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» „D er Salo n." Jede Woche erscheint lV. bis IV» Bogen Tert und 1 bis 2 fein gestochene und sauber colorirte Kupfertasel», S bis IO verschiedene Abbildungen der neuesten Pariser, Londo ner und Wiener Moden ent haltend. Außerdem werden derselben von Zeit zu Zeit die neuesten Schnitte von Klei dern für Damen und Herren noch gratis beigegeben. Preis des Jahrganges mit Kpfrn.« Thlr. ohne Kpfr. li „ Kxfr.allein« ,, Alle Buchhandlungen, Zei- tungserpeditionen ».Postäm ter nehmen Bestellungen an. Rcdactcur und Verleger: Ferdinand Stolle. Ccmmisßonär: Theodor Thomas in Leipzig. 16» Neue Folge. Erster Jahrgang. 1842« Der Klindc von Saint-Port. Eine Erzählung. Die Geschichte, die ich zu erzählen im Begriff stehe, ist nicht vor langer Zeit erst vorgefallen, und zwar nur wenige Stunden von Paris. Bon den vier Personen, welche darin eine Rolle spielen, sind Z'M arme Landleute, die dritte ist ein braver Land arzt und die vierte ein Schriftsteller. Der letztere ist Euch wohl bekannt: cs ist einer unserer ehrcn- wcrthcsten Autoren. Unsere Bater drängten sich, um seine Dramen zu sehen, nach dem Schauspielhausc und ließen sich rühren und erschüttern. Wir andern haben die Stücke gelesen, eben so wie seine gefühl vollen Erzählungen, und mancher wird reichhaltige Lhränen bei der Lektüre seiner edlen und anmuth- vollen Schriften vergossen haben. Doch hier handelt es sich weder von Dramen, noch Gedichten oder Erzählungen, sondern um eine einfache Anekdote, deren Inhalt aber voll Geist und Gcmüth ist, und die zeigen soll, was edle Seelen in ihrer reinen Begeisterung vermögen. In dem kleinen Dorfe Saint-Port wohnt der Schriftsteller, dessen schon gedacht ist. Der Leser erlasse mir, ihn näher zu bezeichnen. Es gibt Neue Folge. I. Jahrgang. Blätter in der Geschichte des innersten Menschen lebens, welche man verbirgt, wie manche Gärtner die süße Orangenblüthe verhüllen, damit ihr Dust desto reizender und geheimnißvoller sei. Legen wir also unserm Autor einen si'ngirten Namen bei; mag er uns Dumont heißen. Zu St. Port wohnt auch ein Mann, Namens Peter, seines Zeichens ein Kärrner. Sechs Monate sind verschwunden, ohne daß Du mont den Kärrner kennen gelernt. Das ist ganz natürlich; Dumont hat in St. Port ein elegantes und bequem eingerichtetes Landhaus inne; Peter lebt in einer nieder» Hütte. Eines Tages aber drang von der Hütte ein dunkles Gerücht zu dem angenehmen Landhause des Dichters. Ein Kärrner, hieß es, habe sollen in den Stcinbrüchcn eine Mine anzünden, die den Zweck gehabt, einen großen Fclsblock loszusprcngen; jener aber sei von der Explosion überrascht worden und befinde sich, gefährlich verletzt, in einem beklagens- wcrthen Zustande. Dumont begab sich sogleich nach der Hütte, um den Kranken zu sehen. Peter ist ein Mann von großem Muth und von Charakterstärke. Er trug daher seinen Schmerz mit