19 Räumlichkeiten beanspruche, daher weniger Kosten verursache und kein all zugroßes Risiko erfordere. Abgesehen von den Schwierigkeiten, Borurtheilen und sonstigen Un annehmlichkeiten, mit denen die Ansst,-Kommission, insbesondere der Vor stand zu kämpfen hatte, war es immerhin ein gewagtes Unternehmen, weil auf der einen Seite die inzwischen eingetretene unheilvolle gewerb liche Krisis, auf der andern Seite die drohenden politischen und kriegerischen Verhältnisse im Orient zu berücksichtigen waren. Doch ermuthigt durch zusagende Unterstützung größerer Etablisse- mentsbcsitzer, insbesondere der Königin Marienhütte, der vereinigten Kohlen-Jndustrie und der Maschiiienbauanstalten sowie durch das dank bar anzuerkcnnende wohlwollende Entgegenkommen Seitens der Königl. und städtischen Behörden hat sich die Commission der ihr gestellten Auf gabe unterzogen, und so ist es denn gelungen, nnter Betheiligung einer großen Anzahl Industrieller und Gewerbtreibender eine Gewerbe- und Industrieausstellung für Zwickau nur Umgebung zu Stande zu bringen. Bedauerlich ist es jedoch, daß sich sowohl einige Groß-Industrielle als auch eine Anzahl verschiedener Branchen des Kleingewerbes trotz mehrfacher Aufforderung, an unserer Ausstellung nicht bethciligt haben, so daß dadurch der Hauptzweck: „ein getreues und vollständiges Bild des gewerbl. und industriellen Geschäftsbetriebes hie siger Stadt und Umgegend durch unsere Ausstellung dem Publikum vorzuführen", nicht vollständig erreicht werden konnte. Trotzvem gicbt sich aber die Commission der Hoffnung hin, daß die Ausstellung in ihrer Gesammtheit nicht nur der Stadt Zwickau und ihrer Umgebung, sondern auch den geehrten Ausstellern sowie den Ver anstaltern derselben, zn Ehre und Ruhm gereichen soll. Und so erlaube ich mir im Rainen der Ausst.-Commiss. die freund liche Bitte hier auszusprechcn: Die geehrten Besucher der Ausstellung möchten bei Besichtigung und Beurtheilung der ausgestellten Gegenstände nicht den Maßstab einer großen luxuriösen Welt- oder Landesausstellung, sondern den einer bescheidenen Localausstcllung anlegen, und dabei die örtlichen sowie die herrschenden ungünstigen Zeitverhältnisse gütigst mit berücksichtigen, da diese zum Theil doch nicht ohne Einfluß auf die Ausstellung selbst, auf das Arrangement und die Decoration geblieben sind. Freudig würde es aber die Commission begrüßen, wenn unserer Ausstellung eine wohlwollende, unparteiische und dabei kunstgewerbliche 1*