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und Speicheldrüsen an, dient nebenbei dem Geschmacke und kann uns oft auch recht lästig werden (Gesichts- und Zahnschmerzen rc.). Der Zungenschlundkopfnerv dient als Bewegungsnerv für die Muskeln des Schlundkopfes, also beim Schlingen und als Hauptsinnesnerv (Geschmacksnerv) für den von ihm versorgten Teil der Zunge (zum Teil besorgt dies auch ein Ast des dreigeteilten Nerven) und des weichen Gaumens (Gaumsegels). Der herumschweifende Nerv oder Lungen-Magennerv tritt aus dem verlängerten Mark hervor, läuft an der Kopfschlag ader abwärts hinter der Lungenwurzel zur Speiseröhre, und an dieser hinab bis zum Magen. Auf diesem Wege giebt er Äste an die Hintere Wand des Schlundkopfes und das mittlere und äußere Ohr, an die Luftröhre, das Herz, die Lungenwurzel und die Speiseröhre ab, bis er sich in den Magenwänden ver ästelt. Seine Äste bilden an jedem dieser Teile ein Geflecht, an dem auch viele Äste des vegetativen Nervensystems beteiligt sind (s. dieses!). Er ist thätig bei den Bewegungen des Kehlkopfes, der Speiseröhre, der Magenwände und des Herzens (hier ist er be sonders Hemmungsnerv) und bei den Empfindungen im äußeren Gehörgange, in den Atmungswerkzeugen, den Werkzeugen der Ver dauung bis zum Magenausgange und im Herzen. Seine Erregungen erzeugen Hunger und Durst, Sättigungsgefühl, Atmungsbedürfnis, Beklemmung rc., und die Verletzung der zur Lunge und dem Herzen gehenden Äste wirkt tödlich. Der Beinerv hat seinen Namen davon, daß er vielfach als Nebennerv des herumschweifenden angesehen wird. Er teilt sich in dem Drosseladerloch in zwei Teile, deren einer sich unter dem Schädel grunde nach hinten wendet, durch den Kopfnicker zum Kappenmuskel verläuft und sich in diesen beiden Muskeln als Bewegungsnerv verteilt. Der andere Teil verbindet sich eng mit dem herumschweifenden Nerven und hat so Anteil an der Bewegung der Kehlkopfmuskeln. Beide, der herumschweifende und der Beinerv, sind die einzigen Gehirnnerven, die sich außerhalb des Kopfes ausbreiten. ö. Die Rückenmarksnerven zeigen in ihrem Ursprünge eine ebenso scharfe Scheidung nach ihrer Thätigkeit wie die Gehirnnerven, behalten sie aber nicht bei. Sie entspringen an beiden Seiten des Rückenmarkes mit zwei Reihen von Wurzeln, einer Hinteren und einer vorderen. Jede Hintere Wurzel zeigt kurz nach ihrem Ur sprünge eine Anschwellung (Verdickung, Nervenknoten, Ganglion), nach dessen Bildung sie sich mit der vorderen zu dem einfachen Rückenmarksnerven vereinigt. Es giebt 31 Paare solcher Rücken marksnerven, die man in 8 Hals-, 12 Rücken-, 5 Lenden-, 5 Kreuz bein-, 1 Steißbeinnerven gruppiert. Die Wurzeln der Hinteren Reihe enthalten nur Empfindungs- und die der vorderen nur Bewegungs fasern. Durch ihre Verbindung entsteht dann ein Nerv von ge-