III. Anschauung rc. Ein Nagel, den man in die Nähe eines Magnetpoles bringt, zieht Eisen an. Er ist also zu einem Magneten geworden. Man hänge an den Nordpol eines Magnetstabes ein Stückchen Eisen, an dieses ein zweites leichteres und an dieses ein drittes rc. und ziehe zuletzt das erste Eisenstück vom Magneten ab, so rc. Man könnte glauben, der Magnetismus sei dem Eisen mitgeteilt worden, aber er zeigt die magnetischen Eigenschaften nur so lange, als er sich in der Nähe des Magneten befindet, und der herbeigerufene Magnetismus am zugewendeten Ende ist der entgegengesetzte, auch verliert der Magnet durch diese Versuche nichts von feiner Kraft. Ist aber die magnetische Kraft dem Eisen nicht mitgeteilt worden, so muß sie schon vorher in ihm enthalten gewesen sein, und so ist es auch. In ge wöhnlichem Eisen find von Natur beide Arten des Magnetismus ent halten, aber da sie gleiche Stärke haben, heben sie einander auf. Sowie wir aber dem Eisen einen Magnetpol nähern, werden die beiden im Eisen enthaltenen magnetischen Kräfte getrennt, so daß in der einen Hälfte der eine und in der anderen der andere Magnetis mus zusammenströmt und beide nun nach außen wirken können. Diese Erregung des Magnetismus in einem unmagnetischen Stücke Eisen durch Annäherung eines Magneten nennt man magnetische Verteilung. Wenn wir mit einer Stricknadel oder einem Stahlstäbchen den selben Versuch machen, so zeigt sich ein ganz ähnliches Ergebnis, nur daß sie die magnetische Kraft nicht wieder verlieren. Zerbricht man einen Stabmagneten (schon an einer magnetischen Stricknadel zu zeigen), so sollte man meinen, daß das eine Stückchen den Süd- und das andere den Nordpol enthalte, allein die Prüfung mit der Magnetnadel ergiebt, daß zwei neue, vollständige Magnete entstanden sind, jeder mit beiden Polen. L. Gesetz. Ein Magnet ruft in einem Stück Stähl oder Eisen schon durch An näherung Magnetismus hervor, und zwar zeigt das dem Magneten zuge- wendete Ende den ungleichnamigen und das abgewendete Ende den gleich namigen Magnetismus. Weiches Eisen wird auf diese Weise leicht magnetisch, verliert aber mit der Entfernung des Magneten auch sofort seinen Magnetis mus. Stahl wird schwerer magnetisch, bleibt es aber dann auch. Diese Er regung von Magnetismus im Eisen durch die Annäherung eines Magneten nennen wir magnetische Verteilung. UV. Auf der magnetischen Verteilung beruht die Anfertigung künstlicher Magneten. Diese werden aus Stahlstäben durch Streichen (siehe oben!) her gestellt. Die Kraft eines Magneten wird dadurch erhalten, daß man ihn weiches