40 gebirge den steilen Absturz in das nvrdböhmische Becken erhielt. Ihre Entstehung erfolgte durch Aufberstcn der Erzgebirgsfalte in der Richtung ihrer Sattellinie, wobei der eine Teil nach fvrtbcwegt wurde, wäh rend die Südhälfte sich in die Tiefe senkte und so den Untergrund Nord böhmens bildete, auf den, sich später die Tertiärsormationcn nut ihren Braunkohlen ab lagerten. Es ist sehr wahrscheinlich, daß, wie auch Sueß annimmt, das Karlsbader und Teplitzer Gebirge Reste dieses von der Erzgcbirgsfalte sich ablösenden Südflügels sind. Auch in der Nähe von Zschopau ist der geologische Bau des Erzgebirges durch verschiedene Verwerfungen nicht unbedeutend ver ändert worden. So findet man die Glimmerschicferformation, die in der Umgebung der Stadt in ziemlicher Mächtigkeit auftritt, durch eine von Hennersdorf nach Marbach verlausende Linie scharf abgeschnitten, und es gehen daher nördlich dieser Linie die Gneise unmittelbar in den Phhllit über. Diese Erscheinung läßt sich nur als die Folge einer Dislokation erklären, indem durch einen in südöstlicher Richtung stattfindenden Druck die Schichten der Gneisfvrmation über die des Glimmerschiefers hinweg bis in das Gebiet der Phhllite geschoben wurden. Für diese Annahme sprechen eine große Anzahl in dem Ge biet vvrkommcnde Verwerfungsspalten. Dieselben lassen sich in zwei Gruppen zusainmenfasscn, von denen die eine in der Nähe von Grün berg, die andere südlich von Schellenberg zur Ausbildung gelangte. Zu letzterer Gruppe gehören außer der schon oben angeführten Hen- nersdorfer Linie noch die Verwerfungen am Kunnerstein, von Marbach, Waldkirchen und Dittmannsdorf. Die Zusammengehörigkeit derselben geht sowohl ans ihrem gegenseitigen Verlaufe, als auch aus der Art der Gesteinsmasse hervor, durch welche die Dislvkativnsspalten aus gefüllt wurden. So kann man die von Marbach bis über Lcngefeld hinaus verlaufende Linie als eine Fortsetzung der Verwerfungen vom Kunnerstein und von Hennersdorf ansehen, da letztere beiden an dem Ausgangspunkte der ersteren, das ist bei Marbach, in einander über gehen. Nahezu parallel mit der den Hauptgneis gegen den Glimmer schiefer scharf abschneidenden Marbacher Verwerfung geht eine von Dittmannsdorf über Oberwitzschdorf und Niederwaldkirchen hinstrei chende Linie, durch welche der dunkle Glimmerschiefer plötzlich gegen den Mnscovitschiefer abgeschnitten wird. Daß auch diese als Wald kirchner Verwerfung bezeichnete Linie mit den übrigen im Zusammen hänge steht, geht sowohl aus der gleichen Streichrichtung, als auch aus ihrer iu der Nähe von Lengefeld stattfindenden Vereinigung mit der Marbacher Verwerfung hervor. Von diesen südlich von Schelleuberg austretenden Verwerfungs spalten ist die über den Kunnerstein Hinstreichende recht deutlich gekennzeichnet. Es ist durch dieselbe eiu Teil der Gneisformation in das Gebiet des llrthonschiefers gerückt worden, sodaß an der nördlichen Seite Spalte glimmeriger Phhllit, an der Südseite aber Muscovitgneis und der körnig-schuppiger zweiglimmeriger Gneis scharf abgrenzen. Die Verwerfung tritt besonders deshalb deutlich hervor, weil das den Gang ausfüllende aus Quarz- nud Pvrphyrbreccie bestehende Gestein wegen seiner schweren Zersetzbarkeit den Boden an mehreren Stellen riff artig überragt. Die Porphyrbreccie ist aus Bruchstücken von Porphyr,