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Jede Woche erscheint l'/i bis l'/r Bogen Tert und l bis 2 fei» gestochene und sauber colorirte Kupfertafeln, ,°i bis 10 verschiedene Abbildungen der neuesten Pariser, Londo ner und Wiener Moden ent haltend. Außerdem werden derselben von Zeit zu Zeit die neuesten Schnitte von Klei- Redacteur und Verleger: Ferdinand Stolle. Nebft Der eiblatt: alo n." dern für Damen und Herren noch gratis beigegeben. Preis des Jahrganges mit Kpfrn. 6 Thlr. ohne Kpfr. » „ Kpfr.allein« „ Alle Buchhandlungen, Jei- tungsexpeditionen ».Postäm ter nehmen Bestellungen an. Kommissionär: Theodor Thomas in Leipzig. ^ 26. Neue Folge. Erster Jahrgang. 1842. Das Grab der Engländer. (Fortsetzung.! Wir durchstrichcn die Straßen unbeachtet, und selbst ohne Begleitung. Mich interessirte der Anblick des Volks mehr als die Bazars. Die Leute schleu derten umher in Kleidern und Schaffellen, und er schienen wegen der Menge von Kleidern, die sie trugen, fast unförmlich. Die Kinder haben alle so rothe und volle Wangen, daß ich anfangs glaubte, sie seien geschminkt. Die altern Personen scheinen diese Rothe zu verlieren. Die Häuser sind eng an einander aus Backstein und Holz gebaut, machen aber keinen Anspruch auf Eleganz, und wenige sind über zwei Stockwerke hoch. Die Stadt ist dicht be völkert und hat etwa 60,000 Einwohner. Der Cabul fluß strömt mitten hindurch, und soll der Sage nach die Stadt schon dreimal fortgerifsen oder über schwemmt haben. Zur Regenzeit gibt es keinen schmutzigem Ort. Alles nennt hier Cabul eine uralte Stadt, die schon über 6000 Jahre zähle. Sie war einst nebst Ghizni eine an Bamian tributpflichtige Stadt. Wie seltsam haben sich die Umstände geändert! Ghizni wurde unter Mahmud im eilsten Jahrhundert eine Neue Folge. ! Jahrgang. große Hauptstadt, und jetzt ist Ghizni und Bamian der neuen Hauptstadt Cabul unterworfen. Es soll früher Sabul geheißen haben, von einem ungläubigen Könige, der es erbaute, daher der Name Sabulistan. Einige Schriftsteller haben behauptet, man zeige hier das Grab Cabuls oder Kains, des Sohns Adams; aber das Volk weiß nichts von einer solchen Sage. Nach einem Volksglauben soll jedoch der Teufel, als er aus dem Himmel geworfen wurde, in Cabul hin ein gefallen sein. Man hat hier keine auf Alexander selbst sich beziehenden Sagen, aber Herat sowohl als Lahur sollen von Sklaven dieses Eroberers, den man einen Propheten nennt, erbaut worden sein; diese hießen Heri (der alte Name von Herat) und Lahur. Candahar ist älter als diese beiden. Ich suchte mir in Cabul alte Münzen zu verschaffen, fand jedoch keine als eine Münze von Bukhara mit kusi- scher Inschrift, welche 843 Jahre alt war. Unter manchen Seltenheiten, welche in die Münze von Cabul gebracht wurden, hörte ich auch von einer, die, wunderlich genug, die Gestalt und Größe eines Sperlingseies gehabt habe. Drei- und viereckige Münzen sind häufig; die letztem sind aus dem Zeit alter Akbars. Wir erhielten unter andern auch Besuche von