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12 nahm zwar dir Prämie, welche in einem fein geschliffenen Glas-Pokale bestand, an, überwies jedoch eine gleiche Geldsumme der Commission, welche dafür einen goldnen Siegelring kaufte und den in nächster Linie vorgeschlagenen Herrn Schuhmachermeister Ziller damit prämiirte. Um jedoch ein unparteiisches Urthcil über die Ausstellung zu erlan gen, waren die Herren Baurath Or. Mothes in Leipzig und Herr Director Steiner in Crimmitschau als Preisrichter gewählt , dieselben haben auch die Ausstellung eingehend besichtigt und demgemäß ein Gut achten abgegeben, was jedoch, da dasselbe sehr spät nach Schluß der Ausstellung erst eintraf, nicht zur Veröffentlichung gelangt ist. Die Gesammt-Einnahme bei der Ausstellung betrug incl. Lotterie- Gewinn 26,600 M., die Ausgabe excl. Lotterieankauf 12,700 M., so daß dem Verein ein Reingewinn von ca. 13,900 M. verblieben ist. War auch die mit der Ausstellung und deren Vorbereitung verbun dene Arbeit für die Commission, insbesondere für die Vorstandsmitglieder eine geistig und körperlich höchst anstrengende und mit vielen Unan nehmlichkeiten verbundene, so hat doch das Werk gemeinsamer Arbeit, festen Zusammenhaltens und muthiger Ausdauer allseitige Anerkennung gefunden und ist mit segensreichem Erfolg gekrönt worden; für die Ge- wcrbtreibendcn und Industriellen dürste dies ein neuer Sporn sein, beim Verein auszuhalten, und für diejenigen, welche demselben noch ferne stehen, demselben beizutreten. Die höchste Anerkennung ward jedoch dem Unterzeichneten zu Theil, indem Sr. Majestät unser allverehrter König Albert Sich huldvollst bewogen gestruden, mittelst Decret vom 31. Aug. 1877 dem Unterzeich neten, „in Anerkennung seiner Verdienste um die Gewerbeausstellung im Jahre 1877 und seiner sonstigen ersprießlichen Wirksamkeit im öffentli chen Interesse das Ritterkreuz II. Cl. des Verdienstordens zu verleihen." Das Gefühl der Freude und des Dankes für diese hohe Auszeichnung, sowie für die mir allseitig dargebrachte Anerkennung, mag in der Ver sicherung Ausdruck finden, daß ich auch fernerhin, soweit cs meine Kräfte gestatten, im öffentlichen Interesse wirken, insbesondere aber zur Hebung und Förderung des Gewerbewesens das Meinigc beitragen werde. Doch wie wäre es möglich gewesen, ein so großes schönes Werk, wie die Ausstellung war, ins Leben zu rufen und zu einer so großarti gen Gestaltung zu bringen, wenn nicht vereinte Kräfte hier gewirkt hät ten? Die königlichen und städtischen Behörden sind uns in li beralster Weise entgegen gekommen; — die Aussteller haben uns