Volltext Seite (XML)
26 gleich, so doch nahe kommt? Durch gcologisclie Vorgänge sind die anfangs horizontalen Lager aufgerichtet und an oen aufgckipptcn Rän dern infolge von Verwitterung und Erosion teilweise abgetragen wor den. Ihre beobachteten Grenzlinien geben daher nicht die Form der Lager selbst, sondern nur die ihrer Durchschnitte an; daher erklärt es sich auch, daß die wenig geneigten Lager ost breitlinsensörmig anftre- ten, während die steil cinfallendcn meist dünne Linsen bilden. Auch die innige Verknüpfung der Gneise, Glimmerschiefer und Phyllite unter einander, besonders aber der allmähliche Uebcrgang des Phyllites in den Cambrischen Schiefer, dessen sedimentärer Charakter durch in ihm ausgefuudenc organische Ueberreste zweifellos erwiesen ist, lassen ans eine gleiche Entstehung der archäischen Gesteine schließen. Es sind jedoch auch in einzelnen Lagern die archäischen Forma tionen selbst die sichersten Beweise für einen solchen Bildnugsvorgang anfgcsunden worden. Während man nämlich früher annahm, daß sämtliche Gneise, Glimmerschiefer und Phhllite von durchaus krhstalli nischer Zusammensetzung wären und daher die in ihnen vvrkommenden Gesteine mit klastischen Bestandteilen als später erfolgte Ein- oder Auflagerungen ansah,* ** ist durch die geologische Landesuntersnchnng die Zugehörigkeit solcher Schichten zu den archäischen Formationen erkannt worden. Sic hat nachgcwiescn, daß diese als Glimmertrapp, Grauwacke, Variolit, Fruchtschieser rc. bezeichneten Gesteine im engsten Verbände mit normalen krystallinischen Gesteinen der Formation stehen, indem sie durch allmähliches Verschwinden der klastischen Bestandteile in krystallinische dichte und diese wieder in makrokrystallinischc Gneise übergehen.*** Den klarsten und untrüglichsten Beweis aber für die Entstehung der archäischen Formationen durch Ablagerung im Wasser geben die in dem Gneise der Glimmcrschieferformation von Crottendorf nnd Ober- mittweida bei Elterlein cingelagerteu Gerolle führenden Schichten, die am Gehänge des Mittwcidathales, gegenüber dem früheren Obcrmitt- weidacr Eisenhammer, anstehend beobachtet werden können. Diese als Konglomerate bezeichneten Gesteine führen in einer Grundmasse, welche teilweise dem körnigflaserigen zweiglimmerigcn Gneise gleicht oder ein kvrnigschiefcrigcs Gemenge von dunklem Glim mer und Quarz mit wenig Feldspat bildet, Gesteinsknollcn, die ans folgenden Gründen als Gerolle, d. i. als durch Bewegung im Wasser abgerundete, relativ geologisch ältere Gcstcinsstückcn angesehen werden müssen: 1) Sie haben eine von der übrigen Gesteinsmassc verschiedene pctrographische Beschaffenheit. Es sind Stücke von Granit, Mikro granit, Quarz und Gneis. 2) «sie kennzeichnen sich durch ihre Form, indem die Granit-, Mikrogranit- und Quarzgervlle eiförmig bis kugelig, die Gneisstücken flach gerundet erscheinen und in der umlagernden Grundmasse so scharf * Man betrachte die deltaähnlichc Anschwemmung in der Zschopau bei Hopf garten, die im Jahre 1882 infolge eines Wolkenbruches durch den Bach von Hopfgarten sich bildete. ** Metzdorser Glimmertrapp ist auch von Kalkowsky für eine umgewandeltc Grauwacke erklärt worden. *** Siche Erläuterungen zu Sektion Kupserbcrg.