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17 Der Serpentin bildet bei Zöblitz eine linsenförmige Einlagerung im Muscvvitgucis, die beinahe 3 km lang und um 20 m mächtig ist. Im 8. wird er vom normalen Muscovitgneis unter lagert, während ihm im iöi. Granatglimmerfcls und Granulitgncis überlagern. Infolge seiner massigen Struktur sind seine Lagerungsverhältnisse nicht leicht zu beurteilen. Durch Klüfte und Sprünge entstehen zwar ausgedehnte Platten oder Bänke, allein diese zerfaÜen wieder in unregelmäßig gestaltete Blöcke, zeigen auch in ihrer Anordnung und in ihrem Ver laufe nicht immer gleiche Regelmäßigkeit. Eine gleichmäßig dickplat tige oder bankartige Absonderung ist nur in dem westlichen Teile des großen Stcinbruchcs der Serpentin-Aktiengesellschaft zu beobachten. Das Zöblitzer Serpentinstcinlagcr ist nicht die einzige Lagerstätte von Ser pentin in der Nähe von Zschopan. Derselbe sindet sich noch, wenn auch in unter geordneten Mengen in den Urkalklagern von Venusberg und Heidelbach. 2. llrüaltr (üöriug-ürnstalliiilscher Ltaltr). (K) Der Urkalk kommt im Glimmerschiefer in Lagern von ziemlicher Ausdehnung vor. Derselbe ist krystallinisch, fein- bis grobkörnig, in chcmischreincm Zustande reinweiß, durch Beimengungen von Mangan-, Eisen- und Magnesiakarbonat jedoch rosenrot, grau, gelblich- bis dunkel braun gefärbt. Grau- und braunacfärbte Kalke (Dolomite) bilden im weißen cingelaqerte Streifen und Schichten. Man bezeichnet sie als Grnukalke. Wegen ihres Magnesiagehaltes (bis gegen 20 "/» ÄlgO) sind sie weniger als Mörtel verwendbar, werden daher beim Abbauc von dem reinen Kalke gesondert und hauptsächlich als Düngekalk verkauft. Die chemische Zusammensetzung von Kalkstein und Dolomit ist nach Proben ans dem Heidclbacher Kalkwerk folgende: Kalkstein Dolomit Oa 0 53,1 30,6 21^ 0 1,8 19,9 VO, 42,8 45,2 §sO 1 2ln 0 > 0,5 2,5 ^1- 0,j Unlöslich 2,2 0,7 Der Urkalk ist meist geschichtet, jedoch zuweilen so undeutlich, daß Streichen und fallen nur schwer zu bestimmen sind. So zeigt das Kalklager vom Weißen Ofen bei Neunzchnhain, ebenso das von Lenge feld mehr stockförmigen Bau. Die übrigen in der Nähe von Zschopau vorkommendeu Urkalklager sind mehr oder weniger deutlich geschichtet. Sie bilden linsenförmige Einlagerungen von wechselnder Ausdehnung und von verschiedener Mächtigkeit. 'Die wichtigsten davon sind die Kalklager von Griesbach, Venusberg, Herold und Heidelbach. Alle diese Lager sind durch jetzt noch stattsindcuden Abbau ausgeschlossen. Ihr Betrieb ist jedoch ein unterirdischer. Nur in den oben erwähnten Brüchen von Lengefeld und Neunzchnhain findet Tagebau statt. Wer sich daher eine klare Anschauung von den Verhältnissen dieser unter irdischen Urkalklager und der Art ihres Abbaues verschaffen will, muß in das Werk einfahren. Die Verwaltungen des Griesbacher und Hcidelbachcr Kalkwerkes haben die freundliche Zusage gegeben, den Seminaristen das Einfahren zu ge statten und sic dabei zu unterstützen.