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stürzung verschuldet haben, wieder in normalen und gesunden Geschäfts gang zurückkehrt, und wird hoffentlich bewirken, daß nunmehr die längst, jedoch bisher vergeblich angestrebte theilwcise Abänderung des Rcichs- gewerbegcsetzcs durch den jetzigen deutsche,: Reichstag vorgenommen, und dem Verlangen nach allgemein höherer, gewerblicher Ausbildung, durch Errichtung von gewerblichen Fortbildungs- oder Fachschulen ge setzlich entsprochen werde. — Hoffen wir daher das Beste! Was nun die allgemeinen Verhältnisse des Gewerbevcrcius betrifft, so sind die Vereins-Organe nach besten Kräften für Förderung und Hebung der gewerblichen und industriellen Zustände bemüht gewe sen, und haben weder Zeit noch Opfer und Anstrengung gescheut, um den berechtigten Anforderungen an den Verein Genüge zu leisten. Insbesondere glaubten dieselben in der Veranstaltung einer localen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung ein Mittel zu erblicken, welches geeignet sei, eine Aufbesserung der gewerblichen Verhältnisse in hiesiger Stadt und Umgegend herbeizuführen. Der Plan wurde zur Ausführung gebracht, und muß coustatirt werden, daß die Ausstellung sowohl in der-Beschickung als auch im Be such von: schönsten, ja kaum geahnten Erfolg begleitet gewesen ist. Die Industriellen sowie die Kleinhaudwcrker haben durch die ausge stellten Gegenstände bewiesen, daß sie betreffs ihrer Leistungsfähigkeit auf dem Gebiete der Technik, des Kunstgeschmacks, der Kunstfertigkeit und der soliden und preiswürdigen Arbeit im Stande sind, der auswärtigen Eoncurrenz die Stirn zu bieten, und so wurde durch Verkauf von Aus stellungsgegenständen, Anknüpfung neuer Bekanntschaften und Anbahnung frischer Absatzqucllen nach Außen mancher Aussteller mit frischem Much belebt. Inwieweit nun die Ausstellung selbst nachhaltigen Erfolg haben wird, muß die Zeit lehren; immerhin sind die durch die Ausstellung gewonnenen Vortheile nicht zu unterschätzen. Statt daß sich nun nach so glänzenden Er folgen, wie man wohl berechtigt war zu erwarten, die Mitglicderzahl des Vereins hätte steigern müssen, hat sich dieselbe vermindert. Im verflossenen Jahre sind nicht weniger als 85 Mitglieder aus dem Verein ausgeschicden, während nur 65 Mitglieder, als 44 Hand werker, 13 Kaufleute, 1 Advokat und 7 Beamte neu eingetreten sind, so daß der Verein am Jahresschlüsse noch 609 Mitglieder zählte, sich demnach gegen das Vorjahr um 20 Personen gemindert hat. Durch den Tod hat der Verein 4, und durch Wegzug 19 Mitglie der verloren; freiwillig ausgetreten sind 62 Personen, und zwar 5 Beamte, 9 Kaufleute und 48 Handwerker.