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Die Arbeit der Hände. 150 kA an die Füße hing, wurden dadurch die Schulterblattränder häufig so gegen einander getrieben, daß die Schulterblätter brachen. Das Schultergerüst (-ring) hängt, wie schon angedeutet wurde, durch die inneren Enden der Schlüsselbeine mit dem Brustbeine und dadurch mit dem Brustkörbe zusammen und vertritt für die Arme die gleiche Stelle wie bei den Beinen das Becken. Es unterscheidet sich von diesem vorzugsweise durch größere Beweglichkeit, die für die Freiheit der Bewegungen der Arme so wichtig ist. Dadurch ist zu gleich dem öfteren Vorkommen von Brüchen an den vorspringenden Teilen des Schultergerüstes vorgebeugt; es entsteht aber dadurch auch für den Arzt die Notwendigkeit, bei Einrichtung der Schulterverren kungen das Schultergerüst künstlich festzustellen. Das Schulterblatt liegt als eine dünne, flache, dreieckige Knochenplatte wie ein knöcherner Schild auf der Hinteren Wand des Brustbeins, wo es die zweite bis siebente oder achte Rippe teilweise bedeckt. Es ähnelt einem rechtwinkeligen Dreieck, dessen kleinere Kathete oben liegt, während die größere der Wirbelsäule gleichlaufend und die Hypotenuse nach außen gelegen ist. Seine vordere Fläche ist, da sie sich der Hinteren Brustwand anschmiegt, leicht ausgehöhlt; die Hintere dagegen wird durch eine stark hervorragende Knochen leiste, die Schultergräte (Grat — Kante, Giebel, Grattier — Gemse, Rückgrat) in zwei ungleiche flache Gruben (für den Ansatz starker Muskeln) abgeteilt. Die Schultergräte setzt sich nach außen und oben in einen breiten, von oben nach unten flachgedrückten Fortsatz, der über die Gelenkfläche des Schulterblattes wie ein Schirmdach hinaus ragt und Schulterhöhe genannt wird, fort. Sie ist mit dem Schlüssel bein durch ein Gelenk verbunden, bildet den höchsten Punkt der Schulter und ist wie die Schnltergräte durch die Muskeln hindurch leicht fühlbar. Ein Fortsatz des oberen Schulterblattrandes, der das Schultergelenk ähnlich wie ein halbgebogener kleiner Finger nach vorn überragt, wird Rabenschnabelfortsatz genannt. Der obere Teil des Außenrandes vom Schulterblatte enthält die Pfanne des Schultergelenkes, die oben durch die Schulterhöhe, den Raben schnabelfortsatz und das Schlüsselbein überdacht ist. Sie bildet eine sehr flache Grube, die durch einen ringförmigen, knorpeligen Aufsatz etwas tiefer gemacht wird und dem Oberarmbein eine allseitige Be wegung erlaubt. Die Lage des Schulterblattes, das nur durch eine sehr kleine Gelenkfläche mit dem Schlüsselbeine und durch dieses mit dem Knochengerüste zusammenhängt, sonst aber nur durch Muskeln an den Rippen und Wirbeln befestigt ist, verändert sich bei jeder Stellung des Armes. Hängen die Hände an den Körperseiten ruhig herab, so stehen die inneren Ränder der beiden Schulterblätter senk recht, gleichlaufend mit der Wirbelsäule. Hebt man die Arme lang sam bis zur senkrechten Richtung nach aufwärts, so folgt der untere Winkel des Schulterblattes diesen Bewegungen und entfernt sich, einen 1*