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320 v. Naturlehre. III. .4. Erfahrung, Anschauung rc. Werkzeuge, wie Bohrer, Sägen, Feilen werden durch den Ge brauch erhitzt. Reibt man einen Metallknopf, ein Geldstück auf einem Brette, so werden sie warm. Man stemme einen spindelförmigen, jederseits ein wenig zugespitzten, trockenen, harten Holzstab zwischen zwei Brettchen von weichem Holze. Das eine Brettchen lege man an die Wand und das andere an den Körper, so daß der Holzstab zwischen beiden wagerecht steht. Um den Holzstab schlinge man eine feste Schnur und lasse auf beiden Seiten je eine Person (Schüler) im Takte ziehen. Die Brettchen rauchen, und die geriebenen Stellen verkohlen (Feuerzeug in der Urzeit). — Schlägt man mit dem Stahle an einen scharfkantigen Feuerstein, so sprühen Funken umher; des gleichen, wenn Knaben mit den Nägeln ihres Stiefelabsatzes auf die Granitplatten der Bürgersteige schlagen. Wenn der Schleifer ein Rasiermesser schleift, so sprühen die Funken, und das Messer wird warm. Ein Pfahl, den man in den Boden schlägt, wird an der Oberfläche warm. Ein rundes Bleistück, das man breit hämmert, wird warm. An dem Haken des Kolbens eines pneumatischen Feuer zeuges befestige man ein kleines Stück Feuerschwamm oder Zunder, stoße den Kolben kräftig und rasch nach innen und ziehe ihn ebenso rasch wieder empor (man muß oft zweimal stoßen!). L. Gesetz. Wärme entsteht durch Reibung, Druck und Stotz oder mechanische Arbeit. IV. Erfahrung, Anschauung rc. Beim Anzünden eines Streichhölzchens wird die Verbrennung schon durch die Erwärmung eingeleitet, die durch die Reibung ent steht. Dabei wird die Gummihülle losgerissen, so daß sich der darunter verborgene Phosphor mit dem Sauerstoffe der Luft und des ebenfalls in dem Überzüge enthaltenen Salpeters verbindet und dadurch ent zündet. Die Verbrennung ergreift dann den Schwefel und dieser erwärmt weiter die dünnen Holzspäne, so daß sie das dann weiter brennende Holzgas erzeugen. Die Schwefelhölzchen der sogenannten Tunkfeuerzeuge, wie sie vor 60 Jahren allgemein im Gebrauche standen, wurden an ihrem Ende mit einer Mischung von chlorsaurem Kali, Schwefel, Zinnober und Gummi überzogen, sie wurden in ein Fläschchen getaucht, in dem etwas Schwefelsäure, auf Asbest gegossen, enthalten war. Bei diesem Eintauchen wurde das chlorsaure Kali durch die Schwefelsäure zersetzt und durch die dabei eintretende Er hitzung der Schwefel entzündet. Der Zinnober diente nur als Farbe,