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322 v. Naturlehre. 15. KnallquecksilberundKnallsilber erwärmen sich bei der geringsten Zusammenpressung oder Reibung und verwandeln sich plötzlich in Luftarten (ver puffen). Das Knallquecksilber dient, mit Pulver gemengt und mit Harz überzogen, zur Füllung der Zündhütchen bei PerkussionSgewehren; das noch leichter verpuffende Knallsilber wird zur Füllung der Knallbonbons und Knallerbsen verwendet. Aus chlorsaurem Kali, Schwefel und Kohlenpulver, die mit Tragantschleim zu einem Teig gerührt werden, formt man Zündkügelchen, die in die Patronen der Zünd nadelgewehre gebracht und durch den Stoß der Nadel entzündet werden. 16. Ein Stück Eisen kann man durch Hämmern glühend machen. 17. Warum werden Bleikugeln, die man wiederholt kräftig gegen eine Wand wirst, warm? 18. Welchen Einfluß muß es darum auf die Temperatur einer abgeschossenen Kugel ausüben, wenn sie gegen einen Stein schlägt? 19. Warum werden kleine Körper, die aus dem Weltenraum mit großer Geschwindigkeit in unsere Atmosphäre gelangen (Meteore, Sternschnuppen), glü hend und deshalb leuchtend? 20. Was bemerk man, wenn man auf kalten gebrannten Kalk kaltes Wasser schüttet? 21. Feuchte Pflanzenstoffe (Heu, Klee, Dünger, Getreide, Malz rc.), die in größerer Menge fest auf einander geschichtet werden, verbrennen (verfaulen, gären) zu einer schwarzen, kohlereichen Masse und erhitzen sich unter Ent wickelung von Kohlenwasserstoffgas, das sich beim Zutritt der Luft entzünden kann. 22. Es erhitzen sich gefettete Wolle, gepreßte wollene Tücher, bevor sie gewalkt und entfettet sind, gefirnißte Zeuge, wenn sie fest auf einander gehäuft werden. 23. Große Massen gepulverter Holzkohle aufgehäust, gepulverte Cichorien feucht gepackt, sind feuergefährlich. 24. Welches sind unsere wichtigsten brennbaren Stoffe? Holz, Kohle, Ol, Talg, Paraffin, Wachs, Petroleum, Spiritus, Leuchtgas. Sie enthalten sämtlich Kohlenstoff, nieistens aber außerdem Wasserstoff und noch einige andere Stoffe; diese beiden Hauptstoffe verbinden sich mit dem Sauerstoffe zu Kohlensäure und Wasserdampf, die sich dann luftförmig in der Atmosphäre verbreiten. Deshalb sehen wir auch die Brennstoffe bis auf geringe Überreste (Asche) für das Auge verschwinden. Damit eine Verbrennung mit Licht- und Wärmeentwickelung vor sich gehen kann, muß der brennbare Körper erst in einen gasförmigen Zustand übergeführt werden. Das geschieht durch Wärme (Streichholz siehe oben!). Das brennende Streichholz erwärmt dünne Holzspäne, bis sie Gase entwickeln, die dann weiter brennen und die Kohlen soweit erwärmen, daß deren Gase sich ebenfalls entzünden. Teile einer Flamme: der dunkle Kern unverbrannter Gase, der blaue Rand schwach brennender Gase (Sauerstoffmangel), die leuchtende . Hülle glühender Gase. — 25. Was gehört zur verständigen Heizung? a) Gut getrocknete und zerkleinerte Brennstoffe zum An zünden (Grund!). b) Genügender Luftzutritt zRost: Lage und Gestalt der Stäbe zum Abgleiten der Asche und zum Lufteintritt. Zuglöcher in der Thür). Bei un genügendem Luftzutritt geht viel Brennmaterial (unverbrannte Kohlenteilchen) als Rauch und Ruß verloren. v) Verständiges Nachlegen (die nachgelegten Kohlen vor oder unter snicht auf oder hinter) die glühenden Kohlen; nicht zu klares Material; es sperrt die Luft ab, und dann dauert es ost lange, bis sich eine Flamme zeigt; denn eS entwickeln sich dann brennbare Gase, von denen ein großer Teil un benutzt durch den Schornstein entweicht, die sich aber ost auch plötzlich entzünden und dadurch eine Rauch-, Asche- und Flammensäule aus dem Ofen ins Zimmer stoßen). ä) Verminderung des Zuges beim Glühen. Selbst der beste