zu haben, ohne ihre Angehörigen einer einzigen der Beschimpfungen zu unterwerfen, die wir tagtäglich in so vollem Maße zu erdulden haben?" „Die Nordamerikaner haben nur einen unbedeuten den Handel mit China. Man kann unmöglich den der Holländer und Amerikaner mit dem unfern ver gleichen." „Um so besser, tausendmal um so besser. Ich weiß nicht, was Eure Zeitungen sagen wollen, wenn sie von dem sogenannten Verfall des amerikanischen Handels sprechen. Amerikaner und Holländer machen viel we niger Lärm, haben viel weniger Eitelkeit und Hochmuth als wir. Sie haben etwas zu verkaufen, und sic bie ten cs dar. Sie wollen Waaren kaufen, und sie ver langen sic, wo sie am wohlfeilsten sind. Sie geben sich für das aus, was sie sind: gewöhnliche Kaufleute, die nichts Anderes verlangen, als Handel zu treiben." „Wir dagegen, mit unserm Stolz, mit unserm befremdenden Eigendünkel, welche Ergebnisse erzielen wir mit den von uns erbauten Palästen, den von uns bewaffneten Soldaten, den ungeheuren Schiffen, die wir über alle Meere schleudern? — Keine anderen, als den Verdacht einer lichtscheuen Regierung zu er wecken, die uns mit Fallstricken, dienstbaren Geistern in ihrem Solde, mit Spionen jeder Art umringt, die uns vereinzelt, wie wenn wir Pestkranke wären, die alle nur erdenkliche Scherereien und Demüthigungen den britischen Beamten zu Theil werden läßt." „Niemand sieht uns hier mit gutem Auge. Unsere Landsleute verwünschen und beschuldigen uns, den Thce zu ihrem Gebrauch zu vcrtheuern. Die anderen Nationen machen uns die beschränkenden Vorsichtsmaß regeln zum Vorwurf, welche die chinesische Regierung immer strenger macht. Die ostindische Gesellschaft läßt in großen Buchstaben die Summe unserer Gehalte drucken. Es ist nicht ihre Schuld, wenn man uns sL W E- p x-