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Nebft Der Salo n." Jede Woche erscheint l'/. bis 1^4 Bogen Tert und l bis 2 sein gestochene und sauber colorirte jinpscrtasel»,.» bis 10 verschiedene Abbildungen der neuesten Pariser, Londo ner und Wiener Moden ent haltend. Außerdem werden derselben von Zeit zu Zeit die neuesten Schnitte von Klei- Rcdacteur und Verleger: Ferdinand Stolle. dern für Damen und Herren noch gratis beigegeben. Preis des Jahrganges mit Kpfrn. 6 Thlr. ohne Kpfr. » ,, Kpfr. allein 4 ,, Alle Buchhandlungen, Zei- tungserpcditionen u. Postäm ter nehmen Bestellungen an. Commissionär: Theodor Thomas in Leipzig. ^ IO. Neue /olgc. Erster Jahrgang. 1842. Abenteuer eines Soldaten der großen Armee. (Lus dem Französischen.) Splvain Dubois, geboren in Fort-Louis, im Departement des Niederrheins, der Sohn eines bei Jena gefallenen Offiziers der kaiserlichen Garde, kurze Zeit nach dem Tode seines Vaters auch seiner Mutter beraubt, wurde im Jahre 1809, noch vor dem zur Aushebung bestimmten Alter, als Freiwilliger in das 22. Linienrcgiment ausgenommen. Er machte unter dessen Fahnen die Feldzüge von 1810 und 1811 in der Halbinsel, den von 1812 in Rußland, und den von 1-dIZ in Sachsen mit. In der Schlacht bei Leipzig warf der Druck zweier Kugeln, die sich hart vor ihm kreuzten, ihn bewußtlos zu Boden. Als er wieder zu sich kam, suhlte er sich gewaltsam herumgestoßen von Menschen, die damit beschäftigt waren, ihn zu berauben. Er sah, daß er völlig nackt, und sein Körper bedeckt von Blut war, daß ihm aus den Ohren, aus Mund und Nase drang. Kosacken umgaben ihn, und trieben sich herum in furchtbarer Stille; er wollte über ihre grausame Be handlung sich beklagen: die Stimme fehlte ihm — durch die Heftigkeit der Erschütterung hatte der Un glückliche Gehör und Sprache ohne Wiederkehr ver diene Folge. I. Jahrgang. loren. In diesem so bemitleidenswerthen Zustande schleppte man ihn tausend Stunden von seinem Va terlande; ein ungeheurer Weg, den er während des Winters machen mußte, mit bloßen Füßen, seiner Kleider beraubt, oft ohne Obdach, noch öfter ohne Nahrung. Polen ausgenommen, wo die, welche sein Elend rührte, durch feindliche Bajonete zurückgc- stoßen wurden, gelangte er nach Astrachan, dem fernen Ziel dieser schmerzvollen Reise, ohne daß auch nur ein fühlendes Herz ihm Hilfe geboten hätte; er hatte dieses auf seine Civilisation so stolze Europa durchwandert, ohne irgend einer Seele thätiges Mit leid einzuflößen, und fand erst weit im fernen Asien Wohlthätigkeit und Gastfreundschaft. Wir wollen ihn selbst reden lassen, indem wir die von ihm niedergeschriebcne Erzählung seiner Lei den im Auszug mittheilen. Er beginnt mit den Worten: „Ehe ich die Geschichte meines Lebens auf zeichne, glaube ich bemerken zu müssen, daß das Ereigniß, das mir Sprache und Gehör nahm, auch sehr stark aus meine geistigen Fähigkeiten einwirkte, hauptsächlich auf mein Gedächtniß, das so geschwächt wurde, daß ich mich selbst solcher Dinge, die doch ihrer Natur nach uns nie entschwinden sollten, nur mit vieler Mühe erinnere. Alles, was dem für mich